International
Schweiz

Putins Bodyguards nutzen Schweizer Waffen – die Sonntagsnews

Russian President Vladimir Putin takes part in the beginning of the active phase of the large scale naval exercise as the Ocean-2024 drills via videoconference from the control center in the Kremlin i ...
Wer ihn beschützt, tut das mit Wahrscheinlichkeit unter anderem mit Schweizer Waffen: Wladimir Putin.Bild: keystone

Putins Bodyguards nutzen Schweizer Waffen – die Sonntagsnews

Eine Schweizer Pistole in der Ukraine, der Profiteur des ESC in Basel und russische Propaganda mit der «Weltwoche»: Das und mehr findet sich in den Sonntagszeitungen.
15.09.2024, 09:5315.09.2024, 09:53
Mehr «International»

Putins Bodyguards nutzen Schweizer Waffen

Eine Maschinenpistole aus Schweizer Produktion ist in der Ukraine aufgetaucht. Die Leibgarde des russischen Präsidenten Wladimir Putin nutzt die Waffen des Typs MP9, wie die «SonntagsZeitung» schrieb. Russland habe in den Jahren 2013 und 2014 hundert Pistolen gekauft, explizit zum Schutz von Wladimir Putin und anderen hochrangigen russischen Persönlichkeiten, bestätigte der Schweizer Hersteller. Der Bund habe den Export damals bewilligt. Ein von einem russischen Politiker veröffentlichtes Foto zeigte nun einen Soldaten in der Ukraine mit einer solchen Maschinenpistole. Dem Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) sei das Foto nicht bekannt. Es sei unklar, ob die Waffe aus den Beständen des staatlichen Personenschutzes stamme, schrieb die Zeitung.

Sponsorengelder kommen ESC-Organisation und SRG zugute

Von Sponsorengeldern für den Eurovision Song Contest in Basel werden vor allem die Europäische Broadcast Union und die SRG profitieren. Die Einnahmen aus dem Sponsoring bleiben bei der Union, wie die «NZZ am Sonntag» schrieb. Die Zeitung sichtete das «City Bid Book», das ESC-Regelbuch. Die Einnahmen von maximal sechs nationalen Sponsoren gehen demnach an die SRG. Die Gastgeberstadt dürfe nur lokale Organisationen als Sponsoren akquirieren. Im Papier würden diverse Privilegien offengelegt, schrieb die Zeitung. SRG-Mitarbeitende hätten zudem etwa einen privilegierten Zugang zu Volunteering-Programmen. Ob die SRG davon Gebrauch machen wird, habe sie offen gelassen.

Bayerns Verfassungsschutz unterstellt Weltwoche Putin-Propaganda

Russland hat laut dem Bayerischen Verfassungsschutz die «Weltwoche» für seine Desinformationskampagne benutzt. Tausende Bots streuten Beiträge in sozialen Medien, die gemäss dem Verfassungsschutz «ins russische Narrativ passen», wie «SonntagsBlick» schrieb. Auch die «SonntagsZeitung» berichtete darüber. Die Informationen stammten von rechtsextremen Seiten und Blogs sowie von Medien. Die «Weltwoche» fand sich auf einer Liste von 350 Medien. «Wie andere Medien auch haben wir keinen Einfluss darauf, wer unsere Texte aus welchen Motiven weiterverbreitet», sagte Verleger und Chefredaktor Roger Köppel. Das Bayerische Landesamt für Verfassungsschutz präzisierte in einer Überarbeitung seines Berichts, dass den Medien explizit nicht unterstellt werde, russische Propaganda zu verbreiten.

Hier geht es zum ausführlicheren Bericht:

SBB-Chef schliesst Bahnhofsschliessung nicht aus

SBB-Chef Vincent Ducrot hat langfristig die Schliessung von Bahnhöfen nicht ausgeschlossen. «Kurzfristig ist das kein Thema», sagte Durcot in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag». Es sei noch zu früh, um zu sagen, welche Bahnhöfe von Änderungen betroffen sein könnten, sagte Ducrot. «Das werden künftige Generationen entscheiden müssen.» Auch von allenfalls geschlossenen Bahnhöfen werde es weiterhin öffentliche Verkehrsmittel geben. Bahnhöfe, die kürzlich saniert wurden oder noch saniert werden, «bleiben sicher für die nächsten 30 Jahre bestehen», sagte der SBB-Chef. Von der Politik forderte er, sich auf das Angebot für die Reisenden statt auf die Infrastruktur zu fokussieren.

Hier geht es zum ausführlicheren Bericht:

Swissmem sauer auf die UBS

Der Industrieverband Swissmem hat der UBS schlechtere Kreditbedingungen vorgeworfen. 23 Prozent der befragten Firmen, die dem Verband angehören, meldeten, dass sich die Konditionen oder die Qualität der Dienstleistungen seit der CS-Übernahme verschlechtert hätten, wie die «NZZ am Sonntag» anhand einer Umfrage des Verbands schrieb. Der Anteil habe sich im Vergleich zur Umfrage von letztem Jahr mehr als verdoppelt. Die UBS entgegnete, sie habe ihre Margen nicht ausgeweitet. «Die Anpassung der Kreditkonditionen reflektiert die massiven Veränderungen im wirtschaftlichen Umfeld», teilte eine UBS-Sprecherin mit. Aus UBS-Kreisen hiess es laut der Zeitung, die CS habe gegen Schluss versucht, die Kunden mit Dumpingpreisen bei Stange zu halten.

