In der Agglomeration Zürich fand am Samstagabend eine Kundgebung mit eritreischen Flüchtlingen gegen ein Festival von Anhängern des Regimes statt. Mehrere hundert Menschen versuchten die Feier der Regime-Befürworter zu stören, wie die «Aargauer Zeitung» berichtete.
Viele der Demonstranten seien direkt aus Oberuzwil im Kanton St.Gallen angereist, nachdem dort ein Festival von rund 500 Menschen verhindert worden sei.
Beim Glattpark auf Opfiker Gemeindegebiet kam es zu einer Massenschlägerei und zu Auseinandersetzungen mit der Polizei, die mit einem Grossaufgebot aufgefahren sei. Es wurde Tränengas und Gummischrot eingesetzt.
Mehrere Rettungsfahrzeuge und Rega-Helikopter standen im Einsatz. Gemäss ersten Meldungen wurden mindestens zehn Personen verletzt, sieben Personen relativ schwer.
Update: Ein Dutzend Personen wurden laut Mitteilung der Kantonspolizei Zürich verletzt und mussten in Spitalpflege gebracht werden. Sieben Personen seien schwer und fünf Personen leicht verletzt worden.
Bei den Beteiligten der Auseinandersetzungen handelte es sich laut Keystone-SDA um Teilnehmer des Eritrea-Festivals. Das Eritrea-Festival hätte eigentlich am Samstag in Oberuzwil SG stattfinden sollen, wurde aber schliesslich im Hinblick auf befürchtete Gewaltexzesse von den Veranstaltern kurzfristig abgesagt. Laut dem Polizeisprecher dislozierte ein Teil der Teilnehmenden von dort nach Opfikon.
Rund ein Dutzend Polizeifahrzeuge, diverse Sanitäter waren im Einsatz. Zudem standen zwei Rettungshelikopter für den Notfall bereit.
Am Samstagabend ist es bei einer Demonstration in Opfikon zu einer gewaltsamen Auseinandersetzung gekommen. Mehrere Personen mussten verletzt ins Spital gebracht werden.#demonstration #auseinandersetzung #schlägerei #massenschlägerei #argoviatodayhttps://t.co/Hw6qMfdLOu
— ArgoviaToday (@ArgoviaToday) September 2, 2023
Bei schweren Zusammenstössen zwischen Israels Polizei und Migranten aus Eritrea sind in der Küstenstadt Tel Aviv mehr als 150 Menschen verletzt worden. Hunderte Eritreer protestierten am Samstag vor der Botschaft ihres Landes gegen die dortige Regierung und durchbrachen dabei auch Absperrungen der Polizei, wie israelische Medien berichteten.
Die Polizei teilte mit, Sicherheitskräfte hätten aufgrund der unmittelbaren Gefahr für sie selbst auch Schüsse abgegeben. Dadurch seien mindestens drei Menschen verletzt worden. Mindestens 19 Demonstranten seien bei den Ausschreitungen schwer verletzt worden, berichtete die Zeitung «Haaretz» unter Berufung auf Rettungskräfte.
Laut Polizei waren unter den Verletzten auch mindestens 49 Beamte. Sicherheitskräfte hätten 39 Demonstranten verhaftet und bei ihnen Schlagstöcke, Tränengas und Elektroschocker gefunden. Am späten Nachmittag beruhigte sich die Lage demnach wieder. Zu ersten Zusammenstössen war es bereits am Morgen gekommen.
Die Demonstranten schlugen auch Scheiben von Polizei- und anderen Autos sowie Fenster umliegender Geschäfte ein, wie die «Haaretz» schrieb. Sie hätten dabei erheblichen Schaden verursacht. Sicherheitskräfte setzten dem Bericht zufolge unter anderem Blendgranaten und Schlagstöcke gegen die Demonstranten ein.
