Ein Brand in einer mehrstöckigen Karaoke-Bar hat in Indonesien mindestens 12 Menschenleben gefordert. 71 der überwiegend jungen Besucher wurden in Manado auf der Insel Sulawesi mit Rauchvergiftungen ins Spital gebracht.
«Die Ermittlungen zur Unglücksursache laufen, wir warten auf das Ergebnis der Forensiker,» sagte Polizeisprecher Anton Charliyan am Sonntag. Ermittler prüften, ob ein Kurzschluss das Feuer in der Inul Vizta-Bar auslöste. Unter den Opfern waren nach Angaben der Polizei keine Ausländer.
Die Karaoke-Bar habe keine funktionierenden Feuerlöscher gehabt, zitierte die Zeitung «Tribune News» Feuerwehrchef Rio Permana Mandagi. Vielen war der Fluchtweg aus dem zweiten und dritten Stock durch Flammen und Rauchentwicklung abgeschnitten.
Das Feuer brach am frühen Sonntag im zweiten Stockwerk eines Geschäftshauses aus. Der Rauch habe sich in Windeseile verbreitet. Sie hätten keinen Brandalarm gehört, sagten Besucher Reportern von Kompas.com.
Überlebende berichteten von Panik und Schrecken. «Ich fühlte mich nicht gut und ging aus dem Zimmer, da sah ich plötzlich das Feuer», zitierte das Nachrichtenportal Kompas.com einen 21-Jährigen. Er hatte eine Karaoke-Suite mit seiner Freundin und vier weiteren Freunden gemietet. Er sei ins Zimmer zurückgeeilt, habe seine Freunde alarmiert und eine Scheibe eingeschlagen. Die Gruppe schaffte es ins Freie.
Das Unglück ereignete sich in Manado auf der Insel Sulawesi im Osten des Inselstaates in Südostasien. Vor der Küste gibt es Tauchgebiete. Anders als die Insel Bali ist Sulawesi aber kein Touristenmagnet.
Karaoke ist in ganz Südostasien eine beliebte Freizeitbeschäftigung. Freundeskreise und Familien mieten einzelne Räume mit Fernseher und Playback-Maschine, die Hits mit Text-Untertiteln zeigt.
Die Besucher reichen ein Mikrofon reihum und singen live zu der Musik. Die Bar serviert Essen und Getränke. Viele Karaoke-Bars bieten mehr als 20 oder 30 separate Karaoke-Suiten an. (sda/dpa)