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Cassis im grossen Kanton – Berlin-Besuch bei Baerbock, Scholz und Steinmeier

Bundespräsident Cassis traf unter anderem die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock.
Bundespräsident Cassis traf unter anderem die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock.

Cassis im grossen Kanton – Berlin-Besuch bei Baerbock, Scholz und Steinmeier

20.01.2022, 19:59
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Der Schweizer Bundespräsident und Aussenminister Ignazio Cassis hat am Donnerstag in Berlin Gespräche mit dem deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier, Kanzler Olaf Scholz sowie mit Aussenministerin Annalena Baerbock geführt. Von Steinmeier wurde Cassis ermuntert, auf dem Weg der Annäherung zur EU zu bleiben.

Steinmeier hatte Cassis zum Auftakt des Besuches mit militärischen Ehren im Park seines Amtssitzes Schloss Bellevue begrüsst, wie mehrere Bilder zeigten, die Cassis einem Tweet angefügt hat. Später traf der Cassis auch mit Bundeskanzler Olaf Scholz zusammen.

Nach dem Treffen mit dem deutschen Staatsoberhaupt schrieb Cassis auf dem Kurznachrichtendienst Twitter von einem freundlichen Empfang in der deutschen Hauptstadt.

Die Zusammenarbeit der beiden Länder bezeichnete Cassis als vorbildlich, namentlich in den Bereichen Forschung und Innovation. Sein Anliegen als Bundespräsident sei, daran anzuknüpfen und die Beziehungen weiter zu vertiefen.

Verhältnis Schweiz-EU thematisiert

Steinmeier und Cassis sprachen auch über das Verhältnis der Schweiz zur Europäischen Union. Steinmeier habe die Schweiz ermutigt, auf dem Weg der Annäherung zur EU zu bleiben, meldete die Deutsche Presseagentur (DPA).

20.01.2022, Berlin: Bundespr�sident Frank-Walter Steinmeier (r) empf�ngt im Schloss Bellevue den Schweizer Bundespr�sidenten Ignazio Cassis mit milit�rischen Ehren. Foto: Wolfgang Kumm/dpa +++ dpa-Bil ...
Gute Laune in Berlin. Zuerst traf Cassis den deutschen Bundespräsidenten Steinmeier.Bild: keystone

Wie das Aussendepartement EDA nach dem Treffen mitteilte, habe Cassis erklärt, für die Schweiz sei ein konstruktives Verhältnis zur EU zentral – es handle sich um eine «enge und beidseits vorteilhafte Partnerschaft». Gute und stabile Beziehungen zur EU seien auch mit Blick auf die bilateralen Beziehungen der Schweiz zu den EU-Mitgliedsstaaten, insbesondere ihrer Nachbarstaaten, von Bedeutung.

Ein weiteres Thema waren laut dem deutschen Bundespräsidialamt die Spannungen zwischen der Ukraine und Russland. Dabei habe sich Cassis im Namen der Schweiz besorgt gezeigt über die Zunahme der Spannungen, schrieb das EDA.

Einladung zur fünften Ukraine-Konferenz

Bundespräsident Cassis habe auch die Gelegenheit genutzt, um Deutschland an die fünfte Ukraine-Konferenz einzuladen, die am 4. und 5. Juli 2022 in Lugano stattfinden wird, so das EDA weiter. Während es für die Fragen des Konflikts im Osten der Ukraine andere Gefässe gibt, konzentriert sich die Arbeit der URC auf politische, wirtschaftliche und soziale Reformen in der Ukraine.

epa09697675 German Chancellor Olaf Scholz (L) welcomes the President of the Swiss Confederation, Ignazio Cassis at the Chancellery in Berlin, Germany, 20 January 2022. EPA/FILIP SINGER
Cassis (r.) traf auch den deutschen Kanzler Scholz.Bild: keystone

Beide Staatsoberhäupter betonten in ihrer Aussprache schliesslich, dass die Corona-Pandemie nicht wieder zu Grenzschliessungen führen dürfe. Sie stimmten in der Bedeutung des Impfens gegen das Virus als Weg aus der Pandemie überein.

Cassis wies zudem darauf hin, dass der Handel der Schweiz allein mit den Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg das gleiche Volumen wie der Handel mit China habe.

«Gleichgesinnte Partner»

Auf multilateraler Ebene seien die Schweiz und Deutschland gleichgesinnte Partner, betonte der Schweizer Aussenminister in einem weiteren Tweet nach dem Gespräch mit seiner deutschen Amtskollegin Baerbock. Er sprach von einem wertvollen Austausch zur Aussenpolitik, zur Corona-Pandemie und zur Klimapolitik.

Aussenpolitisch steht der Bundesrat unter Druck, den Verhandlungsabbruch vom vergangenen Mai über ein Rahmenabkommen mit der EU zu erklären. Und innenpolitisch wächst der Druck, endlich einen Plan zum künftigen Verhältnis Schweiz-EU vorzulegen. (sda/dpa)

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