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Sudan

Hunderte Tote wegen Angriffe auf Zivilisten in Darfur

FILE - Sudanese soldiers from the Rapid Support Forces unit, led by Gen. Mohammed Hamdan Dagalo, the deputy head of the military council, secure the area where Dagalo attends a military-backed tribe&# ...
Im sudanesischen Darfur sind Hunderte Zivilisten ums Leben gekommen.Bild: keystone

Hunderte Tote wegen Angriffe auf Zivilisten im Sudan

20.12.2024, 13:4020.12.2024, 14:52
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Im Konflikt im Sudan sind im Kampf um die Hauptstadt des Bundesstaates Nord Darfur Hunderte Menschen getötet worden. Die Vereinten Nationen sprachen in einem Bericht von mindestens 782 Toten und mehr als 1143 Verletzten in El Fasher.

Für den Bericht wurden 52 Menschen interviewt, die aus der Stadt geflüchtet sind. Ihnen zufolge werden dicht besiedelte Wohngebiete regelmässig und intensiv beschossen und auch aus der Luft angegriffen. Die Aussagen der Befragten seien von mehreren anderen unabhängigen Quellen bestätigt worden.

Blutiger Machtkampf seit April 2023

Im Sudan am Horn Afrikas herrscht seit April 2023 ein blutiger Machtkampf zwischen de facto-Machthaber Abdel Fattah al-Burhan und dessen früherem Stellvertreter Mohamed Hamdan Daglo. Daglos Miliz RSF kontrolliert den grössten Teil Darfurs; El Fascher ist die letzte grosse Stadt, in der die Regierung noch die Kontrolle hat. Mehr als elf Millionen Menschen sind vor den landesweiten Kämpfen geflohen, etwa die Hälfte von ihnen sind Kinder und Jugendliche.

Von der Belagerung durch die Konfliktparteien seien Tausende Einwohner El Fashers betroffen. Wer versuche, die Stadt zu verlassen, sei wahllosen Angriffen von beiden Seiten ausgesetzt, hiess es.

UN: Humanitäres Völkerrecht wird missachtet

Seit Monaten missachteten die Konfliktparteien das humanitäre Völkerrecht und die Menschenrechte. Diese Handlungen «könnten Kriegsverbrechen darstellen», warnte Li Fung, die Vertreterin des UN-Hochkommissars für Menschenrechte im Sudan.

UN-Hochkommissar für Menschenrechte Volker Türk forderte das Ende der Belagerung von El Fasher. Die Situation werde das Leiden der Zivilbevölkerung auf «ein katastrophales Niveau heben und die ohnehin schon katastrophale humanitäre Lage, einschliesslich der Hungersnot, noch weiter verschärfen», sagte Türk. (sda/dpa)

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