International
Ukraine

Die Ukraine setzt sich am Ostufer des Dnipro fest

Russische Militärblogger in Panik: «Ukrainer setzen sich am Ostufer des Dnepr fest»

09.11.2023, 21:3611.11.2023, 22:21
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Das gut informierte Institut für Kriegswissenschaften will sich nicht an den Spekulationen um mögliche Dnipro-Überquerungen von ukrainischen Verbänden beteiligen, zitiert aber diverse russische Militärblogger, die solches melden. Laut diesen sollen sich mittlerweile bis zu 300 ukrainische Soldaten am Ostufer – der linken Seite – des Flusses Dnipro aufhalten. (Bei Flüssen bestimmt die Fliessrichtung, wo links und wo rechts liegt.) Die linke Seite unterhalb von Saporischschja wird seit dem Einmarsch von Russland kontrolliert. Der bekannte russische Blogger «War Gonzo» berichtet, dass es den Befreiern sogar gelungen ist, mit Unterstützung von Artillerie den kolportierten Brückenkopf noch zu erweitern.

A Ukrainian serviceman jumps out of the boat onto the shore of Dnipro at the frontline near Kherson, Ukraine, Sunday, Oct. 15, 2023. (AP Photo/Alex Babenko)
Ukrainische Truppen am Ufer des Dnipro an einer unbekannten Stelle in der Nähe von Cherson.Bild: AP

In einschlägigen Telegram-Kanälen und auf X kursieren derweil Fotos von schwerem ukrainischem Gerät, das mit Amphibienfahrzeugen über einen Fluss gebracht wird. Andere Videos sollen ukrainische Truppen bei der Verschiebung am Ostufer zeigen. Die Echtheit der Bilder kann unabhängig nicht verifiziert werden. Offizielle Stellungnahmen der Ukraine gibt es nicht.

Laut den russischen Militärbloggern soll sich die Mehrheit der ukrainischen Einheiten in der Nähe des Dorfes Krynky aufhalten.

Krynky befindet sich 35 Kilometer östlich von Cherson.
Krynky befindet sich 35 Kilometer östlich von Cherson.bild: screenshot google maps

Vor dem Krieg lebten hier ca. 1000 Einwohner. Die Siedlung am Ufer des Dnepr, 35 Kilometer östlich der Stadt Cherson, wurde nach der Zerstörung des Kachowka-Dammes beinahe komplett überschwemmt. Jetzt sollen die Ukrainer Teile des zerstörten Dorfes unter Kontrolle haben. Bereits Ende Oktober besetzten ukrainische Truppen Krynky für 24 Stunden, wurden danach aber wieder zurückgedrängt.

Pidstepne befindet sich 20 Kilometer östlich der von der Ukraine kontrollierten Stadt Cherson am Westufer des Dnipro.
Pidstepne befindet sich 20 Kilometer östlich der von der Ukraine kontrollierten Stadt Cherson am Westufer des Dnipro.screenshot: google maps.

Eine zweite Gruppe ukrainischer Einheiten soll sich nördlich von Pidstepne befinden. Auch diese Informationen stammen von besorgten russischen Militärbloggern. Ihre Echtheit kann zu diesem Zeitpunkt nicht überprüft werden.

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52 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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TheHawk
09.11.2023 22:21registriert März 2020
Die Ukraine hat jeden möglichen Erfolg verdient. Manchmal fühl ich mich, als wär ich der Einzige Schweizer der die russischen Verbrechen von Bucha, Mariupol, Krementschuk und Tschernihiw nicht vergessen hat (nur um ein paar zu nennen). Russland hat nichts anderes verdient, als die totale Niederlage auf den ukrainischen Schlachtfeldern. Nachwievor - der Krieg könnte morgen zu Ende sein, sollte der kleine möchtegern Stalin zur Einsicht kommen. Aber ich mach mir keine Hoffnungen mehr - Der Krieg ist erst zu Ende, wenn es Putin auch ist.
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MartinZH
09.11.2023 22:18registriert Mai 2019
@Patrick Toggweiler: Vielleicht wäre es ganz gut, wenn die Headline korrigiert werden könnte: Der "Dnepr" existiert nur in RuZZland. 🧐 – Im Lauftext klappt es sodann ja auch mit dem Dnipro... 😉
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MartinZH
09.11.2023 22:11registriert Mai 2019
Die RuZZen sind zu blöd, dass sie nicht merken, dass sie in Awdijiwka gebunden werden: Sie meinen, dass es dort um ein "Bachmut 2.0" gehen würde. Währenddessen baut die UA ihre Stellungen an linken Dnipro-Ufer kontinuierlich aus, um weiter gegen Süden (Krim) vorzustossen.

Die Frontlinie ist sehr, sehr lang: Unmöglich für die RuZZen, diese überall zu halten. Die Vorstösse im Süden werden die RuZZen noch mancherorts überraschen.

Kein Wunder: Saluschnyj schont das Personal und das Material, um zum Ziel zu kommen. Die ruZZischen Wälle mit den ausgedehnten Minenfeldern verlieren ihre Wirksamkeit.
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