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Titicacasee nähert sich Rekord-Tiefstand – wegen Trockenheit und Hitze

Kaum Niederschläge und ungewöhnlich warm: Titicacasee nähert sich Rekord-Tiefstand

05.09.2023, 05:44
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Aufgrund niedriger Niederschläge und ungewöhnlich hoher Temperaturen nähert sich der Pegel des Titicacasees zwischen Peru und Bolivien seinem historischen Tiefstand.

Seit April sank der Wasserstand des Sees um über einen halben Meter auf 3808.19 Meter über der Meeresoberfläche, wie aus Daten des peruanischen Wetterdienstes hervorgeht. Der bislang tiefste Stand auf peruanischer Seite war im Dezember 1996 mit 3808.10 Meter gemessen worden.

Der Wassermangel aufgrund des niedrigen Pegelstands sorgte zuletzt für heftige Ernteverluste in der Region. So sei die Quinoa-Ernte um 90 Prozent eingebrochen, berichtete der Radiosender RPP unter Berufung auf die Handelskammer der Region Puno. Auch der Fischfang, die Jagd und der Tourismus seien betroffen.

epaselect epa10808125 Domingo Chirino navigates through a channel of Lake Titicaca, in Huarina, Bolivia, 16 August 2023 (issued 19 August 2023). Before, the Bolivian Domingo Chirino sailed in his boat ...
Wo man vorher mit Booten durchfuhr, wird jetzt gepaddelt: ein Bolivianer auf dem Titicacasee. Bild: keystone/epa

Trinkwasserquelle für zwei Millionen Menschen

Der Titicacasee liegt auf der Grenze zwischen Peru und Bolivien und ist mit einer Fläche von rund 8400 Quadratkilometern der grösste Süsswassersee Südamerikas. Er liegt in der Hochebene der Anden und ist das höchstgelegene kommerziell schiffbare Gewässer der Welt.

Als Trinkwasserreservoir ist der See für die rund zwei Millionen Menschen in der Region von grosser Bedeutung. Weil die Abwässer der umliegenden Städte und Bergwerke grösstenteils ungeklärt in den See fliessen, sinkt die Wasserqualität allerdings immer weiter. Die Umweltschutzorganisation Global Nature Fund hat den Titicacasee zum bedrohten See des Jahres 2023 ernannt. (sda/dpa)

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Schöne und kuriose Raupen aus Ecuador
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Schöne und kuriose Raupen aus Ecuador
Bild: Flickr/andreas kay
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