UN-Generalsekretär António Guterres schlägt angesichts des schleppenden Kampfes gegen die Klimakrise Alarm. «Die Länder sind bei der Erfüllung ihrer Klimaversprechen und -Verpflichtungen weit vom Weg abgekommen. Ich sehe einen Mangel an Ehrgeiz. Ein Mangel an Vertrauen. Ein Mangel an Unterstützung. Mangelnde Zusammenarbeit», sagte Guterres am Donnerstag in New York. Die Klimaagenda werde untergraben.
Um das 1.5-Grad-Ziel von Paris zu erreichen, müssten die Anstrengungen an allen Fronten deutlich erhöht werden, so Guterres weiter. Er ging dabei besonders deutlich mit Erdöl-Konzernen ins Gericht. Die Industrie für fossile Brennstoffe sei das «verschmutzte Herz der Klimakrise» - die Nutzung von Öl, Kohle und Gas müsse enden, forderte er.
In Bonn laufen bis zum Wochenende Zwischenverhandlungen für die nächste UN-Klimakonferenz in Dubai, die Ende November beginnt. Umweltschützer hoffen darauf, dass die UN-Klimakonferenz in Dubai ein zügiges Ausdimmen fossiler Energieträger wie Öl und Gas beschliesst - doch geht der Trend eher in die Gegenrichtung.
Trotz bedrückender Alarmsignale wie immer mehr Dürren, Waldbrände und Stürme steigen die weltweiten Investitionen in Öl, Gas und Kohle seit Jahren an - auf inzwischen mehr als eine Billion US-Dollar in diesem Jahr, wie die Internationale Energie-Agentur schätzt.
Schon jetzt hat sich die Welt im Vergleich zur vorindustriellen Zeit um etwa 1.1 Grad erwärmt. Die Jahre 2015 bis 2022 waren nach Berechnungen der Weltwetterorganisation WMO die acht wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen in den 1850er Jahren. (sda/dpa)