Am Samstag fand die Beerdigung von Papst Franziskus statt. Zahlreiche Staats- und Regierungschefs aus aller Welt nahmen an der Zeremonie teil – unter anderem auch Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter. Als der Sarg weggetragen wurde, zückte sie, wie viele andere auch, ihr Handy und fotografierte den Sarg. Die britische Boulevardzeitung «Daily Mail» greift diesen Moment auf und beschwert sich in einem Artikel über mangelnden Respekt.
Bereits Anfang der Woche gab es Kritik an Touristen, die im Beisammensein mit Trauernden Selfies mit dem Leichnam von Papst Franziskus gemacht hatten. Hochrangige Politikerinnen und Politiker sollten aus dieser Situation gelernt haben, findet die «Daily Mail». Stattdessen hätten auch sie ihre Handys herausgeholt und Fotos gemacht, als der Sarg zum Petersdom getragen wurde.
Im Artikel wird unterschieden zwischen denjenigen Staatsoberhäuptern, die in der ersten Reihe standen und darauf geachtet hätten, dem verstorbenen Papst Respekt zu zollen, und denjenigen, die sich wie Schaulustige verhalten hätten. Finanzministerin Keller-Sutter wurde namentlich genannt.
Keller-Sutter habe zwar ein oder zwei Fotos gemacht, räumt Informationschef des Finanzdepartements, Pascal Hollenstein, ein, wie der «Blick» berichtet. Doch das habe nichts mit mangelndem Respekt zu tun: «Weil Karin Keller-Sutter als Katholikin die Totenmesse sehr nahegegangen ist, wollte sie eine ganz persönliche Erinnerung daran haben», erklärt er.
(hkl)