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Terrorismus

Wie diese junge Frau das Hamas-Massaker am Supernova-Festival überlebte

FILE - Israeli soldiers inspect the site of a music festival near the border with the Gaza Strip in southern Israel, Friday. Oct. 13, 2023. Body camera footage has emerged, Saturday, Nov. 4, showing I ...
Das Gelände des Musikfestivals nach dem Angriff der Terroristen.Bild: keystone

Wie diese junge Frau das Hamas-Massaker am Supernova-Festival überlebte

08.11.2023, 15:5209.11.2023, 07:13
Annika Danielmeier / watson.de
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Am 7. Oktober griff die Terrorgruppe Hamas Israel an und tötete mehr als 1400 Menschen. Im Visier der Terroristen war unter anderem das Supernova-Festival in der israelischen Negev-Wüste in der Nähe des Kibbuz Re'im nahe der Grenze zum Gazastreifen. Allein auf dem Festival wurden 260 Menschen getötet. Dutzende weitere wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

Die Bilder von dem Überfall auf das Festival sind um die Welt gegangen und sorgen für Entsetzen. Genauso die Schilderungen der Überlebenden, die von der Brutalität der Hamas-Terroristen erzählen. Das Model Noam Mazal Ben-David (27) ist eine der überlebenden Festivalbesucherinnen. Sie berichtet von schrecklichen Szenen und wie sie den Angriff überstand.

Festival-Überlebende und ihr Freund versteckten sich in Container

Noam Mazal Ben-David und ihr Freund David Neman besuchten gemeinsam das Supernova-Festival und kamen am Morgen des 7. Oktober gegen 6.30 Uhr an. Die junge Künstlerin wollte dort feiern und ihre Kunstwerke ausstellen. Als die ersten Explosionen zu hören waren, dachte sie noch, es handle sich um ein Feuerwerk, berichtet die britische Boulevard-Zeitung «Express». Schnell offenbarte sich aber, dass es sich um einen Angriff der Terroristen handelte.

«Es war wie russisches Roulette, wer eine Kugel abbekommt.»
Noam Mazal Ben-David

Mit dem Auto fliehen konnten Noam und ihr Freund David nicht, weil die Terroristen die Ausgänge blockiert hatten, berichtet sie. «Lauf um dein Leben», soll ein Wachmann gerufen haben. Und das taten sie, bis sie auf zwei grosse Container stiessen. Das Model berichtet, wie sie und ihr Freund mit 14 anderen in den einen Container stiegen.

Dann hörten sie, wie die Terroristen eine Granate in den anderen Container warfen. Sie schildert, dass ihnen in dem Moment bewusst war, dass dort alle tot waren. Drei Stunden lang verstecken sie sich in dem Container, hörten, wie hinter dem Container weiter geschossen wurde.

Noam Mazal Ben-David versteckt sich unter Leichen, bis sie gerettet wird

Irgendwann wurden die Hamas auch auf ihr Versteck aufmerksam. «Als sich die bewaffneten Hamas-Männer näherten, nahm David mich und warf mich auf die Rückseite des Containers und sagte mir, ich solle so tief wie möglich hineingehen und mich verstecken.» Dann hätten sie begonnen, ununterbrochen auf sie zu schiessen. «Es war wie russisches Roulette, wer eine Kugel abbekommt», berichtet sie.

Sie sieht, wie ihrem Freund in die Brust geschossen wird. David stirbt. Ein Mädchen, das auf ihr lag, wurde in die Schulter geschossen. Noam selbst wurde am Fuss und an der Hüfte getroffen und verlor schnell viel Blut. Die Terroristen mussten angenommen haben, sie sei tot. Zwei Stunden lang harrte sie still in dem Container zwischen den Leichen aus, während um den Container herum weiter geschossen wurde.

Noam Mazal Ben-David wurde schliesslich von israelischen Streitkräften gefunden und gerettet. Nur vier der 16 Menschen im Container überlebten den Angriff. Noam ist eine von ihnen. Sie wurde in ein Krankenhaus gebracht und erholt sich dort.

Quellen

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68 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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TheBee
08.11.2023 16:00registriert März 2017
Und überall auf der Welt marschieren die Menschen an Pro-Palästina-Demos und hier auf Watson wird sogar Geld für Gaza gesammelt. Bestimmt gibt es auch unschuldige Menschen dort, aber Hamas wurde von der Bevölkerung gewählt, geduldet und z.T. immer noch unterstützt. Die einzigen Verlierer sind hier die Kinder. Einerseits weil diese Gefahr laufen getötet zu werden und anderseits, weil diese, wenn sie überleben, ebenfalls indoktriniert werden.
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Randy Orton
08.11.2023 17:03registriert April 2016
Jedesmal dreht sich mir fast der Magen um, wenn ich solche und noch viel schrecklichere Erlebnisberichte lese. Am meisten schockiert hat mich ein Bericht auf Haaretz, den ich zuerst nicht geglaubt habe, bis dann ein österreichischer Reporter (Florian Klenk) genau die gleiche Szene beschrieb. Wie kann man nach solchen Taten auf unseren Strassen einseitig Stellung für Palästina beziehen? Demonstriert gerne für Frieden, wenn ihr die Hamas nicht einseitig verurteilen wollt, aber jetzt für Palästina oder sogar gegen Israel zu demonstrieren ist krank.
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So en Ueli
08.11.2023 17:50registriert Januar 2014
Und im Westen gibt es verblendete Spinner, die sich für Palästina und die Hamas aussprechen. Alles nützliche Idioten.
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