International
Syrien

Türkische Grenzschützer sollen Syrer erschossen haben, darunter Frauen und Kinder

Türkische Grenzschützer sollen Syrer erschossen haben, darunter Frauen und Kinder

19.06.2016, 12:2819.06.2016, 14:08
Mehr «International»

Türkische Grenzschützer haben nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten acht Syrer erschossen, die aus dem Nordwesten Syriens in die Türkei fliehen wollten. Unter den Toten nahe der syrischen Stadt Dschisr al-Schughur seien zwei Frauen und vier Kinder.

Acht Menschen seien teilweise schwer verletzt worden, meldete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Sonntag. Die oppositionelle syrische Nachrichtenseite Orient News berichtete von elf Toten. Eine unabhängige Überprüfung der Angaben ist nicht möglich.

Die Türkei hält die Grenze zu Syrien nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) seit August 2015 geschlossen. Syrische Flüchtlinge können deswegen nicht mehr legal ins Nachbarland kommen.

HRW hat den türkischen Grenzschützern mehrfach vorgeworfen, Gewalt gegen fliehende Syrer anzuwenden, obwohl das Land offiziell eine «Politik der offenen Tür» verfolge. Den Menschenrechtsbeobachtern zufolge wurden dabei seit Anfang des Jahres 60 Syrer erschossen.

(sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
4 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Angelika
19.06.2016 13:13registriert September 2014
Ich find das "darunter auch Frauen und Kinder" veraltet. Flüchtlinge sind Flüchtlinge. Dass man Kinder speziell erwähnt, ok, aber ob die Grenzwächter Frauen oder Männer erschiessen, macht doch erst dann einen Unterschied, wenn die Männer klar Soldaten und die Frauen Zivilistinnen waren. Und "darunter" klingt irgendwie nach einer Minderheit, dabei sind sechs von acht der Erschossenen Frauen oder Kinder gewesen. Die Bezeichnung ist einfach unpassend. Kann man die nicht mal langsam pensionieren?
00
Melden
Zum Kommentar
4
Der Krieg rückt immer näher: Abschied von der Stadt ohne Gesicht
Im Donbass schliessen sich die Schlingen um ukrainische Städte langsam, aber sicher. Weil die Front immer näher rückt, muss sich unser Kriegsreporter eine neue Bleibe suchen.
Es war nicht Liebe auf den ersten Blick. Kostiantiniwka im Osten der Ukraine ist keine schöne Stadt. Für eine meiner Bekannten handelt es sich bloss um «ein grosses Dorf ohne Zentrum». Das ist nicht ganz falsch. Das einzige, weithin sichtbare Wahrzeichen ist ein hoher Schornstein im Industrieviertel.
Zur Story