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Ausgebranntes Frachtschiff mit Mikroplastik sinkt vor Sri Lanka

Ausgebranntes Frachtschiff mit Mikroplastik sinkt vor Sri Lanka

02.06.2021, 11:11
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epa09236607 Firefighting boats spray water on the burning container ship MV X-Press Pearl, around 9.5 nautical miles (18km) northwest of Colombo, Sri Lanka, 30 May 2021. A fire broke out on a Singapor ...
Brand auf See vor Sri Lanka.Bild: keystone

Ein ausgebranntes und mit Mikroplastik und Chemikalien beladenes Frachtschiff geht vor der Westküste Sri Lankas langsam unter. Das Schiff habe am Mittwochmorgen zu sinken begonnen, als die Marine es in tieferes Gewässer ziehen wollte, sagte ein Marinesprecher der Nachrichtenagentur dpa.

Präsident Gotabaya Rajapaksa habe kurz davor angeordnet, das Schiff wegzuziehen, damit es nicht in der Nähe von Sri Lankas Haupthafen in der Hauptstadt Colombo untergehe. Die unter der Flagge von Singapur registrierte «X-Press Pearl» hatte gut eineinhalb Wochen gebrannt, bis das Feuer am Dienstag nach Angaben der Marine ganz gelöscht werden konnte. Das Schiff war beladen mit 1486 Containern mit 25 Tonnen teils gefährlichen Chemikalien, darunter Salpetersäure und Mikroplastikgranulate zur Plastikherstellung sowie Kosmetika.

In den vergangenen Tagen waren an den Stränden Hunderte tote Fische, einige tote Schildkröten, Trümmer und viel Mikroplastikgranulat gefunden worden. Die Chefin der Meeresschutzbehörde, Dharshani Lahandapura, sagte, dass sie in den vergangenen Jahren keinen vergleichbaren Schaden gesehen habe.

Sri Lankans salvage wreck washed off to the shore from the burning Singaporean ship MV X-Press Pearl which is anchored off Colombo port at Kapungoda, out skirts of Colombo, Sri Lanka, Wednesday, May 2 ...
Bild: keystone

Die Fracht der «X-Press Pearl» sollte von Indien nach Singapur gebracht werden. Dann sei während eines Sturms eine Chemikalie aus einem Container ausgetreten, was eine chemische Reaktion ausgelöst und zum Feuer geführt habe, sagte ein Marinesprecher. Viele zumindest teils beschädigte Container seien noch auf dem sinkenden Schiff.

Soldaten und Seeleute versuchen, die Strände von den Plastikstückchen zu befreien. An Teilen der Küste ist das Fischen bis auf weiteres verboten, wovon mehr als 6000 Fischer betroffen seien, hiess es vom Fischerei-Verband. Die Polizei soll sicherstellen, dass der Kapitän und zwei Offiziere wegen der weiteren Ermittlungen Sri Lanka nicht verlassen. (sda/dpa)

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12 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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mMn
02.06.2021 13:13registriert September 2020
Dann soll Singapur 1. Die 6000 Fischer durchfüttern. 2. Alle möglichen Massnahmen zur Säuberung finanzieren. 3. Für die irreparablen Schäden am Ökosystem aufkommen, indem sie eine angemesdene Summen an Organisationen überweisen, die solche Reedereien auf Vorschriften Prüfen und zukünftige Havarien verhindern
(ein Sturm ist jetzt nicht gerade ein unvorhersehbares Risiko auf See!)

Die Länder, die ihre Flaggen für solche Reederer vergeben, müssen a international zur Verantwortung gezogen werden, sonst wird das nie besser.
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conszul
02.06.2021 11:55registriert August 2014
Chemikalien und Mikroplastik vor der Küste im Meerwasser. Eine zerstörerische Kombination für die Natur und eine Nation, die teilweise vom Meer lebt.
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