Die russische Journalistin Anna Zarjowa ist tot. Das berichten unter anderem die «Daily Mail» und die «Bild»-Zeitung unter Berufung auf die russische Nachrichtenagentur Tass. Die Umstände ihres Todes sind allerdings mysteriös.
Die 35-Jährige war vor ihrem Tod sechs Jahre lang Vizechefin der kremlnahen Zeitung «Komsomolskaja Prawda», die als eine der Lieblingszeitungen Wladimir Putins gilt. Sie ist ausserdem die auflagenstärkste Zeitung des Landes.
Zarjowa soll für den Online-Auftritt der «Komsomolskaja Prawda» verantwortlich gewesen sein. Die Website erreichte im Oktober fast 84 Millionen Leser und berichtet unter anderem über den Krieg in der Ukraine.
Es gebe in ihrer Wohnung keine Hinweise auf einen Einbruch, berichten russische Medien. Ausserdem deute bisher nichts auf einen gewaltsamen Tod der jungen Frau hin. Zarjowas Leiche wurde von ihrem Vater entdeckt, nachdem dieser tagelang nichts von seiner Tochter gehört hatte.
Sie soll Tage vor ihrem Tod über eine Atemwegserkrankung geklagt und hohes Fieber gehabt haben. Die Behörden gehen aktuell von einem «plötzlichen Herzstillstand» aus.
Zarjowas mysteriöser Tod ist nicht der erste dieser Art bei «Komsomolskaja Prawda»: Im September 2022 starb Wladimir Sungorkin, der damals 68-jährige Chefredaktor der Zeitung.
Sein Tod wurde damals offiziell ebenfalls als Herzversagen deklariert. Allerdings fanden Ermittler an der Leiche Spuren, die darauf hinwiesen, dass Sungorkin erstickt war. Ein Arzt, der Sungorkin sofort nach seinem Tod untersucht hatte, sprach ausserdem von einem möglichen Schlaganfall.
Kurz vor seinem Tod war der Chefredaktor auf einer Reise mit Kollegen ohnmächtig geworden. Ein Kollege sagte über den Vorfall: «Wladimir begann plötzlich, nach Luft zu schnappen. Wir brachten ihn noch an die frische Luft, aber da war er schon ohnmächtig. Nichts half.»
(t-online, jse)
Die grosse Frage ist nun aber, ob es der ukrainische oder der russische Geheimdienst war.