Augenzeugen berichteten, viele Demonstranten hätten bei der Kundgebung im Süden der Stadt Holzstöcke bei sich getragen. Ein Krankenhaus der Stadt teilte mit, Ärzte der Klinik hätten zwölf Menschen wegen schwerer Kopfverletzungen behandelt.
In der eritreischen Botschaft sollte Medien zufolge am Samstagnachmittag eine Veranstaltung anlässlich eines Jahrestags des Eritreischen Unabhängigkeitskrieges stattfinden. Der Krieg, bei dem sich Eritrea die Unabhängigkeit von Äthiopien erkämpfte, dauerte von 1961 bis 1991.
Seit 1993 regiert Präsident Isaias Afewerki das Land in einer Ein-Parteien-Diktatur. Dessen Kritiker sahen die Veranstaltung in Tel Aviv Berichten zufolge als Propaganda an. Meinungs- und Pressefreiheit sind in Eritrea stark eingeschränkt. Zudem herrscht ein strenges Wehrdienst- und Zwangsarbeitssystem, vor dem viele Eritreer ins Ausland fliehen.
Die Demonstranten hätten die Polizei zuvor darum gebeten, das Event abzusagen und andernfalls vor Gewalt gewarnt. Die Regierungsgegner randalierten demnach auch im Saal der Botschaft, in dem die Veranstaltung stattfinden sollte. Es habe zudem Konfrontationen zwischen Anhängern und Gegnern der eritreischen Regierung gegeben.
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu wies die Polizei nach Angaben seines Büros an, die Ordnung wiederherzustellen. Die Beamten gingen eigenen Angaben zufolge mit Hunderten Kräften gegen die «Gesetzesbrecher» in Tel Aviv vor, um die Gewalt zu stoppen. Die Beamten riefen die Bürger dazu auf, Abstand zu den Unruhen zu halten. Zwei Eritreer wurden den Angaben zufolge bislang festgenommen.
Medien zufolge gibt es rund 18'000 Migranten aus Eritrea in Israel. Die Behörden des Landes machen demnach beim Asylverfahren keinen Unterschied zwischen Anhängern und Gegnern der dortigen Regierung. Asylanträge werden allerdings auch nur in Ausnahmefällen gebilligt. Abgeschoben in ihre Heimat werden die Menschen jedoch nicht.
Auch in Deutschland war es im Juli zu Ausschreitungen bei einem Eritrea-Festival mit mindestens 26 verletzten Polizisten gekommen, als Gegner der Veranstaltung Sicherheitskräfte mit Stein- und Flaschenwürfen attackierten und Rauchbomben zündeten. Die Beamten setzten unter anderem Schlagstöcke gegen sie ein. Die Organisatoren des Events in Giessen stehen der umstrittenen Führung des ostafrikanischen Landes nahe.
In Stockholm kam es im August bei einem Eritrea-Festival zu gewalttätigen Ausschreitungen mit mehr als 50 Verletzten.
In der norwegischen Stadt Bergen bewarfen sich am Samstag Gegner und Anhänger der eritreischen Regierung mit Steinen und Flaschen, wie die Zeitung «Bergens Tidende» meldete. Mindestens ein Mensch sei verletzt worden. Augenzeugen berichteten, auch die Polizei sei attackiert worden. Auslöser der Ausschreitungen war demnach ein Fest von Regierungsanhängern.
(dsc/sda/dpa)
Ich bin so frei und würde ihnen die Heimreise anbieten, denn solche Ausschreitungen brauchen wir hier nicht.
Wir leben in der Schweiz mit Anstand und in Frieden. Natürlich gilt das auch für andere Länder in denen die äthiopischen Flüchtlinge mit ihren nationalen Problemen die friedliebende Bevölkerung nervt. Ich erwarte, dass die Schlägertypen ausgewiesen werden, egal aus welchem politischen Lager sie kommen. Hier müssen Zeichen gesetzt werden, sonst gibt das einen Flächenbrand.