Ein globaler Aktionsplan mit gut 700 Selbstverpflichtungen ist das Ergebnis des Wassergipfels der Vereinten Nationen in New York. Die Verpflichtungen kommen sowohl von Regierungen als auch von gemeinnützigen Organisationen und einigen Unternehmen. 150 Staaten unterstützen darin zum Beispiel die Ernennung eines UN-Sonderbeauftragten für Wasser. Darüber hinaus soll ein wissenschaftliches Gremium zum Thema eingesetzt werden.
Bundesumweltministerin Steffi Lemke zeigte sich zum Abschluss des dreitägigen Treffens erfreut. Die Aktionsagenda sei ein Meilenstein und das Fundament für eine Trendwende in der globalen Wasserpolitik, sagte die Grünen-Politikerin am Freitag. «Klar ist: Wir müssen schneller handeln als bisher, um unsere Wasservorräte weltweit zu schützen und die Versorgung nachhaltig zu sichern.»
Laut Johannes Cullmann fliessen künftig rund 750 Milliarden Dollar (umgerechnet 695 Milliarden Euro) in den Schutz der weltweiten Wasservorräte. Das sagte der Vize-Vorsitzende für Wasser und Wissenschaftspräsident der Generalversammlung am Freitag der ARD-«Tagesschau».
UN-Generalsekretär António Guterres hatte die Länder beim Kampf gegen Trinkwasserknappheit in die Pflicht genommen. Alle Hoffnung für die Menschheit hänge davon ab, einen neuen Kurs einzuschlagen: «Sie hängt davon ab, dass die wegweisenden integrativen und handlungsorientierten Verpflichtungen, die von den Mitgliedstaaten und anderen auf dieser Konferenz eingegangen wurden, realisiert werden».
Die UN-Wasserkonferenz lief seit Mittwoch. Es war das erste grosse UN-Treffen seit 1977, bei dem ausschliesslich das Thema Wasser behandelt wurde. Die Vereinten Nationen hatten angesichts einer weltweit drohenden Wasserkrise Alarm geschlagen: Der Wasserkreislauf sei durchbrochen, Ökosysteme zerstört und Grundwasser verseucht. Zwei Milliarden Menschen, jede und jeder vierte, haben keinen ausreichenden Zugang zu sauberem Wasser. Und die weltweite Trinkwasser-Knappheit werde sich weiter verstärken.
Fast 7000 Menschen nahmen teil, darunter etwa ein Dutzend Staats- und Regierungschefs. Kritiker prangerten jedoch an, dass manche Teile der Welt weitaus besser vertreten waren als andere. Viele Gemeinschaften aus dem globalen Süden, der besonders von Wasserknappheit betroffen ist, seien aufgrund von Visa-Barrieren oder finanziellen Hürden nicht ausreichend repräsentiert gewesen.
Das Treffen in New York sei dennoch ein nötiger Weckruf gewesen, hiess es vom World Resources Institute zur Konferenz. Eine Reihe der freiwilligen Verpflichtungen könnten einen Wendepunkt bedeuten und Einfluss auf die Entwicklung beim Trinkwasser haben. (sda/dpa)