Valls war am Samstag mit einem Regierungsjet in die deutsche Hauptstadt geflogen und hatte dort den Sieg des FC Barcelona, dem Club seines Geburtsorts, über Juventus Turin verfolgt. Der Abstecher kostete laut der NZZ rund 20'000 Franken. Die konservative Opposition warf ihm daraufhin «Unanständigkeit» vor.
«Der Sport spielt eine sehr wichtige Rolle, dank der grossen internationalen Ereignisse, die hier in Frankreich stattfinden werden», verteidigte sich Valls am Dienstag in der Nationalversammlung in Paris. Frankreich ist im kommenden Jahr Gastgeber der Fussball-Europameisterschaft 2016.
IN THE PAPERS - Red card for Manuel Valls http://t.co/LofuV2jEC8 pic.twitter.com/zuWxqjANr5
— FRANCE 24 English (@France24_en) 10. Juni 2015Auch die Regierung stärkte ihm den Rücken. Valls habe auf Einladung von UEFA-Chef Michel Platini das EM-Gastgeberland vertreten und auch über die Organisation des Wettbewerbs gesprochen.
Im Jet seien zwei Sitze frei gewesen, sagte Claude Bartolone, der sozialistische Präsident der Assemblée nationale. Und andere Freunde von Valls machten geltend, der Premier habe aus Sicherheitsgründen ein Regierungsflugzeug benutzen müssen.
Zu dem Spiel begleiteten ihn zwei seiner Söhne. Dies habe die Reise mit dem Regierungsjet jedoch nicht teurer gemacht, zitierte der Sender BFMTV das Umfeld des Regierungschefs.
Roland Garros, une formidable vitrine pour la France et pour l'ambition olympique de Paris. #RG15 pic.twitter.com/YVnRmPd0p1
— Manuel Valls (@manuelvalls) 7. Juni 2015Auch am Sonntag stand für Valls übrigens Sport auf dem Programm: Er wohnte dem Final der French Open bei – an der Seite von Bundesrätin Simonetta Sommaruga. Die Anreise ins 16. Arrondissement in Paris war dieses Mal kürzer. (kad/sda/dpa)
