Das gut informierte Institut für Kriegswissenschaften will sich nicht an den Spekulationen um mögliche Dnipro-Überquerungen von ukrainischen Verbänden beteiligen, zitiert aber diverse russische Militärblogger, die solches melden. Laut diesen sollen sich mittlerweile bis zu 300 ukrainische Soldaten am Ostufer – der linken Seite – des Flusses Dnipro aufhalten. (Bei Flüssen bestimmt die Fliessrichtung, wo links und wo rechts liegt.) Die linke Seite unterhalb von Saporischschja wird seit dem Einmarsch von Russland kontrolliert. Der bekannte russische Blogger «War Gonzo» berichtet, dass es den Befreiern sogar gelungen ist, mit Unterstützung von Artillerie den kolportierten Brückenkopf noch zu erweitern.
In einschlägigen Telegram-Kanälen und auf X kursieren derweil Fotos von schwerem ukrainischem Gerät, das mit Amphibienfahrzeugen über einen Fluss gebracht wird. Andere Videos sollen ukrainische Truppen bei der Verschiebung am Ostufer zeigen. Die Echtheit der Bilder kann unabhängig nicht verifiziert werden. Offizielle Stellungnahmen der Ukraine gibt es nicht.
Laut den russischen Militärbloggern soll sich die Mehrheit der ukrainischen Einheiten in der Nähe des Dorfes Krynky aufhalten.
Vor dem Krieg lebten hier ca. 1000 Einwohner. Die Siedlung am Ufer des Dnepr, 35 Kilometer östlich der Stadt Cherson, wurde nach der Zerstörung des Kachowka-Dammes beinahe komplett überschwemmt. Jetzt sollen die Ukrainer Teile des zerstörten Dorfes unter Kontrolle haben. Bereits Ende Oktober besetzten ukrainische Truppen Krynky für 24 Stunden, wurden danach aber wieder zurückgedrängt.
Eine zweite Gruppe ukrainischer Einheiten soll sich nördlich von Pidstepne befinden. Auch diese Informationen stammen von besorgten russischen Militärbloggern. Ihre Echtheit kann zu diesem Zeitpunkt nicht überprüft werden.
Die Frontlinie ist sehr, sehr lang: Unmöglich für die RuZZen, diese überall zu halten. Die Vorstösse im Süden werden die RuZZen noch mancherorts überraschen.
Kein Wunder: Saluschnyj schont das Personal und das Material, um zum Ziel zu kommen. Die ruZZischen Wälle mit den ausgedehnten Minenfeldern verlieren ihre Wirksamkeit.