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«Wer hat ihnen erlaubt, durch diesen Korridor zu fliegen?» – Handy-Video zeigt Separatisten nach MH17-Absturz

«Wer hat ihnen erlaubt, durch diesen Korridor zu fliegen?» – Handy-Video zeigt Separatisten nach MH17-Absturz

17.07.2015, 06:1217.07.2015, 09:05
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Unmittelbar nach dem Absturz von MH17: Rebellen durchsuchen Reisegepäck und schildern per Handy, dass ein ziviles Flugzeug abgestürzt ist. Das zeigt ein neues Handy-Video, welches das australische Por ...
Unmittelbar nach dem Absturz von MH17: Rebellen durchsuchen Reisegepäck und schildern per Handy, dass ein ziviles Flugzeug abgestürzt ist. Das zeigt ein neues Handy-Video, welches das australische Portal News.com.au veröffentlichte.bild: screenshot news.com.au

Ein Handy-Video soll zeigen, wie pro-russische Separatisten im Osten der Ukraine Momente nach dem Absturz des Passagierflugzeuges MH17 das rauchende Wrack in Augenschein nehmen. Ein australisches Medienhaus veröffentlichte das Video exakt ein Jahr nach dem mutmasslichen Abschuss. Auf dem Video sind brennende Wrackteile sowie Koffer zu sehen.

Sie könne das Material nicht verifizieren, sagte die australische Aussenministerin Julie Bishop am Freitag im Fernsehen. «Ich habe das Material gesehen, es ist widerlich, das anzuschauen.» News Corp Australia hat die Stellen, auf denen Leichen zu sehen sein sollen, unkenntlich gemacht.

Vor dem australischen Parlamentsgebäude ist am Freitag ein Denkmal für die Opfer des Fluges MH17 eröffnet worden. 38 der Getöteten kamen aus Australien.
Vor dem australischen Parlamentsgebäude ist am Freitag ein Denkmal für die Opfer des Fluges MH17 eröffnet worden. 38 der Getöteten kamen aus Australien.Bild: AP/Reuters Pool

Es sollen Separatisten zu hören sein, die telefonieren. Sie berichten demnach Gesprächspartnern, dass es sich um ein ziviles Flugzeug handle und die Toten Ausländer seien. «Wer hat ihnen erlaubt, durch diesen (Luft)korridor zu fliegen?», fragt einer laut Übersetzung. Einige öffnen Rucksäcke, ziehen Kleidung heraus und nehmen elektronische Geräte in Augenschein.

Bishop und Regierungschef Tony Abbott eröffneten am Freitag in der australischen Hauptstadt Canberra ein Denkmal für die Verstorbenen. 38 kamen aus Australien.

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Internationales Tribunal gefordert

Derweil schloss sich die britische Regierunge Forderungen nach der Einsetzung eines internationalen Tribunals zur Aufklärung der Hintergründe des Abschusses von Flug MH17 und zur Strafverfolgung an. Den 298 Opfern müsse Gerechtigkeit widerfahren, erklärte Aussenminister Philip Hammond am Freitag.

Dazu sei ein internationales Tribunal erforderlich, das sich auf eine UNO-Resolution stütze. Andernfalls  würde den Opfern das Recht auf Gerechtigkeit genommen. Das dürfe «nicht hingenommen werden», erklärte Hammond.

Der auch von den Niederlanden und Australien unterstützte Vorschlag Malaysias sei «verfrüht und kontraproduktiv», sagte hingegen Russlands Präsident Wladimir Putin.

Die Boeing 777 der Malaysia Airlines war am 17. Juli vor einem Jahr auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur, als die Maschine über dem umkämpften Gebiet der Ostukraine abstürzte. Die ukrainische Regierung und der Westen vermuten pro-russische Rebellen hinter dem Abschuss.

Moskau sieht die Verantwortung bei Kiew. Die meisten Passagiere der Malaysia-Airlines-Maschine waren Niederländer, daher leitet Den Haag die Ermittlungen zu der Tragödie. Die Niederlande gedenken am Freitag der Opfer von Flug MH17. (trs/sda/afp)

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