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Türkei

Erdoğan will sich Bündnis mit Russland und China anschliessen

epa10188279 Turkish President Recep Tayyip Erdogan (L) and Russian President Vladimir Putin (R) shake hands during a meeting on the sidelines of the 22nd Shanghai Cooperation Organisation Heads of Sta ...
Erdoğan und Putin am Freitag in Samarkand, Usbekistan.Bild: EPA SPUTNIK POOL

Erdoğan will sich Bündnis mit Russland und China anschliessen

Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine stellt sich die Nato fast geschlossen gegen Russland. Nur die Türkei geht erneut einen eigenen Weg.
17.09.2022, 22:12
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Ein Artikel von
t-online

Der Nato-Staat Türkei will Präsident Recep Tayyip Erdoğan zufolge der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) beitreten, deren grösste Mitglieder China und Russland sind. Der staatlichen türkischen Nachrichtenagentur Anadolu zufolge sagte Erdogan am Samstag nach einem Gipfeltreffen der Organisation im usbekischen Samarkand, die Türkei wolle bei dem Treffen der Gruppe im kommenden Jahr in Indien das Ziel einer Mitgliedschaft erörtern.

Die Türkei habe «historische und kulturelle» Verbindungen zum asiatischen Kontinent und wolle eine Rolle spielen in der Organisation, deren Mitglieder zusammen «30 Prozent der Weltwirtschaftsleistung» ausmachten, sagte Erdogan demnach weiter. Aktuell wird die Türkei von der Shanghaier Organisation als Dialogpartner geführt. Im Fall eines Beitritts wäre die Türkei das erste Mitglied der Gruppe, das gleichzeitig auch dem westlichen Verteidigungsbündnis Nato angehört.

Türkei als Vermittler

Der 2001 mit Blick auf den Kampf gegen Terrorismus gegründeten Gruppe gehören China, Russland, Indien, Pakistan, Kasachstan, Kirgistan, Tadschikistan und Usbekistan an. Bei dem jüngsten Gipfeltreffen wurde auch der Iran aufgenommen, der wie Belarus und die Mongolei bislang Beobachterstatus hatte. Es begann auch der Prozess für die Aufnahme von Belarus, das als «letzte Diktatur Europas» gilt.

Erdogan wirft der Nato und der EU, wo die Türkei seit 1999 ohne bedeutende Fortschritte Kandidatenstatus hat, mangelnde Unterstützung der Türkei vor. Die Türkei und Russland wiederum haben in einigen Bereichen gemeinsame Interessen und gute Beziehungen – obwohl Ankara den Angriff Moskaus auf die Ukraine verurteilt. Zuletzt bemühte sich die Türkei, zwischen den Kriegsparteien zu vermitteln, etwa in der Frage ukrainischer Getreideexporte über das Schwarze Meer.

(dpa/pdi)

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TOGG – die türkische Antwort auf Tesla
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat am 27. Dezember 2019 das erste türkische Elektroauto präsentiert.
quelle: epa / turkish presidential press offic
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Bei Anruf Erdogan - Bizarres Vorgehen in der Türkei
Video: srf
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60 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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eightball
18.09.2022 00:03registriert September 2016
Er erhofft sich Zugeständnisse von EU und NATO. Geht der türkische Basar also wieder los.
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G. Laube
18.09.2022 00:46registriert April 2020
Erdogan ist und bleibt ein Opportunist. Solange er an der Macht bleibt, wird‘s wohl auch nichts mit einem EU-Beitritt… zu Recht!
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ChriLu14
17.09.2022 23:43registriert Mai 2022
Unter Erdogan passt die Türlei wirklich bessr zu Russland Iran und China.
Bloss hat der Mann ein Ablaufdatum bei den nächsten Wahlen, wenn er nicht vorher noch einen Krieg beginnt.
Interessant ist, was Staaten wie die Russland, Iran, China und Weissrussland als "Terrorismus" verstehen.. ;-)
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