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Migration

Spanien: Ausschreitungen gegen Migranten in Torre Pacheco

Ausschreitungen gegen Migranten in spanischem Ort – verstärkte Polizeipräsenz

13.07.2025, 13:4014.07.2025, 08:39
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Nach Ausschreitungen gegen Migranten im Ort Torre Pacheco im Südosten Spaniens soll die Polizeipräsenz dort für die kommenden Tage deutlich verstärkt werden. Das sagte die Delegierte der spanischen Zentralregierung in der Region Murcia, Mariola Guevara, im staatlichen Fernsehen RTVE. Fünf Menschen wurden demnach verletzt. Es gab eine Festnahme.

Video: watson/X

In der Nacht zum Sonntag hatten sich in dem etwa 40'000 Einwohner zählenden Ort südöstlich von Murcia Menschen eingefunden, die mutmasslich dem ultrarechten Milieu angehörten und gegen dort lebende Migranten vorgehen wollten. Polizeibeamte hätten eine direkte Konfrontation der beiden Gruppen verhindert, sagte Bürgermeister Pedro Ángel Roca.

Auf Fernsehbildern waren unter anderem Flaschenwürfe in Richtung der Polizei sowie in Brand gesetzte Müllcontainer und Barrikaden zu sehen. Roca sagte, es gebe keine Zahlen, wie viele Menschen sich bisher beteiligt hätten. Die Mehrheit sei aber von ausserhalb angereist.

Aufrufe in Sozialen Netzwerken zu «Jagd auf Migranten»

Nach den Worten Guevaras hatten mutmasslich Ultrarechte in sozialen Medien ursprünglich für Mittwoch und Donnerstag zu einer «Jagd auf Migranten» in Torre Pacheco aufgerufen. «Es kam nun schon früher dazu, aber wir haben das entdeckt und reagiert», sagte sie. Wie viele zusätzliche Beamte der Polizeieinheit Guardia Civil dort nun eingesetzt werden, sagte sie nicht.

Bereits in der Nacht zum Samstag war es Medienberichten zufolge zu ersten Ausschreitungen gekommen. Auslöser soll ein Angriff auf einen Rentner gewesen sein, der von Migranten aus dem Maghreb geschlagen worden sein soll. Die ultrarechte Szene habe diesen noch nicht geklärten Vorfall dazu genutzt, Einwanderung und Kriminalität gleichzusetzen, schreibt die Zeitung «El País». In sozialen Medien kursierten seit Tagen Drohungen auch gegen in Torre Pacheco wohnende Familien aus Marokko, so die Zeitung weiter. In dem Ort stellen Migranten etwa 30 Prozent der Bevölkerung, wie die Zeitung «El Mundo» schreibt. Dies sei doppelt so hoch wie der Durchschnitt in Spanien. (hkl/sda/dpa)

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126 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Yallix
13.07.2025 13:53registriert Februar 2025
Das ist das Ergebnis von Toleranz gegenüber Intoleranz (sowohl betr. importierter Kriminalität als auch politischem und religiösem Extremismus).
Einmal mehr:
Anstatt deswegen dauerentsetzt zu sein,
wäre es wesentlich effektiver, endlich selber aktiv zu werden, wo es noch möglich ist:
Indem man die Schonfrist für Menschen, die alles, was ein menschenwürdiges Zusammenleben gewährleistet, in voller Absicht und vollkommen hemmungslos für ihre asozialen Ziele missbrauchen, definitiv beendet.
Beginnen kann jede/r ganz direkt im eigenen Umfeld.
Und nein, asoziale Intoleranz verdient keine Toleranz.
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JabbaThaHutt
13.07.2025 17:20registriert März 2023
Erstaunlich wie hier wieder bei einigen Leuten komplett die Barrieren geschlossen werden, wenn es darum geht das komplett aus dem Ruder gelaufene Migrations-Problem in Europa anzusprechen. Ich bewundere einige schon fast, wie sehr sie einfach die Schotten dicht machen können und diese Sache gekonnt ignorieren und runterspielen. Ich frage mich wirklich wie das geht, wie es möglich ist einfach alles zu ignorieren. Müssen wirklich Leute sein, die die Schweiz nie verlassen und nicht wissen, wie schön wir es hier (noch) haben im Vergleich zu Gross-Städten in England, Frankreich oder Deutschland.
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Schlüsselblüemli
13.07.2025 14:31registriert April 2020
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