Die Türkei hat den umstrittenen Einsatz ihres Gas-Forschungsschiffs «Oruc Reis» erneut verlängert. Es werde bis zum 4. November südlich der griechischen Insel Rhodos seismische Untersuchungen vornehmen, teilte die türkische Marinebehörde am Samstagabend mit.
Die Türkei hatte das Schiff «Oruc Reis» erst vor rund zwei Wochen wieder ins östliche Mittelmeer geschickt, um dort nach Erdgas zu suchen und damit einen Streit mit dem Nachbarn Griechenland neu entfacht. Am Freitag hatten die beiden Nato-Partner für kommende Woche geplante Militärübungen abgesagt, was als Zeichen der Entspannung gewertet wurde.
Athen kritisierte die Verlängerung am Sonntag scharf. Erneut ignoriere die Türkei «mit ihrem provokativen und delinquenten Verhalten vollständig die Regeln des Völkerrechts», hiess es in einer Erklärung des griechischen Aussenministeriums. Damit destabilisiere Ankara die Region weiter.
Griechenland bezichtigt die Türkei, vor griechischen Inseln illegal Vorkommen zu erkunden. Die Regierung in Ankara weist die Vorwürfe hingegen zurück und vertritt den Standpunkt, dass die Gewässer, in denen probeweise nach Erdgas gebohrt wird, zum türkischen Festlandsockel gehören. (viw/sda/dpa)