21 Jugendliche sind am frühen Sonntagmorgen tot in einer Kneipe in Südafrika aufgefunden worden. Die Hintergründe der Tragödie sind noch unklar. Eine Übersicht:
In sich zusammengesunken lagen die Leichen auf Stühlen, Sofas und der Tanzfläche: Den Einsatzkräften bot sich ein schauriges Bild, als sie am Sonntagmorgen die Enyobeni Taverne in der südafrikanischen Stadt East London betraten. Sichtbare Wunden wies keiner der Körper auf.
Die Opfer sind laut Polizeiangaben zwischen 12 und 17 Jahre alt. Sie hatten laut Medienberichten einen Geburtstag und den Beginn der Ferien gefeiert.
«22 Körper wurden auf dem Boden gefunden. Keine offenen Wunden, kein gar nichts», sagte die Sprecherin des Verkehrsministeriums der Provinz, Unathi Bingose, am Sonntagnachmittag. Mittlerweile wurden die Anzahl der Todesopfer auf 21 korrigiert.
JUST IN | At least 22 people found dead at East London tavernhttps://t.co/hZw2WhENEz pic.twitter.com/pF2sUL2ayc
— News24 (@News24) June 26, 2022
Vier weitere Menschen befänden sich in kritischem Zustand, teilte die Polizei am Montag mit.
Die Polizei habe eine forensische Untersuchung eingeleitet, sagte die Polizeikommissarin der Ostkap-Provinz Nomthetheleli Mene dem öffentlich-rechtlichen Fernsehsender SABC.
Die Sprecherin des Gesundheitsministeriums von Ostkap sagte gegenüber «News24», dass die Teams der forensischen Pathologie und des Rettungsdienstes am Tatort seien. Und weiter:
Familienangehörige, deren Angehörige noch vermisst werden, wurden gebeten, sich in die Leichenhalle zu begeben, da man Unterstützung bei der Identifizierung der Opfer brauche.
Ersten Berichten von Einsatzkräften zufolge sei es in der kleinen Taverne zu einem Gedränge gekommen. Zunächst hatte die Polizei eine Massenpanik als Hintergrund vermutet. Dies sei mittlerweile als Todesursache ausgeschlossen worden. Genauere Angaben zu der Ursache des Vorfalls wollte die Polizei zunächst nicht machen.
Einige Augenzeugen vermuteten eine Vergiftung der Kneipenbesucher.
Der weinende Polizeiminister Bheki Cele sagte «News24».
Präsident Cyril Ramaphosa bezeichnete den Vorfall als «Tradgödie».
Der Besitzer der Taverne, Siyakhangela Ndevu, sagte «News24», dass er sei nicht vor Ort gewesen sei, als sich die Tragödie ereignete. Die Anwohner und Familien der Opfer schildern in den Medien aber, dass sie sich immer wieder bei der Polizei über Ndevus Etablissement beschwert hätten, wegen fehlender Alkohollizenzen. Es soll sogar eine Petition für die Schliessung des Lokals im Umlauf gewesen sein. Ein Lokalpolitiker betonte nun, dass die Regierung die Art und Weise, wie Alkohollizenzen vergeben werden, überprüfen werde.
Wütende Mitglieder der links-radikalen, südafrikanischen Partei EFF hätten am Sonntag versucht, die Taverne abzufackeln. Laut Medienberichten konnten aber von der Polizei daran gehindert werden.
Update folgt.
(yam, mit Material der sda/dpa)
Ansonsten gäbe es noch die Möglichkeit einer Kohlendioxid Vergiftung, wenn z.B. mit Trockeneis versetzte, rauchnende Drinks verkauft wurden und der Raum schlecht oder nicht gelüftet wird.