In den vergangenen zehn Jahren sind laut UN-Menschenrechtschef Volker Türk 958 Journalistinnen und Journalisten getötet worden.
Im gleichen Zeitraum seien mehr als 1000 in Gefängnissen eingesperrt worden, sagte der Hochkommissar am Freitag zu Beginn einer Konferenz zum Schutz von Journalisten in Wien. «Die Zahlen sind inakzeptabel», sagte Türk in einer Videoschalte aus Genf.
Die Tagung wurde anlässlich des zehnjährigen Bestehens des UNO-Aktionsplans für die Sicherheit von Journalisten vom österreichischen Aussenministerium mit den Vereinten Nationen organisiert.
Türk wertete es als Erfolg, dass im Zuge des Aktionsplans rund 50 Länder Mechanismen zum Schutz von Medienmitarbeitern geschaffen oder gestärkt haben. In den vergangenen Jahren habe die durchschnittliche Zahl an Tötungen abgenommen. Trotzdem seien viel grössere Anstrengungen nötig. «Jede einzelne Bedrohung eines Journalisten bedroht ihr Recht, meine Recht und unser aller Recht auf Information, Meinung und freie Meinungsäusserung», betonte Türk.
Türk forderte Massnahmen gegen Einschüchterungsklagen und Beschränkungen für Spionagesoftware, mit denen gegen Medien vorgegangen wird. Ausserdem sollten Behörden aktiver gegen Gewalt einschreiten, sagte er. Seit 2006 seien nur 13 Prozent der Tötungsdelikte im Medienbereich erfolgreich strafrechtlich verfolgt worden. (sda/dpa)