Russland hat sich in der Nacht auf gestern Sonntag mit einem massiven Raketenangriff auf Saporischschja für die Explosion auf der Krim-Brücke gerächt. Mindestens 16 Kurzstreckenraketen wurden vom besetzten Küstenstreifen des Asowschen Meeres auf Wohnblocks der südostukrainischen Grossstadt abgefeuert. Dabei wurden bis mindestens 13 Zivilisten getötet und 60 verletzt, darunter sechs Kinder.
Ukraine-Präsident Wolodimir Selenski sprach vom «absoluten Bösen». Der Angriff auf Zivilisten zeige erneut die terroristische Natur des russischen Staates, sagt der ukrainische Staatspräsident Sonntagmittag. Die 760'000-Einwohnerstadt Saporischschja war erst vor Wochenfrist von Russland nach dem gefälschten Referendum annektiert worden. Sie wird jedoch auch nach 228 Tagen seit Beginn der russischen Ukraine-Invasion weiterhin von Kiew gehalten.
Der Angriff wird in der Ukraine als russischer Vergeltungsschlag für die samstägliche Explosion auf der Krim-Brücke angesehen. Die im Mai 2019 eröffnete Landverbindung aus Südrussland auf die vor acht Jahren annektierte ukrainische Halbinsel Krim war am Samstagmorgen erheblich beschädigt worden.
Eine Fahrbahn der Autobrücke brach nach einer mutmasslichen Explosion eines LKW auf einer Länge von über hundert Metern ein. Der vermutlich mit Sprengstoff beladene Lastwagen explodierte just in dem Moment, als auf der daneben verlaufenden Eisenbahnbrücke Zisternenwagen unterwegs waren.
Infolge der Explosion soll der Lastwagenfahrer und zwei Insassen eines Lada getötet worden sein. Während das Rätselraten über die Explosionsursache gestern weiterging – und auch ein ukrainischer Raketenangriff immer noch nicht ganz ausgeschlossen wurde –, berichteten russische Medien am Sonntag von einer Hausdurchsuchung bei einem LKW-Transportunternehmer in der Nähe von Krasnodar.
Der bei der Explosion getötete Lastwagenfahrer und der Firmenbesitzer der Spedition stammen laut russischen Medien aus Aserbaidschan, lebten allerdings schon lange in Südrussland.
Die ukrainische Nachrichtenagentur Unian berichtete dagegen mit Verweis auf ungenannte Quellen, der ukrainische Geheimdienst SBU stehe hinter der Explosion. Just am Tag nach Putins 70. Geburtstag habe dieser Angriff die russische Öffentlichkeit verunsichert.
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Tatsächlich hatte der SBU am Samstag auf seiner Website hämisch mit einem patriotischen Gedicht des ukrainischen Nationaldichters Taras Schewtschenko auf die Explosion reagiert. Am Sonntag jedoch wies der Präsidentenberater Mychailo Podolak in der Internetzeitung «Ukrainska Prawda» eine Verantwortung Kiews für den Anschlag von sich. Die Explosion sei dem Konflikt zwischen dem russischen Geheimdienst FSB sowie den Wagner-Söldnern und dem Moskauer Verteidigungsministerium geschuldet, erklärte Podolak:
Hintergrund sei ein Machtkampf in Putins innerem Kreis, so der Ukrainer.
Auf der Krim ist derweil wie bereits nach den ukrainischen Angriffen auf russische Militärflughäfen im Sommer eine Panik unter Touristen und Einheimischen ausgebrochen.
Laut dem russischen Tourismusverband sollen sich 50'000 Touristen auf der Krim befinden. Wer wegen abgesagter Züge oder Busse länger auf der besetzten Halbinsel bleiben muss, soll laut dem von Russland eingesetzten Gouverneur Sergej Aksionow die Ausgaben fürs Hotel zurückerstattet bekommen.
Dazu wurde eine Notrufnummer eingerichtet und der Kauf von Grundnahrungsmitteln rationiert.
Obwohl die Krim-Brücke nach Südrussland inzwischen wieder teilweise benutzt werden kann, werden Versorgungsengpässe erwartet. Diese dürften bald auch die russische Besatzungsarmee betreffen. Insbesondere wird es mit Nachschub für die Verteidiger der besetzten ukrainischen Nachbar-Oblast Cherson noch schwieriger. Im Westen der Oblast sollen Hunderte russische Truppen inzwischen von den Ukrainern eingekreist sein. (aargauerzeitung.ch)
Das zeigt die taktische Hilflosigkeit des Kremls.
Wenn Terror an der ukrainischen und „eigenen“ Zivilbevölkerung eine Panik und Massenflucht Richtung Krim oder Osten bewirkt, werden die jetzt schon angeschlagenen Logistikrouten für die Russische Armee endgültig kollabieren.
Putin ist mit der ganzen Situation inzwischen masslos überfordert.
Warum hört er denn mit dem EIGENEN Terror nicht auf?
Denkt er wirklich, dass er selber nach Belieben herumwüten und terrorisieren kann, währenddem die von ihm gequälten, vergewaltigten, massakrierten und bombardierten Opfer stillhalten und alle seine Schandtaten klaglos erdulden sollen?!
Ja, inzwischen bin ich mir ganz sicher, dass Der sich das genau so vorstellt...
Fahr zur Hölle, Putin!
Und nimm möglichst viele Putin-Fans auf dieser Reise mit!