International
Spanien

Proteste einen Monat nach Flutkatastrophe in Spanien

epa11737009 Citizens participate in the demonstration under the slogan 'Mazon y Rovira, dimision' (Mazon and Rovira, resign), in reference to the President of the Generalitat, Carlos Mazon,  ...
Viele Menschen in Spanien sind unzufrieden nach der Flutkatastrophe, hier am 23. November in Valencia. Bild: keystone

Proteste einen Monat nach Flutkatastrophe in Spanien

30.11.2024, 06:16
Mehr «International»

Einen Monat nach der Flutkatastrophe im Südosten Spaniens mit 230 Toten und Schäden in Milliardenhöhe haben die Menschen in den betroffenen Gebieten der Opfer gedacht. «Paiporta, vereint, wird niemals besiegt werden», riefen Hunderte Bewohner der Stadt Paiporta.

Bei der Demonstration am Freitagabend wurde um Punkt 20.11 Uhr eine Schweigeminute einlegt – zu diesem Zeitpunkt hatten die Behörden der Region Valencia vor einem Monat die Bevölkerung endlich mit Handynachrichten über die drohende Gefahr informiert.

Die Nachricht kam zwölf Stunden nach einer Unwetterwarnung der Nationalen Wetterbehörde – und für viele Menschen viel zu spät. 222 Menschen starben allein in der Region Valencia.

«Wir gedenken der Opfer, sowohl derer, die gegangen sind, als auch derer, die geblieben sind», sagte die 43-jährige Lehrerin Bea García am Freitagabend. «Die Menschen fühlen sich immer noch einsam, die Wut bleibt und es gibt Müdigkeit und Frustration. Wir sind alle erschöpft», betonte sie.

Müdigkeit und Verdrossenheit

Bei vielen Betroffenen hat sich Müdigkeit und Verdrossenheit breitgemacht. Die Aufräumarbeiten dauern an, unermüdlich arbeiten die Menschen für eine Rückkehr zur Normalität. Für Freitagabend hatten deshalb kommunale Organisationen, Gewerkschaften und Verbände zu Demonstrationen in mehreren betroffenen Gemeinden aufgerufen.

In Catarroja südlich von Valencia sind noch die Spuren der Hochwasserkatastrophe zu sehen: Dutzende Autowracks türmen sich am Ortseingang. «Wir sind müde, wir danken den freiwilligen Helfern, aber wir sind sehr müde, weil nichts vorangeht», sagt der 35-jährige Amparo Peris. «Manchmal haben wir Strom, manchmal nicht. An manchen Tagen haben wir zur Essenszeit keinen Strom und wir fragen uns: Was essen wir jetzt?», erzählt er weiter. «Wir hoffen, dass das bald vorüber ist.»

Viele Betroffene warfen den Behörden und auch der Regierung in Madrid schon unmittelbar nach der Katastrophe vor, zu spät reagiert zu haben. In Spanien sind eigentlich die Regionen für den Katastrophenschutz zuständig. Der Regionalpräsident der Region Valencia, Carlos Mazón, hatte sich nach der Flut zwar für «Fehler» entschuldigt. Der Politiker von der konservativen Volkspartei sagte aber auch, er sei nur unzureichend und zu spät von nationalen Behörden informiert worden, und machte der linksgerichteten Regierung in Madrid schwere Vorwürfe.ierung in Madrid schwere Vorwürfe. (sda/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Unwetter in Spanien
1 / 16
Unwetter in Spanien
Zerstörte Autos nach dem Unwetter in Valencia.
quelle: keystone / alberto saiz
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Nach Valencia nun auch in Málaga – Unwetter-Alarm in Südspanien
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
3 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
3
Bundestags-Umfrage: Scholz' SPD holt auf, AfD stabil

30 Prozent der Wahlberechtigten gaben bei einer repräsentativen Online-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov an, die CDU/CSU von Oppositionsführer Friedrich Merz wählen zu wollen, wäre die Bundestagswahl am kommenden Sonntag. Das sind drei Prozentpunkte weniger als noch im November. Die SPD von Bundeskanzler Olaf Scholz verbessert sich demnach um drei Prozentpunkte auf 18 Prozent.

Zur Story