International
Schweiz

Schweiz will stärker gegen Völkerrechtsverbrechen vorgehen

Schweiz verstärkt Verfolgung von Völkerrechtsverbrechen

14.02.2024, 16:04
Mehr «International»
Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag. Foto: Peter Dejong/AP/dpa
Der Internationale Gerichtshof im niederländischen Den Haag.Bild: sda

Die Schweiz intensiviert die internationale Verfolgung von Verbrechen gegen das Völkerrecht. Corinne Cicéron Bühler, die Schweizer Botschafterin in den Niederlanden, hat am Mittwoch in Den Haag ein entsprechendes Übereinkommen unterzeichnet.

Das sogenannte Ljubljana-Den Haag-Übereinkommen verpflichtet die Staaten bei der Verfolgung von Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen zur gegenseitigen Rechtshilfe. Es schliesst eine Lücke im Völkerstrafrecht und verhindert, dass die Täter der schlimmsten Verbrechen straflos ausgehen.

Für die 80 Vertragsstaaten gilt die universelle Gerichtsbarkeit: Damit sind sie für die Verfolgung von Völkerrechtsverbrechen zuständig, wenn sich ein mutmasslicher Täter auf ihrem Territorium aufhält. Das gilt unabhängig davon, ob es einen unmittelbaren Bezug gibt oder nicht.

Nach Angaben des Bundesamtes für Justiz (BJ) sind mutmassliche Täter von Völkerrechtsverbrechen, Opfer, Zeugen oder Beweismittel oft in mehreren Staaten. Der Informationsaustausch unter den Staaten ist damit zentral für die Aufklärung und Bestrafung von Völkerrechtsverbrechen.

Das Ljubljana-Den Haag-Übereinkommen ist das erste multinationale Instrument, das die zwischenstaatliche Zusammenarbeit bei der Verfolgung von Völkerrechtsverbrechen regelt. Nach BJ-Angaben entsteht für die Schweiz kein Gesetzgebungsbedarf. Der Inhalt entspreche dem schweizerischen Rechtshilferecht und mehreren internationalen Rechtshilfeabkommen, denen die Schweiz bereits beigetreten ist.

Die Schweiz erhofft sich verbesserte Rechtshilfe von anderen Staaten, wenn sie entsprechende Strafverfahren führt. Das Parlament muss das Übereinkommen noch genehmigen. Im niederländischen Den Haag befindet sich der Internationale Gerichtshof, das Rechtsorgan der Vereinten Nationen (UNO). (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
Trotz rekordhoher Ausgaben für die Rüstung: Die US-Waffenschmieden sind unter Druck
Die Auftragsbücher der Rüstungsindustrie sind voll, weil Regierungen weltweit mehr Geld in neues Kriegsmaterial investieren. Der Blick auf die Zahlen führender US-Konzerne zeigt aber auch: Noch ist das Geschäft mit Waffen nicht sehr profitabel.

Weltweit explodieren die Rüstungsausgaben. Mehr als 2440 Milliarden Dollar sind 2023 für Waffen, Streitkräfte und Militärhilfe ausgegeben worden, wie das Stockholm International Peace Research Institute berechnet hat. Dies entspreche einem Plus von 6,8 Prozent, sagen die schwedischen Friedensforscher - die grösste gemessene Jahr-zu-Jahr-Zunahme in den vergangenen 15 Jahren.

Zur Story