International
USA

Boeing-Notlandung: FBI informiert Passagiere über mögliches Verbrechen

Vorfall bei Boeing 737 MAX: FBI informiert Passagiere über «mögliches Verbrechen»

23.03.2024, 06:43
Mehr «International»

Über zwei Monate nach der Notlandung einer 737 MAX von Boeing wegen eines herausgebrochenen Rumpfteils hat die in dem Fall ermittelnde US-Bundespolizei FBI Medienberichten zufolge den Passagieren mitgeteilt, dass sie womöglich Opfer eines Verbrechens geworden seien.

«Ich wende mich an Sie, weil wir Sie als mögliches Opfer eines Verbrechens identifiziert haben», heisst es laut einem Bericht der «Seattle Times» vom Freitag in dem von der Zeitung eingesehenen Schreiben des FBI an die Passagiere.

Eine strafrechtliche Untersuchung könne eine langwierige Angelegenheit sein, hiess es demnach weiter. «Aus verschiedenen Gründen können wir Sie derzeit nicht über den Stand der Dinge informieren», erklärte die US-Behörde.

Bei der Maschine der Fluggesellschaft Alaska Airlines war am 5. Januar kurz nach dem Start in Portland im US-Bundesstaat Oregon ein Teil der Kabinenwand herausgeflogen. Daraufhin musste das Flugzeug umkehren und in Portland notlanden. Verletzt wurde bei dem Vorfall zwar niemand, Experten zufolge hätte es aber zu einer Katastrophe kommen können.

Laut der US-Verkehrssicherheitsbehörde NTSB waren nötige Befestigungsteile nicht vorhanden. Einer vorläufigen Untersuchung der NTSB zufolge fehlten in dem betroffenen Flugzeugteil mehrere Bolzen.

Die Flugaufsichtsbehörde FAA ordnete ein vorübergehendes Flugverbot für Maschinen dieser Bauart an. Betroffen waren 171 Flugzeuge. Später flogen die ersten davon wieder. Die FAA untersagte Boeing zudem, die Produktion von MAX-Maschinen ab dem kommenden Jahr oder ab 2026 auszuweiten. (hkl/sda/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
12 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Jimmy Dean
23.03.2024 01:35registriert Juli 2015
«Ich wende mich an Sie, weil wir Sie als mögliches Opfer eines Verbrechens identifiziert haben»

klingt eher nach einem nigerianischen scam als nach dem FBI. So oder so, nach dem (selbst)mord vom boeing kronzeugen barnett bleibt ein geschmäckle
763
Melden
Zum Kommentar
avatar
Pafeld
23.03.2024 01:37registriert August 2014
Die Geschichte wird richtig, richtig übel.
Die FAA hat bis heute (!) Trotz mehrfacher Anfrage keine Informationen darüber erhalten, wie die 25 Mitglieder des Montageteams bei Boeing heissen, welche für die Türen zuständig sind. Der einen Tag vor der Anhörung verhinderte Whistleblower, welcher bei Boeing im QM war, hat offenbar nur wenige Tage vor seinem Tod Freunde und Familie darüber informiert, dass wenn er jetzt stirbt, es kein Selbstmord wäre. Offenbar umgeht Boeing seit Jahren systematisch die zertifizierten Prozesse, um Geld zu sparen oder die schriftliche Dokumentation zu verhindern.
584
Melden
Zum Kommentar
avatar
mstuedel
23.03.2024 05:00registriert Februar 2019
Und der Boeing CEO betont gebetsmühlenartig, wie sehr Sicherheit bei Boeing erste Priorität habe.
Dass Boeing nicht in der Lage ist, selber die nötigen Qualitätskontrollen durchzuführen, dürfte mittlerweile klar sein. Nur ist dazu auch die FAA nicht in der Lage, weil die Behörden in den USA systematisch kleingespart wurden. Der Versuch, Boeing zur Raison zu bringen, indem sie ihr einfach die Ausweitung der Produktion untersagen, wirkt reichlich hilflos.
282
Melden
Zum Kommentar
12
Werden die Gaza-Proteste für Biden zur Gefahr? Eine Expertin über die Lage an den US-Unis
Studentinnen und Studenten distanzieren sich zunehmend vom Präsidenten. Claudia Brühwiler erklärt, wieso die Alternative für Progressive nicht besser ist und wie das Chaos Donald Trump hilft.

Präsident Joe Biden und Herausforderer Donald Trump liefern sich in den Umfragen aktuell ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Bis zur Präsidentschaftswahl am 5. November dauert es zwar noch eine Weile, für die beiden Kandidaten lauern aber noch gefährliche Fallen. Bei Trump sind es seine zahlreichen Gerichtsfälle.

Zur Story