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Schweizer Parteien reagieren auf den Einmarsch Russlands

«Schockiert und höchst besorgt» – Schweizer Parteien reagieren auf den Einmarsch Russlands

24.02.2022, 17:02
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Die Mitte

Der klare Bruch des Völkerrechts müsse Konsequenzen haben, dies schreibt die Mitte in einer Mitteilung. Sie verurteile die russische Aggression gegen die Ukraine aufs Schärfste.

Der Westen sei nun gefordert, Russland entschlossen entgegenzutreten und seine Werte zu verteidigen. Gerade als neutraler Staat sei die Schweiz dem Völkerrecht verpflichtet. Die Mitte erwartet, dass der Bundesrat wie angekündigt die Übernahme der international abgestimmten Sanktionen umgehend und vertieft prüft sowie entsprechende Entscheide sofort umsetzt.

Der Partei Praesident der Partei die Mitte, Gerhard Pfister bei seiner Rede anlaesslich der Delegiertenversammlung der Die Mitte Partei der Schweiz vom Samstag, 11. September 2021 in Zug. (KEYSTONE/Ur ...
Gerhard PfisterBild: keystone

Parteipräsident Gerhard Pfister wird in der Mitteilung folgendermassen zitiert: «Wichtig ist, dass die Sanktionen die russische Elite treffen, die Putin finanziert. Die Schweiz darf nicht der europäische Businesshub für Russlands Krieg werden.» Nur die Umgehung von Sanktionen zu verhindern, reiche seit der offenen kriegerischen Eskalation aus Sicht der Mitte nicht mehr.

Russland verletze das Völkerrecht schwerwiegend, insbesondere die Prinzipien des Gewaltverbotes und der territorialen Unversehrtheit.

FDP

Die Schweiz soll ihre Guten Dienste anbieten und die Sanktionen mittragen. Das fordert die FDP in einer von Parteipräsident Thierry Burkart im Kurznachrichtendienst Twitter publizierten Mitteilung.

Die internationale Gemeinschaft sei gefordert, der russischen Aggression entschieden entgegenzutreten und die krude Machtpolitik Putins in die Schranken zu weisen. «Die Schweiz soll sich auf internationaler Ebene für die Deeskalation und eine friedliche Lösung einsetzen.» Sie solle ihre Guten Dienste anbieten, um zum Beispiel als Schutzmacht auftreten zu können, schreibt die Partei am Donnerstag in der Mitteilung.

Le president du PLR Thierry Burkart parle lors de l'assemblee des delegues du PLR Les Liberaux-Radicaux suisse, ce samedi, 12 fevrier 2022, au 2m2c Montreux Music et Convention Centre a Montreux. ...
Die FDP und Präsident Thierry Burkart machen sich Sorgen um die Menschen in der Ukraine.Bild: keystone

«Angesichts der sich mittlerweile klar abzeichnenden grossangelegten Invasion soll die Schweiz zudem auf der Basis des Embargogesetztes die Sanktionen ihrer wichtigsten Handelspartner mittragen.» Das entschiedene Entgegentreten gegen einen Rechtsbrecher habe hier Vorrang vor kurzfristigen wirtschaftlichen Überlegungen.

Die Partei verurteilt den russischen Angriff auf die Ukraine als eine «eklatante Verletzung des Völkerrechts, der Souveränität und der territorialen Integrität eines demokratischen Landes». Dies erschüttere die Sicherheit in Europa und sei ein Angriff auf die freiheitliche Nachkriegsordnung.

«Die FDP sorgt sich um die Menschen in der Ukraine und verurteilt das militärische Vorgehen Russlands aufs Schärfste», heisst es weiter.

SP

SP-Co-Präsident Céderic Wermuth fordert den Bundesrat zu einer klaren Haltung und harten Sanktionen gegen Russland auf. Das schreibt Wermuth am Donnerstag auf dem Kurznachrichtendienst Twitter.

Vermögensverwalter in Europa und der Schweiz hätten «jahrelang bereitwillig das Geld der russischen Oligarchen um Putin verwaltet». Jetzt müssten präzise Sanktionen gegen diese Gelder folgen. «Für einmal muss der Profit zurückstehen», schreibt er weiter.

Cedric Wermuth, Nationalrat SP (AG), Co-Praesident SP Schweiz spricht waehrend einer Medienkonferenz der ueberparteilichen Allianz fuer ein Nein zum Stempelsteuer-Bschiss, am Mittwoch, 22. Dezember 20 ...
Cédric WermuthBild: keystone

Denn Neutralität bedeute nicht zu schweigen. «Sondern bedingungslos für den Frieden, für Menschen- und Völkerrecht einzustehen.» Auch müsse die Schweiz «das sofortige Ende des Krieges und der russischen Aggression verlangen». Für diesen Krieg gebe es keine Rechtfertigung.

