International
USA

Verschwörungstheoretiker Alex Jones in Geldnöten

Right-wing conspiracy theorist Alex Jones speaks outside the federal courthouse after a bankruptcy hearing Friday, June 14, 2024, in Houston. (AP Photo/David J. Phillip)
Alex Jones
Schadenersatzforderungen in Milliardenhöhe: Jones vor dem Gerichtsgebäude in Houston, US-Staat Texas.Bild: keystone

Verschwörungstheoretiker Alex Jones in Geldnöten

15.06.2024, 07:1715.06.2024, 07:17
Mehr «International»

Der rechte US-Verschwörungstheoretiker Alex Jones muss angesichts von Schadenersatzforderungen in Milliardenhöhe persönliche Vermögenswerte liquidieren. Seine Firma wird aber vorerst nicht angetastet. Das entschied ein texanisches Insolvenzgericht am Freitag, wie US-Medien übereinstimmend berichteten.

Der Gründer des Onlineportals «Infowars» aus dem Orbit der radikalen Rechten um Ex-Präsident Donald Trump hatte im Jahr 2022 Insolvenz beantragt. Zuvor hatte er über Jahre hinweg behauptet, der Amoklauf an der Sandy-Hook-Grundschule im Bundesstaat Connecticut sei von Schauspielern inszeniert worden. Im Dezember 2012 hatte dort ein 20-Jähriger 20 Schulkinder und sechs Lehrer erschossen. Mehrere Angehörige verklagten Jones wegen seiner Behauptungen in unterschiedlichen Verfahren und bekamen recht – er wurde zur Zahlung von insgesamt rund 1,5 Milliarden US-Dollar (etwa 1,4 Milliarden Euro) Schadenersatz verurteilt.

Der 50-Jährige verdient sein Geld hauptsächlich mit dem Verkauf von dubiosen Nahrungsergänzungsmitteln auf seinem rechten Onlineportal «Infowars», über das er diverse Verschwörungstheorien verbreitet und politische Meinungsmache betreibt. Mit dem Urteil von Freitag kann er dort nun weiterhin aktiv sein. Zwischen den Angehörigen der Sandy-Hook-Opfer herrscht diesbezüglich Uneinigkeit: Manchen geht es vor allem darum, Jones einen Maulkorb zu verpassen und die Webseite zu schliessen. Sie wären deshalb mit einer niedrigeren Schadenersatzsumme einverstanden. Andere möchten Jones finanziell abstrafen und fordern die gesamte Summe ein. Damit ist ein Dilemma entstanden: Denn um das Geld aufzubringen, muss Jones es erst verdienen.

Ob und wann die Angehörigen von ihm ausgezahlt werden, ist ohnehin ungewiss, denn er hat in den Verfahren Berufung eingelegt. Die «Washington Post» berichtete ausserdem, Jones habe vor den Gerichtsverfahren Millionensummen an andere Firmen überwiesen, die Familie und Freunden gehören.

Erst in dieser Woche war die Tragödie von Sandy Hook in den USA wieder sehr präsent. Am Mittwoch nahmen Dutzende Schülerinnen und Schüler, die das Massaker vor zwölf Jahren überlebt und teils bis heute mit schweren Traumata zu kämpfen haben, an der Abschlussfeier ihres Jahrgangs teil. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Verschwörung: Darum steckt der Ku Klux Klan hinter Marlboro
1 / 8
Verschwörung: Darum steckt der Ku Klux Klan hinter Marlboro
Die ersten zwei Beweise, dass der Ku Klux Klan Marlboro unterwandert hat, sind recht offensichtlich:

1. Die Farben Rot und Weiss werden auch vom KKK verwendet.

2. Der weisse Bereich, der einen Pfeil nach oben bildet, ist eine stilisierte KKK-Kaputze.

Bild: watson
quelle: marlboro/watson
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Das könnte dich auch noch interessieren:
18 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Hansueli_4
15.06.2024 09:51registriert Februar 2019
Man sollte eigentlich bei diesen Menschen nicht von "Theorie/Theoretiker" sprechen, sondern von Märchenerzähler oder so.
612
Melden
Zum Kommentar
avatar
Biko
15.06.2024 09:54registriert Juli 2023
Team 'finanziell abstrafen!' Er soll dafür bezahlen. Lasst ihm nur noch ein paar Dollar um gerade so über die Runden zu kommen. Hoffentlich.
Ich weiss, aber träumen darf man ja.
312
Melden
Zum Kommentar
18
    Schüsse in schwedischer Stadt: Drei Tote, Verdächtiger auf der Flucht

    In der schwedischen Stadt Uppsala sind am Dienstagabend Schüsse gefallen. Laut dem Newsportal «Expressen» kamen dabei mehrere Menschen ums Leben. Die Polizei bestätigte am Abend drei Todesopfer. Sie geht von Mord aus.

    Zur Story