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Trotz Kennedy: 81 Prozent der US-Eltern unterstützen Grundimpfungen

Trotz Kennedy: 81 Prozent der US-Eltern unterstützen Grundimpfungen

Jeder sechste Elternteil in den USA hat einer Umfrage zufolge einige oder alle der üblichen Impfungen für Kinder verzögert oder ausgelassen. Doch die grosse Mehrheit befürwortet die Vorsorge bei Polio oder Masern weiterhin.
16.09.2025, 03:3316.09.2025, 03:33
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Die meisten gaben in der am Montag veröffentlichten Umfrage der «Washington Post» und der Nichtregierungsorganisation KFF unter mehr als 2500 Eltern Bedenken wegen möglicher Nebenwirkungen sowie mangelndes Vertrauen in die Bundesgesundheitsbehörden hinsichtlich der Gewährleistung ihrer Sicherheit an.

epa11933536 Kristi Giemza preps a MMR vaccine, which protects against contracting the disease measles, at City of Lubbock Health Department in Lubbock, Texas, USA, 01 March 2025. Lubbock hosted a vacc ...
Der Widerstand gegen Impfungen hat in den vergangenen Jahren zugenommen. (Symbolbild)Bild: keystone

Etwa neun Prozent entschieden sich den Angaben zufolge gegen Impfungen für ihre Kinder gegen Polio sowie Masern, Mumps und Röteln. Die Menschen, die angaben, Impfungen verzögert oder ausgelassen zu haben, fühlten sich eher den Republikanern zugehörig, gaben religiöse Überzeugungen an oder unterrichteten ihre Kinder zu Hause.

Fachleute warnen vor einer weit verbreiteten Rückkehr potenziell tödlicher Krankheiten, die durch Impfungen im Kindesalter weitgehend ausgerottet worden waren. In diesem Jahr erlebten die USA den schlimmsten Masernausbruch seit mehr als 30 Jahren. Mehr als 1400 Fälle wurden bestätigt; drei Menschen starben, darunter zwei Kleinkinder.

Der Umfrage zufolge liessen Eltern ihre Kinder noch seltener gegen Corona oder Grippe impfen. Etwa die Hälfte der Eltern liess ihre Kinder im vergangenen Jahr nicht gegen Grippe impfen. 56 Prozent gaben an, nicht davon überzeugt zu sein, dass Covid-19-Impfstoffe für Kinder sicher seien.

Mehrheit unterstützt Impfungen

Die grosse Mehrheit der Eltern in den USA unterstützt jedoch weiterhin Impfungen. 81 Prozent gaben der Umfrage zufolge an, dass öffentliche Schulen weiterhin Impfungen gegen Masern und Polio vorschreiben sollten.

In den USA sind einige Impfungen wie die gegen Masern, Mumps und Röteln für die Einschulung verpflichtend, andere werden dringend empfohlen. In zahlreichen Bundesstaaten können Eltern jedoch Befreiungen etwa aus religiösen Gründen erwirken.

Der Widerstand gegen Impfungen hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Dies geht grösstenteils auf widerlegte Behauptungen zurück, die Impfungen mit Autismus in Verbindung brachten.

US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. wiederholte die Falschbehauptungen und säte Zweifel an der Sicherheit von Impfstoffen. Seit seinem Amtsantritt hat Kennedy unter anderem den Zugang zu Corona-Impfstoffen beschränkt und die Gelder für die Entwicklung neuer Impfstoffe zusammengestrichen. (sda/afp)

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Kasar
16.09.2025 05:44registriert Juni 2020
Ist das nicht erschreckend tief?
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KOHL
16.09.2025 06:09registriert März 2019
81% ist doch viel zu tief. Alles unter 95.5% ist zu tief.
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