«Ich bin tief schockiert über diese Entwicklung. Unsere Gedanken sind bei den Menschen in der Ukraine», schreibt der SP-Co-Präsident auf Twitter.

SVP

Die SVP begrüsse, dass der Bundesrat die Sanktionen der EU und der USA gegen Russland nicht blindlings unterstütze. Die Ukraine-Krise führe drastisch vor Augen, dass die angestrebte Mitgliedschaft im UNO-Sicherheitsrat eines der höchsten Güter der Schweiz zerstöre: die Glaubwürdigkeit der Neutralität. Der Bundesrat müsse seine fahrlässige Bewerbung sofort zurückziehen.

Marco Chiesa, Staenderat SVP-TI und Parteipraesident SVP, spricht waehrend einer Medienkonferenz zum Covid-19-Gesetz, am Freitag, 15. Oktober 2021, in Bern. Die SVP lehnt das Covid-19-Gesetz ab. (KEYS ...
Parteipräsident Marco ChiesaBild: keystone

Gemäss Forderung der SVP müsse der Bundesrat jederzeit die Neutralität der Schweiz wahren, keine vorschnellen und einseitigen Verurteilungen vornehmen und die Rolle der Schweiz auch künftig auf jene einer Vermittlerin beschränken, die ihre Guten Dienste anbiete. Die Sicherheit der Schweiz und ihrer Bevölkerung habe oberste Priorität.

GLP

Die Grünliberalen haben eine Beteiligung der Schweiz an EU-Sanktionen gegen Russland gefordert. Sämtliche Geldtransaktionen nach Russland und mit russischen Banken müssten sofort unterbunden werden, schrieb die Partei in einer Stellungnahme am Donnerstag.

«Ich erwarte vom Bundesrat, dass wir uns mit unseren europäischen Partnern solidarisch zeigen und uns an den EU-Sanktionen beteiligen», wird GLP-Parteipräsident Jürg Grossen in der Mitteilung zitiert. Neben dem Stopp von Geldtransaktionen seien auch Reiseeinschränkungen und Technologie-Sanktionen zu prüfen. Zudem müsse die Schweiz verhindern, dass russische Akteure, die durch internationale Sanktionen betroffen seien, diese über die Schweiz umgehen könnten.

Nationalrat Juerg Grossen, GLP-BE, vom ueberparteilichen Komitee aeussert sich an einer Medienkonferenz zum Freihandelsabkommen mit Indonesien, am Dienstag, 12. Januar 2021, in Bern. Am 7. Maerz hat d ...
Jürg GrossenBild: keystone

Die GLP forderte den Bund zudem auf, sich über die diplomatischen Kanäle wie die OSZE rasch auf eine Deeskalation der Situation und auf eine politische Lösung des Konflikts hinzuwirken. Die Schweiz solle sich zudem bereithalten, humanitäre Hilfe zu leisten.

«Die Grünliberalen sind schockiert und höchst besorgt über die Situation in der Ukraine», hiess es in der Stellungnahme weiter. Der russische Angriff auf die Ukraine habe weitreichende Folgen für die Demokratie und Sicherheit in der Ukraine, aber auch für ganz Europa. Der Angriff Russlands auf die Ukraine sei durch nichts zu rechtfertigen. (sda/rst)

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50 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Heimscheisser
24.02.2022 16:29registriert April 2021
Wow, die Stellungnahme der Sünneli-Templer ist ja mal zum fremdschämen. Unfassbar, wie sie sich der russischen Autokratie, welche alle demokratischen Werte mit Füssen tritt, mit pseudo-neutraler Rhetorik anbiedern.
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Magnum
24.02.2022 16:01registriert Februar 2015
Ist denn schon bekannt, wie die an Stimmen seit Jahren stärkste politische Kraft in der Schweiz auf diesen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg reagiert?

Ja: Mit Schweigen, angestrengtem Wegschauen, etwas von "Neutralität" mummeln und brandschwarz den Plan des Bundesrats, nach einem Sitz im UN-Sicherheitsrat zu streben, mies macht.
Kein Krieg zu mies, um ihn nicht für die SVP-Politik ausschlachten zu wollen. Charakterlich unterste Schublade und ganz sicher nicht Schweizer Qualität.
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Hierundjetzt
24.02.2022 16:15registriert Mai 2015
Waaaas die grösste Partei der Schweiz gat für EINMAL keine Meinung?

Gut ist auch etwas schwierig dazu eine Meinung zu haben.

Ich verstehs.
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