International
Syrien

IS-Braut Shamima Begum bietet England um Vergebung

epa07369238 (FILE) - A handout photo made available by the London Metropolitan Police Service(MPS) on 20 February 2015 showing Shamima Begum one of three schoolgirls at Gatwick Airport, southern Engla ...
Hier passierte die damals 15-Jährige die Sicherheitskontrolle am Gatwick-Flughafen in London. Ziel: Syrien.Bild: EPA/LONDON METROPLITAN POLICE

Sie floh als 15-Jährige zum «IS» – jetzt bittet Begum England um Verzeihung

Die britische Schülerin Shamima Begum schloss sich mit 15 dem «IS» an. Mittlerweile sitzt sie in einem Gefängnis in Syrien – und bittet Grossbritannien um Verzeihung.
15.09.2021, 18:0616.09.2021, 12:27
Mehr «International»

«Ich weiss, dass es sehr schwer für sie ist, mir zu vergeben», sagte Shamima Begum (22) am Mittwoch dem Fernsehsender ITV in einem Gespräch aus Syrien. «Aber ich sage aus tiefstem Herzen, dass es mir so leid tut, wenn ich jemals jemanden beleidigt habe, indem ich hierher gekommen bin, wenn ich jemals jemanden mit dem, was ich gesagt habe, beleidigt habe.» Britische Medien wiesen darauf hin, dass sich Begum demonstrativ mit ärmellosem Top und Basecap zeigte.

Begum hatte sich als 15-Jährige dem IS angeschlossen und einen Dschihadisten geheiratet. Die britische Regierung entzog ihr die Staatsbürgerschaft, und das Oberste Gericht untersagte ihr, die Entscheidung in Grossbritannien anzufechten.

Begum beteuerte, sie habe sich nicht an terroristischen Handlungen beteiligt. Sie sagte:

«Das einzige Verbrechen, das ich begangen habe, war, so dumm zu sein und dem ‹IS› beizutreten.»

Innenminister verteidigt Entscheidung

Der damalige Innenminister Sajid Javid verteidigte die Massnahme, der jungen Frau die Staatsbürgerschaft zu entziehen. «Es war eindeutig die richtige Entscheidung, um die Briten zu schützen», sagte der heutige Gesundheitsminister bei ITV. Der Schritt sei moralisch und juristisch korrekt gewesen. «Wenn Sie wüssten, was ich weiss (...), würden Sie dieselbe Entscheidung treffen», sagte Javid.

Der Fall wurde in Grossbritannien kontrovers diskutiert, zumal bekannt wurde, dass die junge Frau drei Kinder verloren hat. Begum selbst war in Grossbritannien geboren worden und war Britin von Geburt an. Die Regierung betonte, dass sie nicht staatenlos geworden sei, weil sie auch Anspruch auf die bangladeschische Staatsbürgerschaft hat. Begum hat aber nie in dem südasiatischen Land gelebt und behauptet, dort drohe ihr die Todesstrafe.

(jaw/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Jürgen Todenhöfer im Islamischen Staat
1 / 5
Jürgen Todenhöfer im Islamischen Staat
Einer der jüngsten IS-Kämpfer, den Todenhöfer auf seiner Reise traf.
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Jürgen Todenhöfer DAS IST KEIN ISLAMISCHER STAAT
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
118 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Hosesack
15.09.2021 20:05registriert August 2018
Man kann Fehler machen und man kann sich dem IS anschliessen.
Handlungen haben Konsequenzen, auch wenn man 15 ist.
24537
Melden
Zum Kommentar
avatar
Gatekeeper
15.09.2021 20:02registriert März 2015
Mein Mitleid hält sich in Grenzen, sorry!
21226
Melden
Zum Kommentar
avatar
Müller Lukas
15.09.2021 19:42registriert August 2020
Denkt die jetzt allen Ernstes, dass die Briten sie wieder EINBÜRGERN? Eine im Knast sitzende Terroristenbraut?
Da würde ich mir aber keine allzu grossen Hoffnungen machen 😂
21230
Melden
Zum Kommentar
118
    Regiestuhl und andere David-Lynch-Andenken teuer versteigert

    Fünf Monate nach dem Tod des «Twin Peaks»-Regisseurs David Lynch sind Hunderte Stücke aus seinem Nachlass versteigert worden. Unter den Highlights war ein Regiestuhl aus rotem Leder mit dem Namen des Filmemachers, der vom Auktionshaus Julien's Auctions vorab auf einen Wert von 5'000 bis 7'000 Dollar geschätzt wurde. Er brachte bei der Auktion in Kalifornien mit 91'000 Dollar (knapp 80'000 Euro) deutlich mehr ein.

    Zur Story