Nun herrscht endlich Gewissheit. Donald Trump hat vergangenen Dienstag die US-Präsidentschaftswahl gewonnen und wird damit in den kommenden vier Jahren die Geschicke der Vereinigten Staaten lenken. Die Wiederwahl des ehemaligen Präsidenten bereitet nicht nur den Feinden der USA Sorgen, sondern auch ihren Verbündeten.
Das gilt insbesondere für die Ukraine. Schliesslich hat sich Trump bereits im Wahlkampf damit gebrüstet, den Krieg innerhalb von 24 Stunden beenden zu können, weil er gute Beziehungen zu Kremlchef Wladimir Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj habe. Seither wächst die Sorge im Westen, dass der Republikaner die ukrainische Führung zu einem für sie nachteiligen Frieden zwingen könnte.
Aber wie denken die Ukrainerinnen und Ukrainer darüber? T-Online hat sich auf dem Platz der Unabhängigkeit in Kiew umgehört.
«Ohne die amerikanische Unterstützung wäre die Ukraine kein unabhängiges Land mehr», ist Vasyl Pazynyak überzeugt. Der 56-jährige Arzt aus Kiew hat den Wahltag ebenfalls gebannt verfolgt. Mit Donald Trumps Wahlerfolg scheint die Zukunft für die Ukraine ungewisser denn je zu sein.
Paznyak spricht von «grosser Unsicherheit und Angst» infolge des Wahlergebnisses. Zwar zeigte sich die Ukraine in den vergangenen Monaten immer wieder verärgert über die zähe Unterstützung – doch immerhin kam sie. Mit Trump zieht im Januar die grosse Ungewissheit ins Weisse Haus ein. «Er ist unberechenbar und kann seine Meinung dreimal am Tag ändern», sagt Pazynyak.
Zumal Trump in den vergangenen Monaten widersprüchliche Signale in Richtung Kiew gesendet hat. Einerseits zeigte er klare Kante, als er davon sprach, er hätte Moskau als Reaktion auf den Grossangriff bombardiert. Prägender für seine Aussenpolitik war jedoch, den Krieg innerhalb von 24 Stunden beenden zu können. Wie, liess Trump allerdings offen.
«Wird er uns befehlen, aufzugeben? Ich habe jetzt noch mehr Angst», sagt Pazynyak. Er habe den Eindruck, die Amerikaner interessierten sich nur wenig für Aussenpolitik – und für die Ukraine könnte das einen hohen Preis im eigenen Überlebenskampf bedeuten.
Für den 56-Jährigen bedeutet das Wahlergebnis daher, dass sich Europa verstärkt um die eigene Sicherheit kümmern müsse. «Europa muss erwachsen werden. Europa braucht einen Weckruf», sagt er. Trumps Drohung, die USA könnten die NATO verlassen, sei Putins grosser Traum – und der russische Diktator werde jedes Anzeichen von Schwäche ausnutzen.
Auf der anderen Seite stellt sich die Frage, wie die Unterstützung unter einer US-Präsidentin Kamala Harris ausgesehen hätte. «Ich habe viele Bedenken und Sorgen», sagt Natalya Stukal. Die Glückwünsche europäischer Staatschefs in Richtung Trump liessen zumindest hoffen, dass eine Partnerschaft weiterhin möglich sei. Aus Sicht der 56-Jährigen habe die letzte Amtszeit Trumps keine negativen Effekte für die Ukraine gehabt.
Die Ungewissheit, die die US-Wahl mit sich bringt – und nun auch das Aus der Ampelkoalition in Deutschland –, offenbart für die Ukraine einmal mehr die Abhängigkeit von ihren Verbündeten. Mykola Pawlowitsch wünscht sich deshalb mehr Eigenständigkeit von seinem Land.
«Wir müssen unsere eigenen Entscheidungen treffen und nicht auf die Hilfe von anderen warten», sagt der 76-Jährige. Zwar sei die Ukraine dankbar für die Hilfe, doch müsse sie selbst über ihr Schicksal entscheiden. Zumal die Zeichen aktuell nicht darauf hinweisen, dass sie künftig mit mehr Hilfen rechnen kann.
Der Soldat Yevgeny hofft ebenfalls, dass die ukrainische Regierung Konsequenzen aus dieser Gemengelage ziehen wird. «Wir haben eine Menge Arbeit vor uns, um zu überleben und das Land zu reformieren. Jetzt ist die Zeit, um Korruption zu bekämpfen», sagt der 45-Jährige. Er erwarte von Trump keine positiven Nachrichten für sein Land.
Doch noch mehr beunruhigen die Pläne des künftigen Vizepräsidenten, J. D. Vance, für einen Frieden in der Ukraine. «Er hat uns gesagt, er erwarte, dass wir uns Russland einfach ergeben», fasst Yevgeny zusammen.
Deshalb setzt er seine Hoffnung in die anderen NATO-Länder, um die Unterstützung für sein Land aufrechtzuerhalten. Denn die grösste Herausforderung für die Ukraine bleibe unverändert.
«Wir kämpfen jeden Tag für unsere Freiheit», betont Yevgeny. Die künftigen Rahmenbedingungen dafür sind jedoch ungewiss.
(t-online/dsc)
Denn wenn Donald etwas nicht ausstehen kann, wenn er angegangen wird.
Sprich: Wegen persönlicher Befindlichkeiten würde er dann die Ukraine mit viel Waffen eindecken.
Im Prinzip absurd, aber wenns hilft..
Ich hatte so einen Chef. Wo wir alle jeden Morgen gebannt auf die Türe starrten, was für Laune er an diesem Tag wohl hinlegte ...?
Das war für uns alle nur ein Spiessrutenlauf.
An einem Morgen hat der dich in den Himmel gelobt und am nächsten Tag zusammengepfiffen. Aber vom feinsten.
Ich mag launische Menschen nicht - und gehe ihnen möglichst aus dem Weg. Und das ist nun in diesem Amt.
Und wenn du im Trump in Team bist, ergeht es dir ggf. genau gleich?
Friss oder stirb!
Mann kommt eh nicht ganz drum rum(Trump)darum bitte liebes Watson team,es wäre echt schön✌️