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Kreml will Dating-Apps und Kameras in Kursk abschalten

Russian President Vladimir Putin attends his visit the Special Forces University in Gudermes, Chechen Republic, Russia, Tuesday, Aug. 20, 2024. (Alexei Danichev, Sputnik, Kremlin Pool Photo via AP)
Wladimir Putin will, dass sich die Russen in Kursk digital vorsichtiger verhalten.Bild: keystone

Kreml will Dating-Apps und Kameras in Kursk abschalten

Dating-Apps und Überwachungskameras werden von Russland an der Grenze zur Ukraine als Sicherheitsrisiko angesehen. Der Kreml fordert Bewohner auf, sie abzuschalten.
21.08.2024, 03:1221.08.2024, 03:12
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Ein Artikel von
t-online

Russische Datings-Apps und Online-Überwachungskameras sind offenbar ein Einfallstor für ukrainische Geheimdienste und das Militär. Deshalb hat der Kreml jetzt Bewohner in der Region Kursk aufgefordert, diese zu deaktivieren. «Der Gegner identifiziert in grossem Umfang IP-Adressen auf unserem Territorium und verbindet sich aus der Ferne mit ungesicherten Kameras, die von privaten Höfen bis hin zu strategisch wichtigen Strassen und Autobahnen alles überwachen», teilte das Ministerium mit.

Auch von der Benutzung von Online-Dating-Diensten wurde abgeraten, da diese ebenfalls zum Sammeln von Informationen genutzt werden könnten.

Die Ukraine, die sich seit mehr als zwei Jahren gegen einen russischen Angriffskrieg verteidigt, hat vor rund zwei Wochen eine Gegenoffensive gestartet und ist dabei in das westrussische Gebiet Kursk vorgerückt. Erstmals hat Kiew damit den Krieg auf das Gebiet des Gegners verlagert. Russland hält dabei weiterhin grosse Teile im Osten und Süden der Ukraine besetzt.

Warnung vor Nachrichten unbekannter Absender

Das Innenministerium riet den russischen Soldaten, generell keine Kurznachrichten von unbekannten Absendern zu öffnen. Auch sollten sie Chats mit Kameraden löschen, wenn diese in Kriegsgefangenschaft geraten sind. Bewohnern der grenznahen Regionen empfiehlt das Innenministerium, in sozialen Netzwerken keine Videoaufnahmen zu teilen, auf denen Militärkonvois zu sehen sind.

Soldaten, Polizisten und Geheimdienst-Mitarbeiter sollen zudem auf ihren Handys Fotos löschen, die sie als Angehörige dieser Dienste identifizieren. Auch sollen sie im Netz auf Spitznamen wie «Ljoscha FSB» verzichten. Der FSB ist der russische Inlandsgeheimdienst.

«Mitarbeiter der Energiewirtschaft, einschliesslich der Atomindustrie, sollten ihre berufliche Zugehörigkeit aus den sozialen Netzwerken entfernen, damit sie nicht in das Blickfeld feindlicher Nachrichtendienste geraten», heisst es weiter. (dpa)

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16 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Hans Jürg
21.08.2024 08:04registriert Januar 2015
Wenn der Kreml wirklich Sicherheitsrisiken ausschalten will, sollte man Putin und seine Entourage ausschalten.
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aye
21.08.2024 06:29registriert Februar 2014
«Auch sollen sie im Netz auf Spitznamen wie ‹Ljoscha FSB› verzichten. Der FSB ist der russische Inlandsgeheimdienst.»

"Geheim"dienst 😂
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Reto Schnurrenberger-Stämpfler
21.08.2024 07:25registriert Dezember 2019
Kein Wunder hat er 30 Telefonapparate aus dem Kalten Krieg auf seinem Pult und muss den Drehstuhl bis ganz nach oben drehen, um überhaupt etwas zu sehen.
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