Kamala Harris hat ihre Kampagne lanciert – und wie
In gut einem Jahr starten die demokratischen Vorwahlen in Iowa. Bereits jetzt bringen sich die ersten Kandidaten in Stellung. Zu den meistgenannten Favoriten zählen momentan der ehemalige Vizepräsident Joe Biden, der texanische Shooting-Star Beto O'Rourke und die Senatorin Kamala Harris.
Letztere ist jedoch die einzige aus diesem Spitzentrio, die bisher ihre Kandidatur bekannt gegeben hat. O'Rourke und Biden sind (noch) nicht offiziell im Rennen.
Einen Vorteil hat sich Harris mit der frühen Bekanntgabe ihrer Kandidatur sicher schon mal erspielt: Die Juristin aus Kalifornien hat die volle Aufmerksamkeit auf sicher.
Startschuss in Oakland
Am Sonntag gab die 54-Jährige den Startschuss für ihre Kampagne. Dieser erklang laut und mit viel Nachhall. Harris nutzte die Bühne in ihrer Geburtsstadt gekonnt und vermochte das Publikum zu begeistern.
Tausende fanden sich bei strahlendem Sonnenschein ein, um der Senatorin zu lauschen. Nach zwei Jahren Trump-Rhetorik lechzten sie nur so nach einer starken Gegenstimme – und die bekamen sie zu hören.
Harris attackierte den Kurs der aktuellen Administration scharf, wie etwa die folgenden drei Aussagen zeigen:
- «Wenn wir Kinder in Käfigen haben, die um ihre Mütter und Väter weinen, dann wag es nicht, das Grenzsicherheit zu nennen, das ist eine Menschenrechtsverletzung. Und das ist nicht unser Amerika.»
- «Wenn wir Anführer haben, die unseren öffentlichen Schulen angreifen und Lehrer von öffentlichen Schulen verunglimpfen, dann ist das nicht unser Amerika.»
- «Wenn Bankers, die unsere Wirtschaft zu Fall gebracht haben, Boni bekommen, aber die Arbeiter, die unser Land wieder auf die Beine gebracht haben, nicht einmal eine Lohnerhöhung bekommen, dann ist das nicht unser Amerika.»
Here is the part of @KamalaHarris’ speech that moved me the most and why I think she would be a formidable candidate to not only take on Donald Trump, but to beat him. #KamalaHarris2020 #ForThePeople pic.twitter.com/L0oVZrXLwq
— Ryan Knight 🇺🇸 (@ProudResister) 27. Januar 2019
So stark der Beifall für Harris am Sonntag in ihrer Heimat auch war. Fraglich bleibt, ob die Senatorin auch in ländlichen Gebieten punkten kann. Der Auftritt hat jedenfalls gezeigt, dass mit der 54-Jährigen gerechnet werden muss.
O'Rourke, Biden und Co. werden sich besser früher als spät von ihren Sesseln erheben; Harris weiss das Scheinwerferlicht zu nutzen. Am Montagabend reist die Senatorin nach Iowa und spricht zu den demokratischen Wählern. Übertragen wird der Event von CNN – selbstverständlich zur Prime Time. (cma)