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Ukraine

Putin zieht 100'000 Soldaten und Hunderte Panzer an der Front zusammen

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Russische Soldaten (Archivbild) werden derzeit offenbar in grösserer Zahl an der Front bei Kupyansk und Lyman zusammengezogen.bild: keystone

Ukraine meldet: Putin zieht 100'000 Soldaten und Hunderte Panzer an der Ostfront zusammen

Laut ukrainischem Verteidigungsministerium zieht Russland 100'000 Soldaten und schweres Gerät südöstlich von Charkiw zusammen. Anscheinend verfolgen Putins Generäle ein bestimmtes Ziel.
18.07.2023, 10:2719.07.2023, 08:05
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Ein Artikel von
t-online

In den vergangenen Tagen war an den verschiedenen Frontabschnitten in der Ukraine wenig Bewegung zu beobachten. Ukrainische und russische Truppen nahmen sich immer mal wieder ein paar hundert Meter Gelände ab oder eroberten es zurück. Grössere Angriffe beider Seiten konnten Militärexperten nicht feststellen.

Nun meldet der Sprecher der ukrainischen Streitkräfte im Osten des Landes, Serhiy Cherevaty, dass die russische Armee um die Städte Kupyansk und Lyman 100'000 Streitkräfte zusammenzieht. Die Region gilt als wichtiger Frontabschnitt im Osten des Landes. Kupyansk war bei der Gegenoffensive im September 2022 befreit worden, die Stadt gilt als strategisch wichtiger Knotenpunkt.

Kupyansk und Lyman liegen an der Ostfront südöstlich von Charkiw.

Auch deswegen war die Truppenkonzentration beider Seiten an diesem Frontabschnitt schon zuvor hoch. Die neuerliche Aufstockung an Soldaten könnte aber durchaus ein Zeichen für einen neuen Vorstossversuch der Russen sein.

Mehr als 900 Panzer?

So hätten die Generäle des russischen Alleinherrschers Wladimir Putin einige ihrer besten Einheiten in die Region verlegt, teilte Cherevaty laut ukrainischen Medien mit. «Ausserdem hat der Feind mehr als 900 Panzer, mehr als 550 Artilleriesysteme und 370 Mehrfachraketenwerfer zusammengezogen.»

Auch die ukrainische Verteidigungsministerin Hanna Maljar teilte mit, man beobachte eine grössere Truppenzusammenlegung auf russischer Seite in der Region um die Grossstadt Charkiw. Auch Kampfflugzeuge und Kampfhubschrauber seien dorthin verlegt worden.

Eine unabhängige Bestätigung dafür liegt bisher nicht vor.

Sollte Russland an diesem Abschnitt der Front einen Angriff wagen, wären die Ukrainer gezwungen, diesen mit entsprechend grossen eigenen Truppenverbänden zu verteidigen. Das wiederum könnte die ukrainische Gegenoffensive an anderen Frontabschnitten, unter anderem im Süden des Landes, beeinträchtigen.

(t-online)

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181 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Martin Baumgartner
18.07.2023 10:54registriert Juni 2022
Erinnert irgendwie an die Ardennenoffensive von 1944. Ein anderer Alleinherrscher versuchte damals ebenfalls so seinen Untergang aufzuhalten.
Wie viele russische Soldaten müssen noch zur Schlachtbank marschieren bis sie diesen Wahnsinn nicht mehr mitmachen.
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Lafayet johnson
18.07.2023 11:05registriert Juli 2020
Das wiederum könnte die ukrainische Gegenoffensive an anderen Frontabschnitten, unter anderem im Süden des Landes, beeinträchtigen.

Dennoch wünschenswert, das sich das ganze Gesindel an einem Ort versammelt.
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Popo Catepetl
18.07.2023 14:00registriert September 2014
Daraus lässt sich ableiten, dass RU unter Zugzwang ist. Sie müssen offenbar den Druck auf die Südfront abbauen.

Demnach möchten sie einen langen Abnutzungskrieg vermeiden, da sie sich langfristig als unterlegen betrachten. Im Moment verfügen sie aber noch über genügend Reserven um eine mögliche Entscheidung herbeizuführen.

Falls sie jetzt nochmal alles reinwerfen, was sie haben, könnte das für die UA wirklich gefährlich werden. Auch weiss man nicht, was aus Belarus noch kommen könnte.

Ich hoffe, die UA ist gut darauf vorbereitet!
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