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Russland

Ukraine-Krieg: Awdijiwka wird zur Todesfalle für russische Schützenpanzer

Awdijiwka wird zur Todesfalle – nicht nur für russische Schützenpanzer

24.10.2023, 11:3424.10.2023, 12:58
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Der Konflikt in Israel und Palästina drängte den Ukraine-Krieg etwas aus den Schlagzeilen. Russland nutzte die Ablenkung und startete im Oktober eine Gegenoffensive bei der ostukrainischen Stadt Awdijiwka, die nördlich von Donezk liegt. Ein Überblick zur aktuellen Lage in der Ukraine.

Wo wird derzeit gekämpft?

Die Kämpfe in der Ukraine konzentrieren sich momentan auf den Osten und Südosten des Landes. Gemäss dem Generalstab der ukrainischen Streitkräfte sind folgende Frontabschnitte besonders aktiv:

  • Kupjanks und Lyman im Osten
  • Awdijiwka und Marjinka nahe Donezk
  • Saporischschja im Südosten

Herausfordernd sei die lange Front, wird berichtet: Sie erstreckt sich über 1000 Kilometer. 82 Kampfhandlungen fanden statt, der Generalstab bilanziert:

«Die operative Lage im Osten und Süden der Ukraine bleibt schwierig.»

Das amerikanische Institute for the Study of War (ISW) kartografiert die aktuellen Kampfhandlungen folgendermassen:

Kriegshandlungen finden derzeit vorallem an der Ostfront und südlich von Saporischschja statt.
Kriegshandlungen finden derzeit vorallem an der Ostfront und südlich von Saporischschja statt.Bild: institute for the study of war

Wo sind die Kämpfe besonders hart?

Besonders Awdijiwka ist derzeit heiss umkämpft. Die russischen Streitkräfte versuchen sich seit ungefähr zwei Wochen an einer Gegenoffensive.

Wieso genau Awdijiwka? Die Kleinstadt ist aufgrund ihrer Nähe zu Donezk (unter russischer Besatzung) ein strategischer Stützpunkt für die ukrainischen Streitkräfte. Awdijiwka könnte bei der laufenden Gegenoffensive der Ukraine zur Rückeroberung der besetzten Gebiete eine wichtige Rolle spielen.

Dementsprechend gross ist auch der Wille Russlands, die Kleinstadt den Ukrainern abzujagen. Wie russische Militärblogger schreiben, schickt der Kreml weiterhin neue Truppen und Fahrzeuge nach Awdijiwka, trotz einiger herber Rückschläge am 19. und 20. Oktober. Die Ukrainer zeichnen sich einmal mehr als ausgezeichnete Verteidiger aus.

Wie hoch sind die russischen Verluste?

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach am vergangenen Wochenende von «Rekord-Verlusten» der russischen Streitkräfte bei Truppen und Fahrzeugen, präzisierte seine Aussagen aber nicht weiter.

Der isländische Analyst Ragnar Gudmundsson trackt den Krieg in der Ukraine mit öffentlich verfügbaren Daten. Gemäss seinen publizierten Zahlen verlor Russland am vergangenen Freitag über 100 gepanzerte Fahrzeuge wie etwa BTR-Schützenpanzer – so hohe Verluste gab es dieses Jahr bis jetzt nicht.

Auch die Anzahl der zerstörten Kampfpanzer zeigt ein ähnliches Bild:

Diese Zahlen stützen sich auf ukrainische Militärangaben, daher sind sie mit Vorsicht zu behandeln. Gleichzeitig zeigen etliche Bilder und Videos auf Social Media die massiven Verluste der russischen Streitkräfte. Unabhängige Militärblogger und OSINT-Experten konnten diese Bilder eindeutig der Region um Awdijiwka zuordnen.

Ein Angriff auf russische gepanzerte Fahrzeuge im Oktober 2023 bei Awdijiwka, genaues Datum unbekannt.
Ein Angriff auf russische gepanzerte Fahrzeuge im Oktober 2023 bei Awdijiwka, genaues Datum unbekannt.bild: telegram

Gemäss dem unabhängigen Militärblogger Andre Perpetua sind letzte Woche teils bis zu 1000 russische Soldaten täglich ums Leben gekommen, Gudmundsson gibt einen 7-Tage-Schnitt von fast 900 toten Soldaten an – das wären mehr als während der ukrainischen Sommer-Offensive und etwa gleich viel wie während der russischen Frühjahrs-Offensive.

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77 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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winglet55
24.10.2023 11:58registriert März 2016
Eigentlich unfassbar, für was für Gräuel, Despoten wie Putin fähig sind!
Wieviel Vodka, dass Der braucht, um schlafen zu können, kann ich mir nicht vorstellen!
Verdammtes Saupack egal, ob Myanmar, Nordkorea, Russland, Iran & China.
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Die Geschichte wiederholt sich...
24.10.2023 11:50registriert Februar 2022
Mich beelendet es nur noch, wie Russland seine eigenen Leute verheizt. Egal ob die Zahlen stimmen oder nicht, jeder getötete Soldaten, egal auf welcher Seite, ist einer zu viel. Immerhin hätte es Russland in der Hand das Ganze zu beenden. Ein sofortiger Rückzug aller Truppen nach Russland und es gäbe gar keine Tote mehr!

Zudem kann niemand lügnen, dass es für Russland nicht läuft. Die standen am Anfang des Krieges kurz vor Kiew und eroberten grosse Teile der Ukraine. Auch wenn es jetzt festgefahrener ist, die Landverluste sind offensichtlich.
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The man who shot liberty valance
24.10.2023 11:51registriert September 2020
Das Technologiegefälle muss wesentlich grösser sein als gedacht. 900 tote pro Tag, dazu sämtliches angekarrte Material, da wird wohl noch länger nichts Neues aus Russland kommen .. die kommen doch mit der Aufbereitung niemals nach, während die Kriegsmaschinerie des Westens auf dem Weg zu alter Stärke ist.
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