International
SBB

SBB-Chef Vincent Ducrot äussert sich zu Problemen der Deutschen Bahn

Der CEO der SBB, Vincent Ducrot bei seiner Rede anlaesslich einer Medienkonferenz zur Wiederinbetriebnahme des Gotthard-Basistunnels am Montag, 2. September 2024 in Pollegio im Kanton Tessin. Das (KEY ...
Der aktuelle SBB-Chef Vincent Ducrot an einer Pressekonferenz der SBB.Bild: keystone

SBB-Chef: Leide mit Eisenbahnern und Fahrgästen der Deutschen Bahn

SBB-Chef Vincent Ducrot hat sich über die Schwierigkeiten der Deutschen Bahn (DB) geäussert und seine Einschätzung zu den Problemen der DB abgegeben.
27.09.2024, 07:09
Mehr «International»

Verspätungen, Sanierungsstau, Geldprobleme: Die Schwierigkeiten der Deutschen Bahn werden auch in der Schweiz bemerkt. «Ihr Land hat ein sehr komplexes System, das nicht in einem guten Zustand ist», sagte Ducrot im Interview mit dem «Tagesspiegel» (Freitagausgabe) und fügte hinzu: «Ich leide mit den engagierten Eisenbahnern und den Kunden mit.»

SBB stoppt verspätete deutsche Züge in Basel

Die Schweiz ist für vergleichsweise pünktliche Züge bekannt. Seit vergangenem Jahr stoppt sie deutlich verspätete Züge aus Deutschland in Basel, um den eigenen Betrieb nicht durcheinanderzubringen. Der SBB-Chef erklärte: «Bis zur Grenze ist die DB verantwortlich. Ab da muss ich meinen Kunden und Kundinnen einen guten Service anbieten.» Ducrots Analyse der Eisenbahn in Deutschland: «Man hat zu wenig für das Netz getan. Das rächt sich heute.» Auch die deutsche Politik engagiere sich hier zu wenig. «Zuerst gab es viel Geld für die Bahn, dann wurde der Plan gekippt, jetzt versucht man krampfhaft neue Mittel zu finden. Man muss das langfristig absichern», so Ducrot.

DB-Konzernstruktur und Netz problematisch

Die Bahn ist aus Ducrots Sicht zu wenig digitalisiert. Der Chef der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) hält auch die Konzernstruktur der Deutschen für ein Problem, die Infrastruktur, Personenverkehr und Güterverkehr in verschiedene Gesellschaften gliedert. «Das ist nur nachvollziehbar, dass man dann weniger miteinander spricht und zuerst für sich selber schaut», erklärte er der Zeitung. (leo/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
35 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
001243.3e08972a@apple
27.09.2024 07:33registriert Juli 2024
Und die EU kickt uns aus den Zusammenarbeitsgremien der Bahnen und will, dass wir den grenzüberschreitenden Schienenverkehr öffnen und ihr Chaos importieren.
Nein, brauchen wir nicht.
3511
Melden
Zum Kommentar
avatar
khargor
27.09.2024 07:58registriert Februar 2014
Das muss man zur DB wissen: Die DB ist in viel viel mehr Konzerngesellschaften aufgesplittet als z.B. die SBB (es sollten so ca. 7 sein). Jede dieser Konzerngesellschaften darf ein bisschen Gewinn machen (sog. KostPlus). So sind einige Bereiche sehr profitabel wie z.B. die IT (aka. DB Systel), weil sie ein konzerninternes Monopol hat und das auch ausnützt, wogegen andere sehr schlechte Bilanzen aufweisen (oder nicht liefern wie Station+Services). Somit erzieht man die Chefs der Konzerngesellschaften zu Gärtchendenken zugunsten ihrer Bilanzen und zulasten der Performance als Gesamtsystem Bahn
242
Melden
Zum Kommentar
avatar
mrmikech
27.09.2024 07:47registriert Juni 2016
Deutschland scheint nicht zu verstehen, dass Schulden machen für die Infrastruktur ein normales und gesundes wirtschaftliches Vorgehen ist. Leider haben viele Politiker, auch bei uns, die Wirtschaftkenntnissen einer Hausfrau aus den 50er Jahren.
2316
Melden
Zum Kommentar
35
    Georgien führt Gesetz über «Auslandsagenten» ein – damit sind keine Spione gemeint

    Ungeachtet monatelanger Proteste in Georgien verfolgt die Führung der Südkaukasusrepublik einen zunehmend autoritären Kurs. Mit der Stimmenmehrheit der Regierungspartei Georgischer Traum führte das Parlament in Tiflis (Tbilissi) den Rechtsstatus eines sogenannten ausländischen Agenten ein.

    Zur Story