Die Strafen für Rasen innerorts können saftig sein – mindestens zwei Fahrer, die auf Sylt die Geschwindigkeitsgrenze um rund 200 Kilometer pro Stunde überschritten haben, sind trotzdem ohne Konsequenzen davongekommen.
Die Werte wurden von Messtafeln ermittelt, die in Westerland aufgestellt sind. Autofahrer können an den Tafeln ihre Geschwindigkeit ablesen – und sollen so eigentlich zu langsamerem Fahren animiert werden. Wenigstens in zwei Fällen scheint das nicht geklappt zu haben: Wie die «Sylter Rundschau» schreibt, wurde im Juli ein Wert von 252 Kilometern pro Stunde gemessen, der bisherige Höchstwert aus dem Frühjahr hätte bei 249 km/h gelegen. Eigentlich erlaubt sind auf der Strasse 50 Kilometer pro Stunde.
Florian Korte, der Sprecher der Gemeinde, erklärt der Zeitung, dass es intern keine Zweifel an der Richtigkeit der Werte gebe: «Die Messtafeln sind geeicht. Wenn eine Fehlermeldung vorliegen würde, wüssten wir das.» Die Ergebnisse der Messungen werden gespeichert und wurden kürzlich im Gemeinderat präsentiert.
Dass die enormen Geschwindigkeitsüberschreitungen keine Konsequenzen nach sich ziehen, habe einen anderen Grund. Korte erläutert gegenüber dem NDR, dass die Messtafeln keine Fotos machen könnten. Sie stellen zwar die Geschwindigkeit der Fahrzeuge fest, aber nicht ihr Kennzeichen.
Eigentlich sind im Bussgeldkatalog für derartige Geschwindigkeitsüberschreitungen bis zu 1'600 Euro Strafe möglich, wenn davon auszugehen ist, dass das Tempolimit vorsätzlich überschritten wurde. Zusätzlich gibt es für die Raser zwei Punkte und ein Fahrverbot von drei Monaten.
Generell scheinen die Messtafeln auf Sylt jedoch Wirkung zu zeigen: Wie die «Sylter Rundschau» schreibt, lagen die gemessenen Geschwindigkeiten im Schnitt unter der Höchstgeschwindigkeit.
Verwendete Quellen:
So jemanden gehört in den Knast und danach lebenslanges Fahrverbot.