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Ukraine

Kampfroboter «Lyut» der Ukraine vertreibt Soldaten aus Russland

Video: twitter/@bayraktar_1love

Crowdfunding-Roboter «Lyut» vertreibt russische Soldaten aus einer Stellung

23.09.2024, 14:0823.09.2024, 15:38
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Die Ukraine vermeldet den erfolgreichen Einsatz einer bisher nur selten gesehenen Waffengattung: Lyut – zu Deutsch «Wut» – habe in der Oblast Kursk im Verbund mit einem Mörser und Explosivdrohnen russische Einheiten aus einer Stellung vertrieben. Bei Lyut handelt es sich um eine Bodendrohne, eine Art ferngesteuerten Mini-Panzer.

Bodendrohne Lyut.
Bodendrohne Lyut.bild: united24

Im Video ist zu sehen, wie Lyut Minen umfährt, gegen eine mutmassliche Stellung feuert und selbst unter Beschuss gerät. Nach einem Mörsertreffer fliehen die russischen Soldaten aus der Stellung. «Die Methoden der Kriegsführung ändern sich», schreibt die 1. Abteilung des 8. Spezialregiments der Armee der Ukraine. Sie war für den Angriff verantwortlich: «Ein Teil des Feindes wurde vernichtet, der Rest floh. Das NRK kassierte mehrere RPG- und FPV-Treffer, aber es hielt durch, beendete den Einsatz erfolgreich und kehrte zurück.» Unter RPG versteht man Panzerabwehrraketen jeglicher Art. Mit FPV-Treffern sind Angriffe mit kleinen Flugdrohnen gemeint.

Ob die Ereignisse wie dargestellt stattgefunden haben, kann nicht unabhängig überprüft werden.

Hier kannst du die Bodendrohne im Einsatz sehen:

Video: twitter/@bayraktar_1love

Der Kampfroboter Lyut ist Teil einer grösseren Kollektion, welche unter der Initiative «Menschen spenden, Roboter kämpfen» von der Regierungsorganisation United24 «ins Leben» gerufen wurde. Mit verschiedenen ferngesteuerten Einheiten soll das Risiko von menschlichen Verlusten in den eigenen Reihen verringert werden.

Unter den vorgestellten Einheiten befinden sich neben dem Lyut verschiedene andere Kampfroboter, ein automatischer Geschützturm, aber auch sich selbst zerstörende Minenleg- und Versorgungsroboter.

Der Angriffsroboter Moroz gehört ebenfalls zu den ukrainischen Kampfdrohnen.
Der Angriffsroboter Moroz gehört ebenfalls zu den ukrainischen Kampfdrohnen.bild: United24
Mit dem Ratel H können verwundete Soldaten in Sicherheit gebracht werden.
Mit dem Ratel H können verwundete Soldaten in Sicherheit gebracht werden.bild: united24

Nicht nur die Methoden der Kriegsführung ändern sich, auch die Finanzierung von Kampfmaterial. Obwohl die Entwicklung durch die Regierung gestützt ist, wird um private Spenden gebeten. Ohne Umschweife geht's zur Spendenmöglichkeit. Wer eine Kreditkarte besitzt, kann so vom Sofa aus Kriegsmaterial finanzieren.

Dafür kooperiert United24 nun bereits zum vierten Mal mit der NAFO (North Atlantic Fella Organization, mehr dazu hier). Ziel ist es, 160’000 Dollar zu generieren – damit 10 Lyuts gebaut werden können. Eine der Einheiten kostet 16’000 Dollar – nichts im Vergleich zu einem Menschenleben. Wer an der Spendenaktion mitmacht, nimmt automatisch an einer Verlosung teil. Zu gewinnen gibt es unter anderem eine von Präsident Selenskyj signierte Fahne.

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Video: watson/lucas zollinger
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87 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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banda69
23.09.2024 14:31registriert Januar 2020
Sehr gut. Ob Drohnen in der Luft oder am Boden, sie kostengünstigen Innivationen der Ukrainer sind beeindruckend.

Aber ich frage mich ganz generell wieso man erst jetzt auf solche Ideen kommt. Wenn ich nur schon daran denke wieviel Geld unsere "Beste Armee der Welt" (Quelle: Ueli Maurer, SVPler) Jahr für Jahr in irgendwelchen Unsinn verlocht... 💸

Werde der Ukraine von Herzen spenden. Bei der Schweizer Armee reut mich, ehrlich gesagt, jeder Rappen.
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El Mussol
23.09.2024 15:41registriert Mai 2023
Ich bin (wie hoffentlich die meisten Menschen) kein Kriegsfreund, aber es ist irgendwie schon faszinierend, welche neuen Waffen und Methoden mit jedem Krieg seit Beginn der Aufzeichnungen erfunden werden.
Wenn "die Guten" sie in Händen halten, ok; aber mich schauderts beim Gedanken, wenn "die Bösen" sie in Händen halten.
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Matte Lonkel
23.09.2024 18:35registriert Februar 2024
Ausser für Energie braucht eigentlich niemand Russland. Peking sieht in Russland nichts anderes als eine Batterie, und als Ablenkung, Kräfte und Geld Washingtons zu bündeln, mehr nicht.
Hätte Russland keine Atomraketen, wäre es für China so interessant wie Argentinien oder Australien. Rohstoffe, aber sonst uninteressant.
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