International
Südafrika

Grossbrand in Südafrikas Parlament – Brand noch immer nicht unter Kontrolle

Grossbrand in Südafrikas Parlament – Brand noch immer nicht unter Kontrolle

02.01.2022, 20:5902.01.2022, 20:59
Mehr «International»

Ein Feuer hat am Sonntag Südafrikas Parlament in der Touristenmetropole Kapstadt schwer beschädigt. Mehr als 70 Feuerwehrleute kämpften von den frühen Morgenstunden bis zum späten Abend gegen lodernde Flammen und versuchten verzweifelt, den Brand unter Kontrolle zu bekommen. Die Flammen hätten auch die Kammer, in der die Nationalversammlung tage, zerstört, teilte ein Sprecher des Parlaments mit.

Firemen spray water on flames erupting from a building at South Africa's Parliament in Cape Town Sunday Jan. 2, 2022. (AP Photo/Jerome Delay)
Das südafrikanische Parlament in Kapstadt.Bild: keystone

Das Feuer sei zunächst an der Rückseite des Gebäudekomplexes, der die Alte Versammlungskammer und den Nationalrat der Provinzen beherbergt, ausgebrochen, sagte Patricia de Lille, die Ministerin der Provinz für Öffentliche Arbeiten und Infrastruktur. Wenige Stunden später habe es sich auf das Gebäude der Nationalversammlung, in dem das Parlament sitzt, ausgeweitet. Videoaufnahmen zeigten, wie dicke, schwarze Rauchsäulen aus dem Gebäude aufstiegen.

Das Dach des Alten Plenarsaals sei eingestürzt, während einige Mauern des Regierungskomplexes grosse Risse aufwiesen, hiess es. Das Parlamentsgebäude beherbergt viele nationale Artefakte. Es sei noch unklar, in welchem Ausmass diese beschädigt worden seien, sagte ein Mitglied des städtischen Sicherheitskomitees, JP Smith. Nach Angaben des Rettungsdienstes der Stadt Kapstadt gab es keine Verletzten.

Ein Verdächtiger sei zunächst verhört und im Anschluss verhaftet worden, sagte De Lille. Der Mann sei demnach in einem der Parlamentsgebäude gefasst worden und sei auf Aufnahmen von Sicherheitskameras zu sehen. Der Verdächtige soll nach Polizeiangaben am Dienstag vor Gericht erscheinen. Die Brandursache blieb am Sonntag unklar; Ermittlungen seien eingeleitet worden.

Präsident Cyril Ramaphosa, der einen Tag nach der Trauerfeier für den vor einer Woche gestorbenen weltbekannten Menschenrechtler und emeritierten anglikanischen Erzbischof Desmond Tutu noch in Kapstadt verweilte, sprach von einem verheerenden Ereignis. «Der Erzbischof wäre ebenfalls erschüttert gewesen, denn dies ist ein Ort, für den er betete, den er unterstützte und als Hort unserer Demokratie sah», sagte Ramaphosa vor laufenden Kameras. Das Parlament liegt nur wenige Meter von der St.-Georgs-Kathedrale entfernt, in deren Mausoleum Tutus Asche am Sonntagmorgen beigesetzt wurde. Ramaphosa hatte am Samstag Tutus Trauerfeier in der Kathedrale beigewohnt.

Das Feuer war am Sonntagabend noch immer nicht vollständig unter Kontrolle. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
5 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
5
    Röstis EU-Stromabkommen wird wohl von links und rechts torpediert – die Sonntagsnews
    Abgangsentschädigungen trotz Fehlern, Widerstand von links und rechts gegen das EU-Stromabkommen und die USA verweigern einer Schweizerin die Einreise: Das und mehr findet sich in den Sonntagszeitungen.

    Fehlleistungen von Spitzenbeamten haben sich nach Informationen der «NZZ am Sonntag» offenbar nicht zwingend auf deren Abgangsentschädigungen ausgewirkt. Topkader sollen Abfindungen teils unabhängig davon erhalten haben, unter welchen Umständen sie den Bund verlassen haben, wie die Zeitung schrieb. Insgesamt habe der Bund von 2021 bis 2023 vierzehn Topkadern eine Abgangsentschädigung zwischen rund 49'000 Franken und gut 363'000 Franken pro Person bewilligt. Mehrere Personen hätten direkt im Anschluss eine Führungsposition im privaten Sektor übernommen. Ihre Abfindung mussten sie deswegen nicht zurückzahlen, wie die Zeitung schrieb. Die Behörden betonten laut der «NZZ am Sonntag», dass die Entschädigungen «gemäss den rechtlichen Grundlagen» entrichtet worden seien.

    Zur Story