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USA verhängen Sanktionen gegen russische Öl-Multis

USA verhängen Sanktionen gegen russische Öl-Multis – Trump: Habe Putin-Treffen abgesagt

Die US-Regierung verhängt neue Sanktionen gegen grosse russische Öl-Firmen. Donald Trump erklärte zudem, er habe das mögliche Treffen mit Wladimir Putin abgesagt. Auch die EU hatte zuvor schärfere Massnahmen verkündet.
23.10.2025, 00:1323.10.2025, 00:22

Angesichts der Weigerung von Kremlchef Wladimir Putin, den Krieg gegen die Ukraine zu beenden, verhänge sein Ministerium Strafmassnahmen gegen die beiden grössten Öl-Firmen Russlands, wird US-Finanzminister Scott Bessent in einer Mitteilung zitiert. Diese finanzierten Russlands Kriegsmaschinerie. Die Sanktionen richten sich nach Angaben des Ministeriums gegen den russischen Staatskonzern Rosneft – geführt von Igor Setschin, einem engen Vertrauten von Kremlchef Wladimir Putin – und Lukoil. Ausserdem seien Tochterunternehmen der beiden Konzerne in Russland betroffen.

President Donald Trump meets with NATO Secretary General Mark Rutte in the Oval Office of the White House, Wednesday, Oct. 22, 2025, in Washington. (AP Photo/Alex Brandon)
Donald Trump
Trump beim Treffen mit Nato-Chef Mark Rutte.Bild: keystone

Kurz nach Bekanntgabe der Sanktionen sagte US-Präsident Donald Trump zudem, dass er das zuvor in Aussicht gestellte baldige Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin in Budapest abgesagt habe. Es hätte sich nicht danach angefühlt, als würde man dahin kommen, wo man hinkommen müsste, sagte der Republikaner bei einem Treffen mit Nato-Generalsekretär Mark Rutte im Weissen Haus. In der Zukunft soll es Trump zufolge aber ein Treffen zwischen ihm und Putin geben.

Damit hat der US-Präsident seine Positionierung bei den Bemühungen um ein Ende des russischen Kriegs gegen die Ukraine einmal mehr geändert. Erst vergangene Woche hatte Trump nach einem Telefonat mit Putin überraschend bekanntgemacht, dass er den Russen in der ungarischen Hauptstadt Budapest treffen wolle, um über den Ukraine-Krieg zu sprechen. Einen Zeitpunkt hatte der Republikaner zunächst nicht genannt – kurz darauf sprach er aber von «wahrscheinlich in den nächsten zwei Wochen».

Auch EU-Staaten einigen sich auf neue Russland-Sanktionen

Kurz vor Bekanntgabe der neuen US-Sanktionen gegen Russland war bereits bekanntgeworden, dass auch seitens der EU neue Strafmassnahmen auf Russland zukommen: Die EU-Staaten einigten sich kurz vor ihrem Gipfeltreffen an diesem Donnerstag auf eine weitreichende Verschärfung der Sanktionen gegen Russland. Die Pläne sehen unter anderem vor, Russlands Einnahmen aus dem Verkauf von Gas und Öl weiter zu reduzieren, wie die aktuelle dänische EU-Ratspräsidentschaft in Brüssel mitteilte.

Worauf die neuen US-Sanktionen abzielen

Die US-Sanktionen verbieten nach Angaben des Finanzministeriums in der Praxis jede wirtschaftliche Interaktion mit Rosneft, Lukoil und ihren Tochterfirmen – nicht nur für US-Unternehmen, sondern auch für ausländische Banken oder Geschäftspartner, die mit den sanktionierten Akteuren in Verbindung stehen.

Alle Vermögenswerte der betroffenen Firmen in den USA oder im Besitz von amerikanischen Staatsbürgern werden eingefroren. Auch Firmen, die mindestens zur Hälfte den sanktionierten Unternehmen gehören, werden automatisch mit blockiert. US-Firmen und Bürger dürfen ohne ausdrückliche Genehmigung keine Geschäfte mehr mit den Unternehmen tätigen. Verstösse gegen diese Auflagen können rechtlich geahndet werden – selbst dann, wenn sie unbeabsichtigt erfolgen.

Zudem warnt das Finanzministerium, dass auch ausländische Banken ins Visier geraten können, wenn sie weiterhin bedeutende Geschäfte mit Russlands Energie- oder Rüstungsindustrie abwickeln. Diese Institute könnten dann vom US-Finanzsystem ausgeschlossen werden. (sda/dpa)

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19 Kommentare
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MartinZH
23.10.2025 00:33registriert Mai 2019
Es ist sicher positiv zu bewerten, dass der Besuch von Mark Rutte in Washington zu weiteren Sanktionen führt.

Aber, man hat eigentlich erwartet, dass der Nato-Chef Rutte auch etwas in Sachen "weitreichender Marschflugkörper" bewirken könnte...

Item.

D.T. hat erst kürzlich erklärt, dass sich die USA in Sachen Sanktionen nicht bewegen würden, wenn Europa nicht vorwärts macht.

Die EU hat nun auch gerade geliefert. ABER: Es gäbe noch immer weitere – und schärfere – Sanktionsmöglichkeiten.

Aber gut, hat D.T. Europa bereits "etwas" unter Druck gesetzt – und immerhin liefert Trump jetzt ebenso.
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FrancoL
23.10.2025 00:23registriert November 2015
Sanktionen nützen nur bedingt; die Ukraine muss so aufmunitioniert werden, dass Putin nicht anders kann als an den Verhandlungstisch zu kommen. Die Ukraine macht vieles taktisch richtig und ich bin überezugt, dass sie wenn sie noch die richtigen Waffen hat, die Russen noch mehr bedrängen kann.
Aber es wird wieder aller verzögert, weil man ja Putin nicht das Gesicht verlieren lassen will.
Trump wird immer weider die Ukraine bedrängen, Sanktionen hin oder her. Er wird sie immer bedrängen Gebiete abzutreten. Eine Abtretung, die den Tod in Raten für die Ukraine bedeutet.
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Badener
23.10.2025 01:21registriert März 2017
Der Typ ist unzurechnungsfähig, so würde zumindest der Mediziner sprechen.
Mal so, mal so, oder anders.
Unbrauchbar.
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