Blausee-Skandal: Verfahren gegen LKW-Fahrer eingestellt

Die Berner Staatsanwaltschaft hat das Verfahren gegen ein Dutzend Lastwagenfahrer im Umweltskandal um den Steinbruch Blausee-Mitholz eingestellt. Die Schadstoffgehalte der einzelnen Anlieferungen habe nicht mehr eruiert werden können, hiess es laut «SonntagsBlick» in der Verfügung vom 28. August. Es stand der Vorwurf im Raum, dass abgelagerter Pressschlamm illegal oberhalb des Blausees deponiert worden seien und zu einer Umweltverschmutzung führten. Nur ein Beschuldigter sei per Strafbefehl verurteilt worden, schrieb die Zeitung. Zudem habe das Bundesgericht die Beschwerde der Blausee AG gegen die Aufteilung des Verfahrens in vier Teilverfahren abgewiesen.

Schule wird mehr und mehr digital

Neben Smartphones sorgen Smartwatches in Deutschschweizer Klassenzimmern zunehmend für Ablenkung. Die Schulen befinden sich laut der «SonntagsZeitung» in einem Zwiespalt: Einerseits soll die Digitalisierung des Unterrichts gefördert werden, andererseits stören die Geräte im Unterricht. Skandinavien sei in Sachen Digitalisierung zurückgekrebst. Für hiesige Bildungsdepartemente komme das nicht in Frage, wie eine Anfrage der Zeitung bei allen Deutschschweizer Kantonen zeigte. Im Vergleich zu Skandinavien sei die Digitalisierung in der Schule nicht gleich weit fortgeschritten. Der digitale Unterricht werde an Schweizer Schulen schrittweise eingeführt.

Pro-Schweiz-Boss Rietiker drohte US-Botschafter

Der Präsident der rechtskonservativen Organisation Pro Schweiz, Stephan Rietiker, hat dem US-Botschafter in Bern, Scott Miller, mit der Verhaftung von US-Beamten gedroht. Er reagierte per E-Mail auf die Absicht der USA, Beamte zur Überprüfung von Schweizer Firmen zu entsenden. Die Korrespondenz zwischen Miller und Rietiker lag «SonntagsBlick» vor. Würden Schweizer Parlamentarier in die USA reisen, um US-Firmen zu inspizieren, würden sie wahrscheinlich verhaftet und verhört werden, schrieb Rietiker. Dem fügte er an, dass die Schweiz vielleicht erwägen sollte, das Gleiche zu tun. «Ich habe nicht gedroht und würde mir nie anmassen, einem Botschafter zu drohen», sagte Rietiker der Zeitung. Die US-Botschaft wollte den Austausch nicht kommentieren.

Abnehmspritzen werden nicht nur aus medizinischen Gründen verkauft

Abnehm- und Diabetes-Präparate sind häufiger ausserhalb der offiziellen Vorgaben verkauft worden als bisher bekannt. Zu den 130'000 Personen, die im Jahr 2023 die Medikamente über die Krankenkasse bezogen, kamen gut 70'000 Selbstzahlende hinzu, wie die «SonntagsZeitung» schrieb. Die Zeitung stützte sich auf Zahlen der Analysefirma Iqvia und der Krankenversicherung Helsana. Aus den Zahlen lasse sich nicht ablesen, bei wie vielen Käufen es sich um Lifestyle-Behandlungen handle. Die Hälfte der Selbstzahlenden dürfte in diese Kategorie fallen, schätzte Susanne Maurer, Leiterin des Adipositas-Zentrums Adimed in Winterthur. (sda/con)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
29 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
5crambler
15.09.2024 11:07registriert Juli 2021
Hmmm - kurz zusammengefasst, was bei mir hängen blieb:

1) Bund bewilligte Waffenexporte an RU, während die an versch. Orten Krieg führten und verweigert solche an UKR, als sie angegriffen wurde? - Voll neutral!

2) Köppel verbreitet RU-Propaganda - nix Neues!

3) SRG verdient sich am ESC dumm und dämlich - super!

4) Die Weko stimmte der Übernahme der CS durch die UBS zu, weil das "keine Auswirkungen auf den CH-Markt" hat und jetzt zeigt sich, dass sich die Bank-Konditionen für KMUs massiv verschlechtern. - Gute Arbeit, Weko!
9226
Melden
Zum Kommentar
avatar
Andi Weibel
15.09.2024 13:30registriert März 2018
Dass die Schweiz an Russland Waffen lieferte, ist absurd und ein Skandal.

Im Moment wollen die Bürgerlichen das Kriegsmaterial-Gesetz so ändern, dass Waffenlieferungen an Saudi-Arabien wieder vereinfacht werden. Also schon wieder Exporte an ein anti-demokratisches, autoritäres Regime. Auch das werden wir noch bereuen. Wir scheinen gar nichts zu lernen aus der Vergangenheit.
3519
Melden
Zum Kommentar
avatar
Sebastianus
15.09.2024 11:59registriert Dezember 2023
Die waffenliferungen an Kriminellen bellen Russen finde ich super. Sie entsprechen der SVP Neutralität. Ist es tatsächlich so, dass uns diese Partei verarscht.
4126
Melden
Zum Kommentar
29
    Fall Stocker: Thomas Minder will offenbar nicht mehr in den Ständerat

    Seit Simon Stocker im März 2025 seinem Amt entzogen wurde, ist klar: Schaffhausen muss am 29. Juli 2025 einen neuen Ständerat wählen. Dabei stellt sich nun die Frage: Wer tritt dann überhaupt an?

    Zur Story