International
Terrorismus

Anschlag im Jahr 1974: Top-Terrorist «Carlos» erneut zu lebenslanger Haft verurteilt

Anschlag im Jahr 1974: Top-Terrorist «Carlos» erneut zu lebenslanger Haft verurteilt

28.03.2017, 14:3328.03.2017, 14:59
Mehr «International»
FILE - In this Tuesday, Nov. 28, 2000 file photo, Venezuelan international terrorist Carlos the Jackal whose real name is Ilich Ramirez Sanchez is seated in a Paris courtroom. A French court has found ...
Bild: Michel Lipchitz/AP/KEYSTONE

Der international bekannte Terrorist Carlos ist in Frankreich wegen eines Anschlags vor mehr als 40 Jahren zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Damals starben in Paris zwei Menschen.

Ein Pariser Gericht sprach den 67-jährigen Venezolaner am Dienstag schuldig, 1974 eine Handgranate in einem Nobelkaufhaus der französischen Hauptstadt gezündet zu haben. Dabei waren zwei Menschen getötet und 34 weitere verletzt worden.

Mit der lebenslangen Haftstrafe folgte das Gericht am Dienstag dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Allerdings hat die Verurteilung eher symbolischen Charakter: Ilich Ramírez Sánchez alias «Carlos der Schakal» wurde in der Vergangenheit in Frankreich wegen mehrerer Morde und Anschläge schon zweimal zu lebenslangen Gefängnisstrafen verurteilt.

Der Venezolaner, einer der weltweit bekanntesten Terroristen der 70er und 80er Jahre, war 1994 im Sudan aufgespürt und nach Frankreich gebracht worden. Seitdem sitzt er dort im Gefängnis.

«Ich bin kein Unschuldiger», sagte der als Carlos bekannte Venezolaner Ilich Ramírez Sánchez in seinem Schlusswort. Aber dieses Verfahren sei in jeder Hinsicht eine Absurdität. «Da ist nichts.»

Einer der meistgesuchten Männer

Sánchez war in den 1970er und 1980er Jahren einer der meistgesuchten Männer der Welt. Er war für die Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) aktiv und etwa an der Geiselnahme von Opec-Ministern in Wien beteiligt. 1994 wurde er im Sudan gefasst und nach Frankreich gebracht – seine Anwälte sprechen bis heute von einer Entführung und einem politischen Prozess. Seitdem sitzt der Venezolaner im Gefängnis.

Sánchez hatte sich dem Gericht erneut als «Berufsrevolutionär» präsentiert. Sein Schlusswort hielt der Angeklagte diesmal überraschend kurz – bei einem anderen Verfahren vor einigen Jahren hatte er noch fünf Stunden geredet. (sda/dpa)

Die 100 bedeutendsten Menschen aller Zeiten (DIE EINZIG WAHRE)

1 / 103
Die 100 bedeutendsten Menschen aller Zeiten
Hitler oder Martin Luther? Justin Bieber oder Sokrates? Wie soll man bemessen, welche Menschen am bedeutsamsten waren? Eine Studie der University of Cambridge hat sich dieses schwierigen Unterfangens angenommen und ihre Ergebnisse in der Studie «Who's bigger?» (2013) herausgegeben. Die Autoren versuchten darin, eine Rangliste mit den 100 bedeutendsten Persönlichkeiten der Geschichte zu erstellen. Durch die rechnerische Analyse von Wikipedia- und Zeitungsartikeln sowie einer Unzahl von eingescannten Büchern wurde die historische Bedeutung von Personen gemessen. Die festgesetzten Parameter dabei waren der Bekanntheitsgrad (Wie viele Beiträge sind über die Person erschienen? Wie lange sind die Beiträge? Wie umfangreich ist die Leserschaft der Beiträge? etc.), die Leistung (Nutzen/Wirkung für die Menschheit) und die Zeit (Wann lebte die Person? Wie lange ist sie schon tot? etc.). Da es sich hierbei um eine englische Studie handelt, liegt der Fokus klar auf Figuren der westlichen, vorzugsweise englisch-sprechenden Welt. Doch auch viele Franzosen, Österreicher, Deutsche und sogar ein Schweizer finden sich in der Liste. ... Mehr lesen
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
Das (vermeintlich) Unmögliche geschafft: Jury für Prozess gegen Trump steht

Die Jury für das Schweigegeld-Verfahren gegen Donald Trump steht: Nach rund dreitägigen Befragungen im ersten Strafprozess gegen einen früheren US-Präsidenten einigten sich Staatsanwaltschaft, Verteidigung und der Vorsitzende Richter am Donnerstag auf zwölf Geschworene, wie im Gerichtssaal anwesende Journalisten und Journalistinnen übereinstimmend berichteten. Auch ein Ersatzjuror wurde schon gefunden.

Zur Story