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Trump will Todesstrafe für Morde in Washington

Trump will Todesstrafe für Morde in Washington

26.08.2025, 23:0327.08.2025, 08:13
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epa12324962 United States President Donald J Trump participates in a Cabinet Meeting in the Cabinet Room of the White House in Washington, DC, USA, 26 August 2025. EPA/AARON SCHWARTZ / POOL
Donald Trump ist Verfechter der Todesstrafe.Bild: keystone

US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, in der Hauptstadt Washington künftig die Todesstrafe anzustreben, wenn dort ein Mord begangen wird. Es handele sich um eine «sehr starke Präventivmassnahme», sagte der Republikaner im Weissen Haus.

Die Todesstrafe ist in den USA weiterhin auf Bundesebene, beim Militär und in 27 Bundesstaaten zulässig, wird jedoch nicht überall tatsächlich vollstreckt. In Washington wurde laut dem Death Penalty Information Center seit 1957 niemand mehr hingerichtet; 1981 schaffte der Stadtrat die Todesstrafe ab. Allerdings kann die Bundesregierung entscheiden, Verdächtige auf Bundesebene anzuklagen.

Trump hatte bereits vor seinem Amtsantritt erklärt, er werde das Justizministerium anweisen, die Todesstrafe konsequent zu verfolgen. Unter seinem demokratischen Vorgänger Joe Biden waren Hinrichtungen auf Bundesebene ausgesetzt.

Washington als Testfeld für autoritären Kurs?

Die Ankündigung reiht sich ein in Trumps verschärftes Vorgehen in der Hauptstadt, in der er als Präsident weitergehende Befugnisse hat als in den Bundesstaaten. Vor rund zwei Wochen hatte er die Nationalgarde aktiviert und die örtliche Polizei vorläufig unter Bundesaufsicht gestellt – dagegen läuft juristischer Widerstand. Seither sind Nationalgarde und Bundesbehörden verstärkt im Einsatz, auch minderschwere Vergehen sollen konsequent und möglichst bundesrechtlich verfolgt werden.

Trump zeichnet immer wieder das Bild einer Hauptstadt, in der Kriminalität und Gewalt völlig ausser Kontrolle geraten seien. Polizeistatistiken sprechen jedoch eine andere Sprache. Kritiker warnen, der Präsident nutze Washington als Experimentierfeld für einen autoritären Regierungsstil. Fachleute betonen zudem, dass schärfere Strafen kaum verlässlich zur Verringerung von Kriminalität beitragen – nachhaltiger wirken demnach Prävention und soziale Programme.

Viele Hinrichtungen in Trumps erster Amtszeit

Zu Beginn von Trumps erster Amtszeit (2017 bis 2021) gab es zunächst ebenfalls keine Hinrichtungen auf Bundesebene. Seit 2003 hatte de facto eine Pause bestanden. Kurz vor Ende seiner Amtszeit liess Trump die Vollstreckungen jedoch wieder aufnehmen. Binnen weniger Monate wurden auf Bundesebene 13 Menschen hingerichtet, mehr als unter jedem anderen US-Präsidenten seit Jahrzehnten.

Eine knappe Mehrheit der Amerikaner unterstützt laut Umfragen die Todesstrafe weiterhin. Zweifel wegen Justizirrtümern, Diskriminierung und ungleicher Rechtsvertretung haben die Zustimmung in den vergangenen Jahren jedoch sinken lassen. Nach Angaben des Death Penalty Information Center sitzen derzeit mehr als 2'000 Menschen in den Todestrakten von US-Gefängnissen; seit Jahresbeginn wurden demnach 29 Menschen hingerichtet. (sda/dpa)

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27 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Jbc!
26.08.2025 23:54registriert Oktober 2022
Donny macht es doch so wie seine Busenfreunde in Russland, Nordkorea, Weissrussland, Türkei, Ungarn…Schande! Der Teufel soll Donny und seine Reps holen! Man muss ihn und seine Diener einsperren. Für immer!
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rodolofo
27.08.2025 06:03registriert Februar 2016
Und dem per internationalem Haftbefehl gesuchten Kriegsverbrecher und Massenmörder Putin lässt dieser selbsterklärte Saubermann den Roten Teppich ausrollen...
Ich kann nur ungläubig staunen, wie die sogenannte "Führungsmacht der Freien Welt" unter der Führung von Trump und seinem Republikanischen Hofstaat immer tiefer in den Abgrund sinkt!
Das ganze US-Amerikanische Bling Bling-Protzgebäude war aber auch vor Trump schon innerlich marode und verkommen. Nur tritt das jetzt deutlicher zu Tage, als früher, wo es von der "Besseren Hälfte", den Demokraten, noch besser kaschiert werden konnte.
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