Zwei Lagerhallen mit grossen Mengen an zerkleinertem Kunststoff waren am Dienstagnachmittag in Brand geraten, wie die Kleinstadt Richmond im Osten Indianas mitteilte. Wegen der potenziellen Gefahren für die Gesundheit der Anwohner ordnete die Stadt die Evakuierung in einer 0.5-Meilen-Zone an. Laut CNN waren rund 2000 Menschen davon betroffen.
Die Chefin der örtlichen Gesundheitsbehörde, Christine Stinson, warnte vor möglichen Gesundheitsrisiken für die Menschen in der Stadt. «Das sind sehr feine Partikel, und wenn sie eingeatmet werden, können sie alle Arten von Atemproblemen verursachen, auch Brennen in den Augen, Beklemmungen in der Brust, sie können Asthma verschlimmern», sagte sie bei einer Pressekonferenz am Mittwoch.
Sie könnten auch Bronchitis und anderes auslösen. «Wir bitten daher die Öffentlichkeit, die Evakuierungszone zu beachten.» Das Feuer sei unter Kontrolle, hiess es.
Die US-Umwelt- und Gesundheitsbehörde EPA schickte bereits am Dienstagabend Experten nach Richmond, um die lokalen Einsatzkräfte zu unterstützen, auch bei der Luftüberwachung und der Untersuchung von Materialproben. US-Präsident Joe Biden bot dem Gouverneur von Indiana in einem Telefonat zusätzliche Bundeshilfe an, wie das Weisse Haus am Mittwoch mitteilte.
Jüngst war das Krisenmanagement der Biden-Regierung nach einem Unglück in Ohio in die Kritik geraten. In der Gemeinde East Palestine waren Anfang Februar mehrere Dutzend Waggons eines Güterzugs entgleist. Einige von ihnen hatten hochgiftige Chemikalien geladen. Um eine Explosion zu vermeiden, mussten diese teilweise abgelassen und abgefackelt werden. Tagelang stand eine riesige schwarze Rauchwolke über dem Ort. Die Bewohner beklagten sich über gesundheitliche Beschwerden wie Hautausschläge und Kopfschmerzen. (sda/dpa)