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Joe Biden gewinnt Vorwahl – und wird bei Wahlkampfauftritt unterbrochen

Biden gewinnt Vorwahl – und wird bei Wahlkampfauftritt mehrfach unterbrochen

24.01.2024, 05:0024.01.2024, 05:00
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President Joe Biden speaks during an event on the campus of George Mason University in Manassas, Va., Tuesday, Jan. 23, 2024, to campaign for abortion rights, a top issue for Democrats in the upcoming ...
Joe Biden bei seinem Auftritt am 23. Januar in Virginia. Bild: keystone

US-Präsident Joe Biden hat die Vorwahl zur Präsidentschaftskandidatur seiner Partei in New Hampshire Prognosen zufolge gewonnen. Sein Erfolg ist aber eher symbolischer Natur – denn die in dem Bundesstaat gesicherten Deligiertenstimmen werden beim Nominierungsparteitag der Demokraten im Sommer nicht berücksichtigt. Biden, der im November für eine zweite Amtszeit als Präsident antreten will, stand bei der Vorwahl am Montagabend gar nicht auf dem Wahlzettel. Dennoch hatten die Wählerinnen und Wähler die Möglichkeit, seinen Namen einzutragen. Bidens Unterstützer hatten vor allem aus Image-Gründen um Stimmen geworben, um den Präsidenten nicht blank dastehen zu lassen.

Hintergrund ist ein interner Streit bei den Demokraten: Die Parteiführung wollte den Auftakt der Vorwahlserie eigentlich nach South Carolina verlegen – in einen Bundesstaat mit einer vielfältigeren Wählerschaft, um etwa den Stimmen von schwarzen Wählern eine grössere Bühne zu geben. Die Abstimmung dort steht aber erst am 3. Februar an. New Hampshire wollte sich den Status als erster Vorwahl-Staat nicht nehmen lassen und beharrte auf seinem frühen Abstimmungstermin. Biden hielt sich an die Parteilinie und liess sich nicht auf den Wahlzettel in New Hampshire setzen. Dort waren nur weitgehend unbekannte Anwärter aufgeführt, die keinerlei Chancen hatten. Als Amtsinhaber hat Biden bei den Vorwahlen der Demokraten keine ernstzunehmende Konkurrenz.

Biden wegen Gaza-Krieg bei Wahlkampfauftritt mehrfach unterbrochen

Bei einem Auftritt im US-Bundesstaat Virginia ist Biden allerdings wegen seines Umgangs mit dem Gaza-Krieg mehrfach von Störern unterbrochen worden. Nach Angaben der mitreisenden Presse riefen diese am Dienstagnachmittag (Ortszeit) in Manassas unter anderem «Genozid Joe» und «Schluss mit der Finanzierung von Völkermord». Bidens Unterstützerinnen und Unterstützer im Publikum konterten bei jeder Unterbrechung durch einen Störer lautstark «vier weitere Jahre». Biden musste seine Wahlkampfrede mehrfach unterbrechen. In den vergangenen Wochen ist der Demokrat immer wieder bei Reden von Zwischenrufern unterbrochen worden.

epa11099802 A pro-Palestinian protester interrupts US President Joe Biden (unseen) at a campaign rally for abortion rights at George Mason University in Manassas, Virginia, USA, 23 January 2024. The r ...
Die Zwischenrufer:innen beim Auftritt von Joe Biden. Bild: keystone
epa11099803 A pro-Palestinian protester interrupts US President Joe Biden (unseen) at a campaign rally for abortion rights at George Mason University in Manassas, Virginia, USA, 23 January 2024. The r ...
Ein Pro-Palästina-Aktivist unterbricht den Präsidenten. Bild: keystone

Für Empörung bei einigen seiner Gegner sorgte ausserdem, dass Biden den Demokraten Terry McAuliffe zu Beginn seiner Rede als «wirklichen Gouverneur Virginias» bezeichnete. Das Publikum reagierte mit vereinzelten Lachern. McAuliffe war von 2014 bis 2018 Gouverneur des Bundesstaats. Im Jahr 2021 ging er erneut für den Posten ins Rennen, verlor bei der Wahl allerdings gegen den Republikaner Glenn Youngkin. Biden machte damals Wahlkampf für seinen Parteifreund McAuliffe.

Former Virginia Gov. Terry McAuliffe arrives before first lady Jill Biden and former Secretary of State Hillary Clinton speak during an event to celebrate the 2023 Praemium Imperiale Laureates, a glob ...
McAuliffe war von 2014 bis 2018 Gouverneur von Virginia. Bild: keystone

Seine Gegner warfen Biden daraufhin vor, demokratische Wahlergebnisse nicht zu akzeptieren. Eigentlich warnt Biden im Wahlkampf immer wieder davor, dass Ex-Präsident Donald Trump und dessen Anhänger Lügen über Wahlbetrug verbreiten. Youngking teilte ein Video der Szene auf der Plattform X und schrieb: «Herr Präsident, ich bin genau hier.»

Biden, seine Ehefrau Jill und US-Vize Kamala Harris warben bei der Wahlkampfveranstaltung vor allem für das Recht auf Abtreibung. (lak/sda/dpa)

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