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Du willst nur das Beste? Voilà:
#BeirutAttacks vor ein paar Tagen war nur ne Fuß-Note. Wegen #ParisAttacks überschlagen sich die Medien.
#Heuchler
— Martin D`Souza (@EolanM) 14. November 2015
Die Anschläge in Paris sind auf Social Media das Thema Nummer eins. Doch viele bekunden ihren Unmut darüber, dass der Doppelanschlag in Beirut ebenfalls 40 Todesopfer forderte. Immer wieder stösst man auf die Frage: «Sind westliche Leben etwa wertvoller als alle anderen?» Natürlich nicht.
Es ist aber trotzdem klar, dass einige Geschehnissen mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird, als anderen. Welche Ereignisse haben in der Schweizer Medienlandschaft die höchsten Wellen geschlagen? Wir haben in der Schweizerischen Mediendatenbank (SMD) nachgezählt, wie viele Schweizer Medienberichte innerhalb einer Woche nach einem schlimmen Ereignis erschienen sind:
Am 11. März 2011 bebte vor der Küste Japans die Erde. Die Folge war ein Tsunami und die Fukushima-Katastrophe. Das Tōhoku-Erdbeben forderte in seiner Gesamtheit 18'537 Leben und verwandelte die Region rund um das Atomkraftwerk Fukushima Daiichi in eine radioaktive Todeszone. In der ersten Woche nach dem Erdbeben erschienen in der Schweiz 1088 Artikel, die das Thema behandelten.
Der Terroranschlag auf die Redaktion des französischen Satire-Magazins «Charlie Hebdo» versetzte Europa im Januar in einen Schockzustand. Damals wurden in den Redaktionsräumlichkeiten der Zeitung wegen Mohammed-Karikaturen elf Personen von islamistischen Terroristen getötet. In der Schweiz erschienen in der folgenden Woche 852 Artikel zu dem Thema.
Die Angriffe auf Paris sind noch keine ganze Woche her, doch vier Tage danach sind bereits 431 Artikel in der Schweiz erschienen. Die Angriffe auf einen Konzertsaal und verschiedene Schiessereien in der ganzen Stadt forderten bisher 129 Todesopfer. In viele Ländern wurden die Sicherheitsvorkehrungen verschärft.
Der 11. September 2001 ging als schwärzester Tag der USA in die Geschichtsbücher ein. Als damals zwei entführte Flugzeuge in die Twin-Towers krachten und diese daraufhin zusammenstürzten, starben 2'989 Menschen. Die Folgen des Anschlages sind bis heute spürbar. In der ersten Woche nach den Anschlägen erschienen in der Schweiz dazu 411 Artikel.
Bei einem doppelten Bombenanschlag auf den Boston Marathon 2013 kamen drei Menschen ums Leben, darunter ein 8-jähriger Junge. Es war der erste grössere Terroranschlag in den USA seit dem 11. September. In der Schweiz erschienen dazu innert einer Woche 277 Artikel.
Während des Bosnienkrieges kam es am 11. Juli 1995 rund um die Stadt Srebrenica zu einem Massaker. Serbische Truppen töteten 8373 bosnische Muslime, vorwiegend Jungen und Männer. In der Schweiz erschienen damals in der ersten Woche nach dem Massaker 81 Artikel. Es war ein harter Rückschlag für die UNO, die mit Blauhelmtruppen vor Ort war, das Massaker aber nicht zu verhindern vermochte.
Am 26. November 2008 kam es im indischen Mumbai an zehn unterschiedlichen Stellen innerhalb kurzer Zeit zu Explosionen und Geiselnahmen. Dabei starben 174 Menschen. Die Schweizer Medien berichteten darüber in 75 Artikeln.
Auch der Doppelanschlag in Beirut ist noch keine ganze Woche her. In den ersten fünf Tagen erschienen in der Schweiz 61 Artikel, in denen der Doppelanschlag erwähnt wurde. Es starben 40 Menschen.
Die Hauptstadt des Irak kommt nicht zur Ruhe. In den Tagen zwischen dem 1. und 7. Oktober 2015 kam es in Bagdad zu zwei Bombenanschlägen, bei denen insgesamt 80 Menschen starben. In den Schweizer Medien finden sich dazu 10 kurze Artikel.
Auch Nigeria hat zur Zeit mit Anschlägen der Al-Shabaab-Miliz zu kämpfen. In der selben Woche (1.-7. Oktober) wurden bei zwei Angriffen 39 Menschen getötet. In der ganzen Schweiz findet sich dazu nur ein Artikel.