Kampfeinheiten des kurdisch-arabischen Bündnisses der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) sind am Samstag von Westen her in die Hochburg der Terrormiliz «Islamischer Staat» («IS») in Syrien vorgedrungen: Al-Rakka. Das gaben das SDF-Bündnis und die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte übereinstimmend bekannt.
Anfang der Woche waren die SDF-Einheiten erstmals von Osten her nach Al-Rakka vorgedrungen. Die Stadt war 2014 von den sunnitischen Fanatikern eingenommen und zur Hauptstadt ihres «Kalifats» erklärt erklärt worden.
Durch US-Luftangriffe, mit denen die SDF-Offensive am Boden unterstützt werde, seien am Samstag 13 Zivilisten getötet worden, teilte die in Grossbritannien ansässige Beobachtungsstelle mit. Laut dem Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman, erhöhte sich die Zahl der seit dem Beginn des SDF-Ansturms getöteten Zivilisten damit auf 57.
Die Beobachtungsstelle gewinnt ihre Erkenntnisse über ein Netz von Informanten in Syrien. Von unabhängiger Seite lassen sich ihre Angaben nur schwer überprüfen.
Auf dem Höhepunkt der «IS»-Herrschaft lebten in Al-Rakka rund 300'000 Menschen, darunter 80'000 Vertriebene aus anderen Regionen Syriens. In den vergangenen Monaten verliessen tausende von Zivilisten die Stadt; laut UNO-Angaben sollen sich derzeit noch rund 160'000 Menschen in der nordostsyrischen Stadt aufhalten. (sda/afp)