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Ukraine durchbricht laut General erste russische Verteidigungslinie

Dieses Foto von vorrückenden Truppen hat Präsident Selenskyj am Samstag getwittert.
Dieses Foto von vorrückenden Truppen hat Präsident Selenskyj am Samstag getwittert.screenshot: twitter.com

«Alles liegt vor uns»: Ukraine durchbricht laut General erste russische Verteidigungslinie

Oleksandr Tarnavskiy, der die südliche Gegenoffensive anführt, hat einer britischen Kriegsreporterin ein Exklusivinterview gegeben.
02.09.2023, 21:4403.09.2023, 09:29
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Gegenüber dem «Guardian» sagt ein führender ukrainischer General, seinen Streitkräften sei bei der Gegenoffensive im Süden ein «entscheidender Durchbruch» gelungen. Die britische Tageszeitung hat dazu am Samstagabend einen Exklusivbericht veröffentlicht. Hier das Wichtigste.

Wo erfolgte der Durchbruch?

In der Nähe von Saporischschja, der Hauptstadt der Oblast Saporischschja in der südlichen Ukraine.

Ein riesiges Minenfeld habe die ukrainischen Truppen wochenlang «gefangen» gehalten, während Infanterie-Pioniere langsam einen Angriffsweg zu Fuss frei machten.

Russische Truppen hätten in Betonunterständen hinter Panzerabwehrfallen auf sie gewartet. Und zwar hinter einem Minenfeld, das so mit Sprengstoff gefüllt und ungeschützt gewesen sei, dass alle Fahrzeuge – Minenräum- oder Angriffsfahrzeuge – die sich dem Gebiet näherten, von festen, verstärkten Positionen aus schwer beschossen wurden.

Die ukrainischen Infanteristen seien nachts ausgerückt, um mühsam einen Korridor durch die Minen freizumachen, wobei sie sich Meter für Meter im Dunkeln bewegten.

Von wem wissen wir das?

Die Angaben stammen vom ukrainischen Brigadegeneral Oleksandr Tarnavskiy, der die südliche Gegenoffensive anführt. Die britische Kriegsreporterin Emma Graham-Harrison hat ihn in der Ostukraine gesprochen. Am Samstag wurde ihr Exklusivinterview publiziert.

«Wir befinden uns jetzt zwischen der ersten und zweiten Verteidigungslinie.»
Brigadegeneral Oleksandr Tarnavskiy
Bild
screenshot: twitter.com

Warum ist das wichtig?

Tarnavskiy schätzt gemäss Bericht, dass die russische Armee 60 Prozent ihrer Zeit und Ressourcen in den Aufbau der ersten Verteidigungslinie und jeweils nur 20 Prozent in den Aufbau der zweiten und dritten Verteidigungslinie investiert habe. Dies, weil der Kreml nicht damit gerechnet hatte, dass die ukrainischen Streitkräfte durchkommen würden.

Die ukrainischen Truppen drängten nun auf beiden Seiten der geschlagenen Bresche vor und festigten ihre Kontrolle über das in den jüngsten Kämpfen eroberte Gebiet.

«Im Zentrum der Offensive schliessen wir jetzt die Zerstörung feindlicher Einheiten ab, die den Rückzug russischer Truppen hinter ihre zweite Verteidigungslinie decken.»
quelle: theguardian.com

Wie geht es weiter?

Nachdem es den ukrainischen Streitkräften gelungen sei, diese «Barriere» zu überwinden, seien nun die Russen zum Reagieren gezwungen und die Ukrainer sässen wieder in ihren Panzern und anderen gepanzerten Fahrzeugen.

Die zweite russische Verteidigungslinie sei nicht so gut ausgebaut, so dass die Ukrainer ihre Fahrzeuge benutzen können, obwohl es immer noch Minenfelder gebe.

Ein Zeichen dafür, dass Moskau den Druck spüre, sei, dass bereits russische Truppen von den Frontlinien innerhalb der besetzten Ukraine – Cherson im Westen und Lyman im Nordosten – und auch aus dem Inneren Russlands in das Gebiet verlegt wurden, so der ukrainische Brigadegeneral.

Der Feind zieht Reserven ab, nicht nur aus der Ukraine, sondern auch aus Russland. Aber früher oder später werden den Russen die besten Soldaten ausgehen. «Das wird uns den Anstoss geben, stärker und schneller anzugreifen. Alles liegt vor uns.»

Das Vorrücken war zuvor schon vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bekräftigt worden.

Als ausgebildeter Panzerspezialist habe Tarnavskiy eine beeindruckende Erfolgsbilanz im Kampf gegen russische Truppen vorzuweisen, hält der «Guardian» im Bericht fest. Im September 2022 sei er zum Kommandeur der für die Befreiung Chersons kämpfenden Truppen ernannt worden; zwei Monate später sei die Stadt befreit gewesen.

Der Brigadegeneral äusserte sich auch zur wachsenden Ungeduld im Westen, dem scheinbar monatelangen Stillstand an der Front, verbunden mit steigenden Verlusten.

Er ziehe es vor, einen Auftrag erst dann zu beurteilen, wenn er fertig sei, sagte der hochrangige Militär. Er danke Grossbritannien und anderen Verbündeten für ihre Unterstützung bei der Ausbildung und Bewaffnung der Truppen.

«Als wir mit der Gegenoffensive begannen … haben wir mehr Zeit als erwartet mit der Minenräumung der Gebiete verbracht. Leider war die Evakuierung der Verwundeten für uns schwierig. Und das erschwerte auch unser Vorankommen.»

Quellen

(dsc)

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19 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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MartinZH
02.09.2023 22:08registriert Mai 2019
Die Offensive schreitet voran – Schritt für Schritt – und die UA wird die vorübergehend besetzten Gebiete nach und nach von den feindlichen Besatzern befreien.

Ich bin überzeugt: Es wird nicht mehr lange dauern, bis wir massenhaft ruZZische Truppenverbände fliehen sehen werden.

RuZZland kann diesen Krieg nur verlieren, denn die ukrain. Taktik, die Kampfmoral der UA-Soldaten, die Kenntnisse des eigenen Geländes, die überlegene Aufklärung und die modernen Waffen der befreundeten Staaten im Westen sind den feindlichen Mitteln der RuZZen weitaus überlegen.

Слава Україні! 🇺🇦 Slawa Ukrajini! ✌️
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Hierundjetzt
02.09.2023 22:07registriert Mai 2015
Also geht ja, klar langsam aber das wussten wir alle.

Und dass die Ukrainer sich zuerst um die Verletzten kümmern, ist voll ok. Sind ja nicht Russen, die neben ihren frisch umgekommenen Kameraden gemütlich Mittagessen (🤢)

Und dass die Ukraine das am massivsten verminte Land des Planeten ist, darf gerne erwähnt werden.
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Schlaf
02.09.2023 22:09registriert Oktober 2019
Gute Neuigkeiten!
Hoffentlich lässt der Winter noch eine Weile auf sich warten! Der könnte den Russen noch in die Hände spielen, je nach dem wo die Ukrainer stehen, wenn er einzieht.

Auf einen goldenen Herbst für die Ukraine!
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