Nach einem Brand und einer dramatischen Evakuierungsaktion wird die Fähre Stena Scandica am Dienstagmorgen im Hafen von Nynäshamn südlich der schwedischen Hauptstadt Stockholm erwartet. Wann das Schiff anlegen werde, sei aber auch vom Wetter abhängig, sagte eine Sprecherin der Schifffahrtsbehörde am späten Montagabend. Die Fähre steuere mit begrenzter Geschwindigkeit auf den Hafen zu. Die Gefahr einer Strandung sei aber gebannt, hiess es weiter. An Bord der Fähre waren noch mehr als 270 von ursprünglich 299 Menschen, davon 241 Passagiere.
Am Montag war in einem Kühlcontainer auf dem Autodeck der Fähre ein Feuer ausgebrochen, das zwar schnell gelöscht werden konnte. Der Brand hatte jedoch einen Stromausfall verursacht, woraufhin die Fähre am Abend bei starkem Wind Richtung Süden auf die Insel Gotland zugetrieben war.
Ein Schlepper, der das Schiff in den Hafen von Nynäshamn bringen sollte, war zu diesem Zeitpunkt noch unterwegs. Aus Sorge davor, dass das Schiff vor dessen Ankunft auf Grund laufen könnte, starteten die Rettungskräfte die Evakuierung der Fähre. Familien mit Kindern und ältere Menschen wurden mit Hilfe von Helikoptern von Bord gebracht. Die Evakuierung wurde dann wegen Einbruchs der Dunkelheit abgebrochen. Nach Angaben der Nachrichtenagentur TT waren 25 Menschen auf eine andere Fähre gebracht worden.
Kurz vor der Küste schaffte die Besatzung der Stena Scandica es, zwei Motoren zum Laufen zu bringen, sodass sich die Fähre aus eigener Kraft von Gotland weg Richtung Norden bewegen konnte. In Begleitung des Schleppers und der Küstenwache nahm sie anschliessend Kurs auf Nynäshamn. Die Stimmung an Bord sei ruhig, es gebe keine Verletzten, hiess es.
Die Fähre befand sich beim Ausbruch des Brandes nahe der kleinen schwedischen Insel Gotska Sandön. Sie war auf dem Weg von Ventspils in Lettland nach Nynäshamn. (sda/dpa)