Razzien an der WM: Trumps Fifa-Mann Giuliani sieht ICE-Behörde wie Fussball-Abwehr
Der Fifa-Beauftragte des Weissen Hauses, Andrew Giuliani, hat nicht ausgeschlossen, dass Fans bei den Spielen der Fussball-Weltmeisterschaft durch Beamte der Einwanderungsbehörde ICE festgenommen werden.
Auf eine entsprechende Frage sagte der Sohn von Rudy Giuliani, dem ehemaligen New Yorker Bürgermeister und Anwalt von US-Präsident Donald Trump:
Auf der Pressekonferenz in Washington verglich Giuliani die Abwehr der deutschen Nationalmannschaft mit den Sicherheitsmassnahmen der USA. Deutschland habe eine sehr, sehr starke Abwehr. «Wir denken gerne, dass ihre Fussball-Abwehr wie die nationale Sicherheit der USA ist, eine starke Abwehr, die sehr schwer zu überwinden ist.»
Schweizer Fans können sich online registrieren
Giuliani zeigte sich zuversichtlich, dass viele Deutsche zur WM kommen. «Wir wissen, dass die Deutschen überall hinreisen, wo die Weltmeisterschaft stattfindet. Sie werden sicherlich auch bei der diesjährigen Weltmeisterschaft dabei sein. Sie werden wahrscheinlich weit im Turnier kommen.»
Der FIFA-Beauftragte des Weissen Hauses verwies darauf, dass Deutsche kein Visum für die Einreise brauchen.
Schweizer wie Deutsche können grundsätzlich online einen sogenannten Esta-Antrag (Electronic System for Travel Authorization) stellen. Das ist ein Programm, bei dem Bürger sich ohne Visum etwa für ihre Ferien in den Vereinigten Staaten aufhalten können.
Esta-Anträge sind jedoch nicht möglich, wenn man sich am oder nach dem 1. März 2011 in einem der folgenden Länder aufgehalten hat:
- Nordkorea
- Iran
- Irak
- Libyen
- Somalia
- Sudan
- Syrien
- Jemen
- Kuba (am oder nach dem 12. Januar 2021)
Wer die Möglichkeit eines Esta-Antrags aus diesem Grund verliert, muss ein reguläres US-Visum beantragen.
Fragen zu Einreiseproblemen
Bei der Pressekonferenz musste sich Giuliani vielen Fragen zu möglichen Einreiseproblemen stellen, ob Fans an der Grenze aufgehalten werden, weil sie vielleicht an Protesten teilgenommen hatten oder etwas Kritisches auf Facebook oder X gepostet haben. Der Fifa-Beauftragte des Weissen Hauses ging darauf nicht explizit ein.
Er sagte lediglich, es stimme nicht, dass Trump Einwanderer nicht willkommen heisse. Er habe nur gesagt, dass er sicherstellen möchte, dass Menschen legal in die Vereinigten Staaten einreisen könnten.
Giuliani kündigte an, dass die Fans, die ein Visum brauchen, damit rechnen könnten, dass ihr Antrag deutlich schneller als normal bearbeitet werde. So mussten Besucher aus Brasilien 2023 noch ein Jahr auf ihr Visum warten, nun seien es zwei Monate. Generell gelte, wer ein Ticket habe, der komme bei der Visavergabe vorn in die Schlange.
(rbu/dpa)

