Die Fisch- und Wildtierbehörde der USA will die Fleckenkäuze retten – indem sie fast eine halbe Million Streifenkäuze erschiesst. Das berichtet der US-amerikanische Fernsehsender NBC News unter Berufung auf einen öffentlichen Antrag der Behörde.
Der Fleckenkauz ist eine an der Westküste der USA heimische Eulenart, die bis zu 43 Zentimeter lang wird. Sie hat eine Flügelspannweite von 1.14 Metern. Sehr ähnlich, aber nicht identisch, ist der Streifenkauz: Sein Gefieder ist, wie der Name verrät, nicht gepunktet, sondern gestreift. Das Federkleid beider Vögel ist bräunlich-grau.
Allerdings wird der Streifenkauz deutlich grösser als sein kleiner Bruder, nämlich bis zu 63 Zentimeter. Die Flügelspannweite kann bis zu 1.25 Meter betragen. Anders als der Fleckenkauz ist er keine heimische Art an der Westküste – und bedroht jetzt den kleineren Raubvogel.
Das liegt vor allem an seinem Verhalten. Der Streifenkauz vermehrt sich schneller, jagt aggressiver und ist weniger wählerisch bei der Wahl des Habitats. «Sie kommen in den Lebensraum des Fleckenkauzes, erreichen eine hohe Population, essen quasi alles und werden so zu Konkurrenten», erklärt Biologe David Wiens NBC News.
Um die Fleckenkauz-Population zu erhalten, müsse die der Streifenkäuze reduziert werden oder «tödlich entfernt» werden, wie die Behörde es nennt – also mit Schrotflinten erschossen. In den kommenden drei Jahrzehnten sollen so rund 470'000 Tiere in den Staaten Washington, Oregon und Kalifornien erschossen werden.
Der Bestand der Streifenkäuze wäre damit nicht bedroht: Die Behörde spricht dabei von einem bis zwei Prozent des globalen Verbreitungsgebiets der Eule.
Doch warum diese langfristige und drastische Massnahme? Im Jahr 2021, so schreibt es NBC, habe Wiens eine Studie zur Entnahme des Streifenkauzes veröffentlicht. Über einen Zeitraum von fünf Jahren wurden im pazifischen Nordwesten der USA fast 2'500 Eulen geschossen. Die Überlebenschancen der Fleckenkäuze stieg daraufhin um rund zehn Prozent. Die Population stabilisierte sich, stieg aber nicht.
Um eine Steigerung zu erreichen und so die Spezies zu retten, argumentiert Wiens, brauche es einen längerfristigen Ansatz. «Der Streifenkauz würde sich sonst erholen. In dem Fall müssten wir diese Spezies also für immer managen.»
Dass der Streifenkauz heute überhaupt an der Westküste lebt, liege wohl daran, dass Menschen ihn eingeschleppt hätten. Die Behörde argumentiert, dass es notwendig sei, «die unnatürliche Situation zu korrigieren».
Widerspruch kommt von der Tierschutzorganisation «Friends of Animals». Man müsse darüber sprechen, wie man mit den Herausforderungen des Klimawandels und sich verändernder Lebensräume umgeht, so Sprecherin Jennifer Best. «Arten, die sich anpassen, zu töten, ist keine gute Lösung.»
Der Antrag der Fisch- und Wildtierbehörde steht aktuell noch zur öffentlichen Diskussion. Im kommenden Sommer soll dann die finale Version eingereicht werden.
Sind ja nur etwa gleich "-chen", wie ein Kolkräbchen. :)
Zum Vergleich: unsere üblichen "Krähen" (Saat- und Rabenkrähe sind sehr ähnlich) werden "nur" etwa 47cm gross und teils schon mächtige Brummer.
Käuzchen (Waldkauz) erreichen übrigens etwa 38cm.