International
USA

Von der Leyen sagt Trump neuen Plan zu russischer Energie zu

Nach Gespräch mit Trump: Von der Leyen will Blitz-Stopp für russisches Öl und Gas

16.09.2025, 22:5016.09.2025, 23:11
FILE- President Donald Trump and European Commission President Ursula von der Leyen shake hands after reaching a trade deal at the Trump Turnberry golf course in Turnberry, Scotland Sunday, July 27, 2 ...
Ursula von der Leyen und Donald Trump. (Archivbild, Juli 2025)Bild: keystone

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat nach einem Gespräch mit US-Präsident Donald Trump eine Initiative für einen schnelleren Stopp aller europäischen Öl- und Gasimporte aus Russland angekündigt. Russlands Kriegswirtschaft finanziere das Blutvergiessen in der Ukraine und werde durch die Einnahmen aus dem Verkauf fossiler Brennstoffe aufrechterhalten, schrieb die deutsche Politikerin in sozialen Netzwerken. Um dem ein Ende zu setzen, werde die EU-Kommission vorschlagen, den Ausstieg aus russischen fossilen Importen zu beschleunigen.

Thema des «konstruktiven Telefonats» mit Trump waren nach Angaben von der Leyens weitere Schritte, um den wirtschaftlichen Druck auf Russland zu erhöhen. Sie kündigte dabei erneut auch die zügige Vorlage eines Vorschlags für das mittlerweile 19. Paket mit EU-Russland-Sanktionen an. Dieses soll sich demnach insbesondere gegen Russlands Banken und den Energiesektor sowie gegen die Nutzung von Kryptowährungen zur Umgehung von Sanktionen richten.

Details zu den Überlegungen für einen rascheren Ausstieg aus russischen Energieimporten nannte von der Leyen nicht. Das derzeitige Konzept aus dem Juni sieht vor, dass erst von 2028 an gar kein Gas mehr aus Russland in die Staatengemeinschaft eingeführt wird. 2024 machten Gaslieferungen aus Russland Angaben der EU-Kommission zufolge knapp 19 Prozent aller Importe aus.

Öleinfuhren sollen den bisherigen Plänen der Kommission zufolge bis Ende 2027 vollständig gestoppt werden vor. Trotz eines deutlichen Rückgangs der Importe seit Kriegsbeginn kamen 2024 nach EU-Angaben noch immer nach 13 Millionen Tonnen russisches Rohöl auf den europäischen Markt.

Erfolgsaussichten sind unklar

Trump hatte zuletzt weitere Russland-Sanktionen der Vereinigten Staaten daran geknüpft, dass die europäischen Partner hohe Zölle auf chinesische Importe erheben und kein russisches Öl mehr kaufen. Da er auch das Nato-Land Türkei einschloss, ist nun allerdings unklar, ob eine EU-Initiative ihm ausreicht. Grund ist, dass die Türkei von Russland im grossen Stil günstige Energie bezieht und bislang nicht hat erkennen lassen, daran schnell etwas ändern zu wollen.

Von den EU-Staaten beziehen noch Ungarn und die Slowakei viel russisches Öl. Zudem wird noch immer im grossen Stil Flüssigerdgas aus Russland in die EU importiert. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
26 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Driver-Seat
17.09.2025 06:21registriert Juli 2025
Vielleicht hört Orban auf seinen Busenfreund Trump und stellt endlich die Energiepolitik in Ungarn um.
Vernünftige Worte aus der EU haben ihn ja nie interessiert.
392
Melden
Zum Kommentar
avatar
FrancoL
16.09.2025 23:40registriert November 2015
Ob mit oder ohne Druck aus den USA; Europa muss sich von Russland im Bereich der Energiezulieferung lösen! dies wird zwar sehr schwer, weil gerade einige alte Oststaaten sich von den Russen beliefern lassen und auch Deutschland durch seine starke Anbindung an die Russen es nicht leicht haben werden diesen Schritt vollständig und gründlich zu machen.
308
Melden
Zum Kommentar
avatar
Pummelfee
16.09.2025 23:38registriert Mai 2020
Jetzt muss die EU Farbe bekennen. Lippenbekenntnisse ziehen nicht mehr! Will man Russland denn nun den Geldhahn zudrehen oder nicht? Entweder oder. Etwas dazwischen gibts jetzt nicht mehr.
309
Melden
Zum Kommentar
26
Trump reicht Klage ein: Dieses Buch hat ihn sauer gemacht
Das Buch nennt Trump einen glücklichen Verlierer und demoliert mit vielen Fakten sein Image als selbst gemachter Milliardär.
US-Präsident Donald Trump hat eine Klage in Höhe von 15 Milliarden Dollar gegen die «New York Times» und den weltgrössten Verlag Penguin Random House angekündigt. Er wirft der Tageszeitung, vier ihrer Journalisten und der Bertelsmann-Tochter Penguin Verleumdung vor.
Zur Story